Babson, Marian
Officer ...« Er lächelte den Polizisten nervös an.
»Wir stehen doch nicht im Weg, oder?«
»Guten Tag,
Sir.« Die Worte waren nichtssagend, doch der Tonfall war eine deutliche
Aufforderung an die Menge, sich aufzulösen. »Madam.« Er wandte sich an Gemma
und sah die Hunde an, die allmählich ungeduldig wurden. »Sie haben den Fund
gemeldet. Verstehe ich das richtig?«
»Ja, genau«,
antwortete Gemma. »Wir ... die Hunde und ich ... wir haben den ... wir haben ihn gefunden.« Plötzlich begann Betty Alvin zu schluchzen. »Vielleicht
können wir mit Ihnen allen später reden.« Der Constable war noch jung genug, um
sich in dieser Situation unbehaglich zu fühlen. »Vorausgesetzt, jemand von Ihnen
verfugt über wichtige Informationen.« Sein Tonfall verriet, dass er daran
zweifelte. Für ihn waren sie alle nur Gaffer, die vorzugeben versuchten,
eigentlich gar nicht neugierig zu sein.
»Kommen Sie.«
Spontan legte Karla einen Arm um Bettys Schultern. »Gehen wir zu uns und
trinken einen Kaffee. Das gilt für Sie alle«, ergänzte sie. »Gestern habe ich
Plätzchen gebacken. Ist das nicht ein glücklicher Zufall?«
»Schatz«,
wandte Jack ein. »Ich glaube, wir haben nicht genug Tassen.«
»Dann wird
Freddie uns aushelfen. Nicht wahr, Freddie?«
»Aber
natürlich«, antwortete die sofort. In ihren Augen war ein Funkeln zu erkennen.
»Kein Problem. Wofür hat man schließlich Nachbarn?«
»Gemma ...«,
rief Karla, als sich die Gruppe in Marsch setzte. »Wenn Sie hier fertig sind,
kommen Sie auch rüber?«
»Gemma ...«
Lorinda blieb stehen und drehte sich zu ihr um. »Soll ich Ihnen die Hunde
abnehmen? Sie können sie ja dann abholen, wenn Sie zu Karla kommen.«
»Oh, würden
Sie das machen?« Dankbar drückte sie ihr die Leinen in die Hand. »Ausgeführt
habe ich sie bereits, aber ich möchte eigentlich nicht, dass sie bei der Kälte
so lange Zeit draußen sind. Sonst erkälten sie sich vielleicht noch.«
In Begleitung
der ausgelassenen Hunde holte Lorinda die Gruppe erst ein, als die bereits das
Haus erreicht hatte.
»Wie reizend«,
sagte sie zu Jack, als sie sich umsah, während er ihr die Jacke abnahm und die
Hunde am Geländer festband.
»Karla gefällt
es«, meinte er achselzuckend. »Aber mir kommt es vor, als würde ich in Chintz
ertrinken. Nein, ganz ehrlich«, beteuerte er, als sie zu lächeln begann. »Es
gibt Nächte, da träume ich, dass ich inmitten von Wellen aus Chintz versinke,
vorbei an Chintz-Felsen bis hinunter in eine Höhle unter dem Meer, die ganz mit
Chintz ausgekleidet ist. Dann wache ich auf und schnappe nach Luft, weil ich
meine, ich würde ersticken.«
»Wie
unangenehm.« Lorinda hatte zu Hause Vorhänge aus Chintz, was sollte sie dazu
also sagen? »Wäre Ihnen Leder lieber?«
»Was soll denn
das bedeuten?« Er sah sie verärgert und argwöhnisch an. »Was meinen Sie damit?«
»Meinen?« Sie
zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn eindringlich. »Was sollte ich denn
damit meinen?«
»Tut mir
leid«, murmelte er. »Meine Nerven liegen seit einer Weile blank. Überall
ereignen sich Unfälle, und jetzt fallen die Leute auch noch tot um. Ich
wünschte, wir wären nie hergekommen.«
Lorinda blieb
es erspart, darauf etwas entgegnen zu
müssen, da
jemand gegen die Haustür trat. Jack machte auf. Freddie stand mit einem mit
Tassen, Bechern und Gläsern beladenen Tablett draußen.
»Das genügt
ja, um eine ganze Armee zu versorgen«, sagte er.
»Warten Sie's
nur ab«, gab sie zurück. »Wir werden alles davon brauchen.«
»Halt! Warten
Sie!« Hastige Schritte näherten sich dem Haus, als Jack eben die Tür schließen
wollte, dann kam Professor Borley hereingestürmt. »Was ist los?«
»Sehen Sie?«,
fragte Freddie ironisch und ging mit dem Tablett in die Küche.
Jack warf
einen nervösen Blick nach draußen, ob sich noch jemand dem Haus näherte, dann
schmiss er die Tür förmlich zu.
»Ich war mit
meiner Arbeit beschäftigt«, erklärte Borley an Lorinda gewandt. »Darum habe ich
von der ganzen Aufregung kaum etwas mitbekommen. Als ich bemerkte, dass etwas
vorgefallen sein musste, ging ich nach draußen, aber da war nichts zu sehen.
Das heißt, vermutlich gab es etwas zu sehen, aber die Polizei war damit
beschäftigt, das Gelände abzusperren und jeden wegzuschicken, der dort nichts
zu suchen hat. Auf meine Fragen bekam ich keine Antwort, und die Polizisten
gaben mir sehr höflich zu verstehen, ich solle das Weite suchen.«
»Oh, Abbey
...« Betty kam ihm entgegen, als
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