Babson, Marian
den
Beinen der Polizisten und Helfer. Zu spät. Er hatte zu
lange dort gelegen, vermutlich die Nacht über. Der Reif umrahmte seinen Körper,
der möglicherweise dem mörderischen Frost zum Opfer gefallen war. Er würde
nicht mehr aufstehen und von hier weggehen können.
Die Sanitäter
gingen zur Seite und hockten sich hin, um den Toten auf ihre Trage zu heben.
Einen Moment lang hatten sie freie Sicht auf den Mann.
Man hätte
meinen können, dass er schlief, doch er war viel zerzauster, als man es zu
seinen Lebzeiten je von ihm erwartet hätte. Seine Jacke saß schief, der Schlips
war verdreht, und lange graue Haarsträhnen lagen um seinen Hals und breiteten
sich unter seinem Kopf auf dem Grund aus.
»Ist... ist er
tot?« Freddie wollte hören, dass alles nur ein Irrtum war, dass nichts so war,
wie es aussah, dass die Sanitäter ihn in ihren Rettungswagen laden und ins
Krankenhaus fahren konnten, wo er sich schon nach kurzer Zeit über das Personal
und das Essen beschweren würde.
»Ich fürchte,
ja.« Lorinda fühlte sich benommen und taub, und das kam nicht nur von der
Kälte. Es war eine Sache, über Leichenfunde zu schreiben und Details und Fakten
über den Zustand des Toten aufzulisten, doch es war eine ganz andere Sache,
wenn es der Leichnam eines Menschen war, den man persönlich gekannt hatte.
»Ich möchte
nur wissen, ob er seine letzte Kolumne noch rechtzeitig abgeschickt hat.«
Freddie war eindeutig bereits dabei, sich von ihrem Schock zu erholen. »Und wer
wird ihn ersetzen?«
Lorinda
schüttelte nur den Kopf. Das waren Fragen, mit denen sie sich im Moment nicht
befassen wollte. Sie starrte auf die grauen Haare, die mit Reif überzogen und
auf dem Gras ausgebreitet waren.
Hatte
Bloß-gewusst seine Haare so hinterlassen, als sie das Haarband von seinem
Pferdeschwanz zog?
»Es ist
Plantagenet Sutton, nicht wahr?« Betty Alvin war zu ihnen gekommen. »Ich
wusste, ich hätte ihn nicht dort zurücklassen dürfen.« Ihre Stimme zitterte und
drohte zu versagen. »Ich hätte warten und ihn nach Coffers Court begleiten
sollen, ganz gleich, was Dorian meinte. Er war nicht in der Verfassung, auf
sich selbst aufzupassen.«
»Sie kannten
den Verstorbenen?« Mit ihren Worten hatte sie die Polizisten auf sich
aufmerksam gemacht. Einer von ihnen ging um den Toten herum und kam zu ihnen.
»Haben Sie uns den Fund gemeldet?«
»Nein.« Betty
schrumpfte unter seinem forschenden
Blick förmlich
zusammen. »Nein, das war Gemma. Die Frau mit den Hunden. Sie ging mit ihnen
Gassi, als sie ...«
»Dann muss ich
Sie bitten, das Grundstück zu verlassen.« Er hatte jegliches Interesse an ihr
verloren. »Das gilt für Sie alle. Nennen Sie dem Constable Name und Adresse,
damit wir uns später mit Ihnen in Verbindung setzen können.« Er wartete
geduldig und schien entschlossen, sie auf jeden Fall wegzuschicken.
Widerstrebend
wandten sie sich zum Gehen und kehrten zurück zum Tor, wo die anderen warteten.
»Ist er
tatsächlich tot?«, fragte Jack und zog sich einen finsteren Blick von Gemma zu,
die ihm genau das längst gesagt hatte. »Was ist passiert?«
»Mausetot«,
bestätigte Freddie. »Keine Ahnung. Zu sehen war jedenfalls nichts, zumindest
nicht aus meinem Blickwinkel.«
»So? Na ja,
ganz egal, was ihm zugestoßen ist, auf jeden Fall werden eine Menge Leute vor
Freude aus dem Häuschen sein.«
»Jack!« Karlas
Protest kam ihr reflexartig über die Lippen, und sie sah sich nervös um, wie
die anderen auf diese Bemerkung reagierten.
»Ich dachte,
Sie beide waren so dicke Freunde«, sagte Macho.
»Hey, kommen
Sie. Ich kam ganz gut mit ihm aus, verstehen Sie das nicht falsch. Aber der
Rosenkohl in Ihrem Drink, das war allein seine Idee.« Jack hielt nachdenklich
inne. »Wissen Sie, tief in seinem Inneren verspürte er eine große
Feindseligkeit Ihnen allen gegenüber.«
»Das beruhte
auf Gegenseitigkeit«, murmelte irgendjemand so leise und hastig, dass es nicht
möglich war, den Sprecher zu identifizieren.
»Ich glaube,
es ist nicht ratsam, mit solchen Bemerkungen um sich zu werfen, wenn die Bullen
gleich danebenstehen«, warf Karla ein. »Wir wissen nicht, was ihm zugestoßen
ist, aber wir wissen, dass er nicht gerade sehr beliebt war.«
»Und wer gibt
jetzt dumme Bemerkungen von sich?« Jack sah über die Schulter zu dem Constable,
der sich ihnen näherte. »Angesichts des Genres, für das ihr alle schreibt,
sollte wohl keiner von euch andeuten, es könnte ein Ihr-wisst-schon-Was gewesen sein. Oh, hallo,
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