Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
Vom Netzwerk:
meine Frau zugrunde richten. Ich bin mir nicht sicher, ob sie bereit wäre, ein solches… wie Sie sagten… Opfer zu bringen.«
    »Hm. Ist Susan wirklich so unversöhnlich?«
    Dr. Ivanov lächelte beinahe sanft. Er senkte seinen Blick. »Nun, ja. Sie ist sehr eigensinnig, und je älter sie wird, desto sturer wird sie auch. Ich glaube, meine Frau würde lieber sterben, als die gute Meinung auf’s Spiel zu setzen, die Susan von ihr hat. «
    Einen Augenblick lang herrschte wieder Schweigen. »Das können wir einrichten«, antwortete Dr. Okakura.
    »Was ?« Dr. Ivanov wirkte gleichermaßen aufgeschreckt und verwirrt.
    »In Extremfällen wie diesem können wir das arrangieren. Es sieht dann so aus, als wäre das betroffene Familienmitglied gestorben. Der Respekt und die Zuneigung der nahen Verwandten – in diesem Fall ihrer Tochter – für den telepathiebegabten Angehörigen bleibt auf diese Weise unangetastet. Ihre Frau könnte ein erfülltes normales Leben führen.«
    »Das ist abscheulich!«
    »Nein, eigentlich nicht. Wie gesagt, Sie befinden sich in einer Extremsituation, und solche Umstände erfordern extreme Maßnahmen. Solange Ihre Kinder klein waren und ihre Mutter brauchten, war es für Ihre Frau sinnvoll, sich für die Medikamente zu entscheiden. Aber wieso sollte sie allein unter den Folgen dieser Entscheidung zu leiden haben? Sie haben mir berichtet, daß Ihre Frau völlig mutlos ist. Ich habe sie untersucht und muß Ihnen in diesem Punkt zustimmen. Ich glaube, daß Gefahr für sie besteht, wenn man sie alleine läßt, ohne die Kinder, die ihre reduzierte Leistungsfähigkeit rechtfertigen könnten.«
    Susans Vater starrte mit gequältem Blick aus dem Bildschirm heraus. Er sah aus wie ein Mann, der darüber nachdachte, mit dem Teufel Geschäfte zu machen.
    »Um es anders auszudrücken, Ihre Tochter könnte sich ganz schnell mit dieser Situation konfrontiert sehen, wenn Sie jetzt nicht eingreifen.«
    »Sie glauben, daß die Lage so ernst ist?« Dr. Ivanov runzelte die Stirn. Er klang gequält.
    »Ja. Ihre Frau ist suizidgefährdet, Doktor.« Okakuras Stimme klang freundlich und verständnisvoll, voller Bedauern. »Lassen Sie sie ein paar Monate allein, und ich bin mir fast sicher, sie wird es tun. Sie sind Ihr gesetzlicher Vormund. Es ist Ihre Pflicht, sie wieder völlig herzustellen. Sie selbst ist nicht länger in der Lage, diese Entscheidung ohne Ihre Hilfe zu treffen.«
    »Ich muß nachdenken.« Susans Vater wirkte verzweifelt und erschöpft.
    »Sie hatten zwanzig Jahre zum Nachdenken, Doktor. Sie sind sich bewußt, daß Sie mit Ihrer Situation nicht glücklich sind. Die Alternativen, die sich Ihnen momentan bieten, gefallen Ihnen nicht. Sie haben wirklich keine andere Wahl. Der beschriebene Weg würde in der Tat am wenigsten Schaden anrichten«, beschwatzte ihn der Betreuer. »Sie haben sich heute mit der Bitte um Hilfe an mich gewandt. Wie sich herausgestellt hat, kann ich Ihnen helfen. Bitte, erlauben Sie uns, Ihnen und Ihrer Frau zu helfen.«
    »Wie?« fragte Dr. Ivanov vorsichtig.
    »Die Einzelheiten sollten wir in einem persönlichen Gespräch klären«, sagte Okakura schnell. »Meine Sekretärin wird Ihnen einen Termin geben. Sie werden es nicht bereuen, darauf gebe ich Ihnen mein Wort.« Dr. Okakura sprach voller Überzeugung.
    In Dr. Ivanovs müdem Gesicht zeigten sich widersprüchliche Empfindungen: Zweifel, Scham, Schuld, Hoffnung, Entschlossenheit. »In Ordnung. Wir können zumindest darüber reden. Vielen Dank, Doktor, daß Sie so offen mit mir gesprochen haben.«
    »Es wäre unverantwortlich von mir gewesen, das nicht zu tun. Auf Wiedersehen, Doktor.«
    Mit einem letzten niedergeschlagenen Blick erwiderte Dr. Ivanov: »Auf Wiedersehen.«
    Es folgte noch ein Nachtrag: das Todesdatum von Susans Mutter und der Tag, an dem sie Mitglied des Psi-Corps geworden war.

    Susan vergrub ihr Gesicht in den Händen. »Sie lebt! Mein Gott! Sie lebt?«
    »Nein.« Garibaldi ergriff ihren Arm. »Das ist genauso eine Fälschung wie die Kristalle, die Ihnen weismachen wollten, daß Ihr Bruder ein Spion war. Nur, diese Aufzeichnung verspricht Ihnen ein Happy-End. Aber das macht die Geschichte nicht wahrer.« Er schüttelte sie noch einmal. »Susan, hören Sie mir überhaupt zu?«
    »Aber das würde genau zu ihnen passen! Das ist Ihnen doch klar.« Sie sah verletzt aus.
    Garibaldi nickte nachdenklich. »Ja, das stimmt. Aber wie kommt das hierher? Ich weigere mich zu glauben, daß es jemandem gelungen ist, das

Weitere Kostenlose Bücher