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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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Ward deutete auf einen in Leder gebundenen Folianten mit Schließen, wie ich sie beim Picatrix gesehen hatte. »Das ist das Secretum Secretorum , das Geheimste des Geheimen. Es stammt aus dem zwölften Jahrhundert.«
    Er deutete nach rechts. »Das Münchener Handbuch der dämonischen Magie , ein deutsches Buch über verbotene Rituale. Es ist in Latein geschrieben. Das Buch daneben ist ein Werk über Astrologie des Russen Wladimir Apriagnev. Und hier sehen Sie meinen ganzen Stolz – ein französisches Werk, Le Mystère des Cathédrales . Der Autor verschwand im Jahr 1953; niemand weiß, was mit ihm geschehen ist. Einige glauben, dass er den Schlüssel zur Unsterblichkeit gefunden hat.« Ward tippte gegen das Glas vor dem Buch. »Nur dreihundert Exemplare wurden davon gedruckt. Erheblich weniger sind jetzt noch im Umlauf.«
    »Glauben Sie wirklich an all diese absurden Ammenmärchen? Unsterblichkeit? Alchemie?«
    Ward lief rot an. »Dann erklären Sie doch mal, warum Heinrich Himmler das alles ernst genommen hat. Er hatte die Absicht, die Nationalsozialistische Partei mit Alchemistengold zu finanzieren.«
    »Sie erwarten, dass die Schrifttafel Sie, ja wozu, zu irgendeiner Formel zur Goldherstellung führt?«
    Eris, die ungewöhnlich still geblieben war, ergriff das Wort. »Wir brauchen uns vor Ihnen nicht zu rechtfertigen, Madison.«
    Ich entschied in diesem Moment, ihren Ballon platzen zu lassen. »Nein, das brauchen Sie wirklich nicht. Aber Sie sind absolut nicht mehr auf dem Laufenden. Vanderlins Rätsel wurde gelöst, und Tomas Zakar hat jetzt die Schrifttafel.«
    Es war ein kühner Schritt zu behaupten, dass Tomas jetzt die Tafel besaß, aber ich löste die Reaktion aus, die ich mir erhofft hatte. Diese Neuigkeit war ein Schock für sie. Vor allem für Ward. Seine Unfähigkeit, sein Entsetzen zu verbergen, verriet mir, wie tief diese Information ihn getroffen hatte. Er rieb sich die Wange, als hätte ihn dort eine Wespe gestochen. Als er wieder redete, klang seine Stimme brüchig und schwach. »Wo ist er?«
    Ich sah ihn an und versuchte zu lächeln. »Ich weiß das genauso wenig wie Sie. Irgendwo über dem Atlantik, nehme ich an. Er hat Laurel und mich einfach hängen gelassen. Sie haben Ihre Zeit vergeudet, indem Sie uns hierhergeschafft haben.«
    »Glauben Sie bloß eines nicht, Madison, nämlich dass meine umgängliche Art Ihnen gegenüber irgendetwas zu bedeuten hat.« Ward deutete mit einem Kopfnicken auf Eris. »Laurel hat bereits eine Kostprobe von Eris’ ganz speziellen Talenten erhalten. Sie ist ziemlich gut darin, Leuten ihre Geheimnisse zu entlocken.«
    »Richtig. Wie zum Beispiel bei Hal. Das hat sie wohl vermasselt.«
    »Er hat versucht, uns auszutricksen«, verteidigte Eris sich.
    Ich kaschierte meine Überraschung. Allmählich setzte sich das Bild zusammen. Laurel hatte recht gehabt. Hal hatte tatsächlich zu ihrer Gruppe gehört und musste am Ende dafür genauso zahlen wie Hanna Jaffrey. Mein Gott, Hal. In was hast du dich verstrickt?
    »Er war bereit, das Stück zu verkaufen. Sie brauchten ihn nicht zu töten.«
    »Er wollte sechs Millionen. Viel zu viel. Ich habe all dies nicht erreicht, indem ich mich verhalten habe wie ein Narr«, sagte Ward.
    »Die Schrifttafel ist noch um einiges mehr wert.«
    »Zweifellos, aber ich bin nun mal gerne derjenige, der die größten Profite macht.«
    Ich spürte einen Anflug von Furcht. Aber man ist niemals ein guter Verkäufer, wenn man sein Gegenüber nicht richtig beurteilen kann, und irgendetwas sagte mir, dass hinter seinen Drohungen auch eine Menge Bluff steckte. »Ich gebe Ihnen einen guten Rat. Sie würden ihre Zeit erheblich besser nutzen, wenn Sie versuchten, Tomas aufzustöbern, und mich und Laurel gehen lassen. Uns zu bedrohen, wird Sie keinen Deut weiterbringen.«
    Er nahm eine Angriffshaltung ein, und das falsche Lächeln war in seinem Gesicht wie weggewischt. »Ich vermute, der Nachmittag, den Sie in meinem Haus verbrachten, hat Ihnen einen völlig falschen Eindruck vermittelt. Dieses nette Beisammensein sollte mir die Möglichkeit geben, Sie einzuschätzen. Sie können sich Ihre Freiheit nur damit erkaufen, indem Sie uns verraten, wo Tomas sich aufhält.«
    Ich wich vor ihm zurück. Das erzeugte in der Magengegend, wo der Taser mich getroffen hatte, heftige Schmerzen.
    »Tomas hat mich getäuscht. Ich denke, er will in den Irak, aber ich bin mir nicht sicher.«
    Eris musterte mich mit kalten Augen. »Wie soll er denn das Land verlassen haben? Er

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