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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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sackte auf die Knie. Seine Kamera fiel zu Boden, rollte ein Stück. Er schrie auf und griff sich an die Kehle. Einer der Journalisten sprang aus seinem Pressewagen und brüllte etwas auf Italienisch. Ari krümmte sich im Staub, eine Blutfontäne spritzte aus seiner Brust.
    »Sie haben ihn erschossen. Sie haben ihn erschossen!«, schrie ich, während ich die letzten Meter zurücklegte. Ich warf mich neben ihm auf den Boden. Ari rang nach Atem. Pfeifende Laute drangen aus seiner Kehle. Seine Augenlider flatterten und sein ganzer Körper zuckte unter heftigen Krämpfen. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte.
    Soldaten tauchten neben mir auf. Zwei von ihnen waren nötig, um mich wegzuziehen. »Lassen Sie mich in Ruhe«, sagte ich. »Ich muss etwas tun. Er ist verwundet, sehen Sie das nicht?«
    »Da kommen noch andere Leute«, sagte einer von ihnen. »Die kümmern sich um ihn. Wer sind Sie?«
    Ich blickte zu Ari, Soldaten drängten sich um ihn und versuchten, die Blutung zu stoppen. Ich sank auf die Knie, erschauerte. »Sein Freund«, antwortete ich. »Ich bin sein Freund.« Ich konnte nicht mehr reden, so groß war die Qual, als versickerte mein eigenes Leben. Der Soldat legte sein Gewehr beiseite und kauerte sich neben mich. Er legte eine Hand auf meine Schulter und sagte nicht einmal unfreundlich: »Sie versuchen, ihn zu retten. Sie können jetzt sowieso nichts mehr für ihn tun.«
    Als die Leute, die Ari umringten, zurücktraten, war klar zu erkennen, dass nichts mehr zu machen war. Sein Körper lag im Staub. Der Soldat führte mich zu ihm, ließ mich für einige Sekunden neben Ari stehen, damit ich von ihm Abschied nehmen konnte. Sie vermuteten, dass ich zum Pressetrupp gehörte. Ich nahm das Sonnen-Medaillon ab, das Ari mir gegeben hatte, und schlang die Kette um seine Hand und erinnerte mich dabei an Diane Chens Prophezeiung: Nur das Zeichen der Sonne kann dich schützen.
    Die italienischen Presseleute nahmen mich in die Stadt mit. Mazare war nirgendwo zu sehen. Ich bat die Journalisten, mich zum Hotel Al-Mansour zu bringen. Dort ließ ich mich in der Bar volllaufen und verbrachte den Rest der Nacht damit, ziellos umherzuwandern und mir zu wünschen, die Hunde kämen, um mir den Rest zu geben. Aris letzte Sekunden und Laurels trauriges Schicksal liefen wie ein Video in einer Endlosschleife ständig vor meinem geistigen Auge ab.
    Als der Morgen heraufdämmerte, beruhigte ich mich allmählich.
    Ein Journalist, der auf eigene Rechnung arbeitete und am Spätnachmittag des Tages nach Kuwait City fahren wollte, erklärte sich bereit, mich mitzunehmen. Der Tag war glühend heiß und die Hitze so erdrückend, dass man glaubte, sie mit Händen greifen zu können. Während wir aus Bagdad herausfuhren, blickte ich noch einmal zurück. Das verblassende Sonnenlicht hatte die Gebäude in orangefarbene Flammenzungen verwandelt. Man hätte meinen können, dass die Stadt brannte.

Achtunddreißig
    Freitag, 22. August 2003, 24:00 Uhr
    Drei Tage später kehrte ich nach New York zurück. In drei weiteren Tagen wäre meine Schonfrist vorbei und der neue Eigentümer würde in die Wohnung einziehen, die Samuel und ich und geteilt hatten.
    Amir strahlte, als er mich sah. »Ständig verschwindest du und erscheinst plötzlich wieder. Allmählich glaube ich, du bist ein Geist.«
    Ich brachte ein mattes Lächeln zustande. Er hatte keine Ahnung, wie nah er mit seiner Einschätzung der Wahrheit kam.
    »Warum hast du deine Bleibe verkauft?« Er wirkte ein wenig beleidigt, als empfände er meinen Auszug als persönlichen Affront. Ich rieb Daumen und Zeigefinger in jener universellen Geste des Geldzählens gegeneinander.
    Er schürzte die Lippen. »Ein ganze Reihe Leute waren hier und haben nach dir gefragt. Ich habe sie aufgeschrieben.«
    Er suchte irgendetwas unter seinem Pult und brachte einen Notizzettel zum Vorschein. »Da war zuerst ein Polizist, ich schätze Ende fünfzig. Er kam am 4. August, vor mehr als zwei Wochen. Ein Mann mit der Statur eines Berufsringers mit Löchern im Gesicht.« Amir warf einen Blick auf seine Notiz. »Detective Gentle.«
    »Gentile«, korrigierte ich.
    »Ja, das war der Name. Er schien wütend gewesen zu sein. Und zwar sehr wütend.«
    »Wer noch?«
    »Am nächsten Tag kam die schwarze Lady noch einmal.«
    »Du meinst die Lady in Schwarz.«
    Er nickte. »Ja, die meine ich. Eine traurige Person.«
    »Das war Evelyn.«
    »Und als Letzte kam eine wunderschöne Fremde. Eine Frau wie ein Engel. Haare wie Eis,

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