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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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verbotene Dinge anzusehen. Wenn es wirklich alt ist, dann dürfte es sehr viel wert sein. Wahrscheinlich solltest du es lieber in einem Bankschließfach aufbewahren.«
    Ein wenig irritiert erwiderte Laurel: »Ja, zusammen mit der Million anderer Dinge, die ich tun muss.«
    Ich legte behutsam die Seiten um und staunte über die Illustrationen. Umrahmt von einem Kreis zeigte eine einen König in einem mehrfarbigen Ornat, der auf einem silbern und golden glänzenden, grünen Pfau saß. Auf einer anderen Seite war ein nackter Hermes vor einem alten Segelschiff zu sehen. »Ich verstehe kein Latein.«
    »Es ist eine Art Anleitungsbuch für die aktive Anwendung von Astrologie und Magie. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Hal mir mal erklärt, dass früher allein der Besitz dieses Buchs mit dem Tode bestraft wurde. Es enthält Anweisungen zur Herstellung magischer Talismane und zeigt, wie man ein Bild seines Feindes herstellt, um ihn zu besiegen.«
    »Besiegen?«
    »Nun … eigentlich, um ihn zu töten.«
    »Nett.«
    Sie erschauerte. »Weißt du, all dieses Gerede über das Picatrix bringt mein Gedächtnis in Schwung. Ich denke an die Frau, die du erwähnt hast. Hal war Mitglied einer Gruppe, die sich im Internet zusammengefunden hatte. Sie betrieben eine Website für Leute, die sich ernsthaft für Alchemie interessierten. Könnte es sein, dass er sie auf diesem Weg kennengelernt hat? Er sprach des Öfteren darüber, aber meinst du, ich könnte mich erinnern, wie … Oh, ich weiß es wieder. Ich glaube, die Site trug den Namen Alchemy Archives oder so ähnlich.«
    »Das lässt sich schnell nachprüfen.« Ich holte mein Mobiltelefon hervor und zog die Kerze so nahe wie möglich heran. Die Eingabe des Namens führte sofort zur entsprechenden Website.

    »Sollen das reale Personen sein?«
    »Hal meinte ja. Die Symbole unter den Bildern repräsentieren Planeten: Venus, Merkur, Mars, Jupiter und Saturn. Zusammen mit Sol für die Sonne und Luna für den Mond symbolisieren sie die sieben Himmelskörper, die um die Erde kreisen. Sie stehen für die fünf Betreiber der Website. Das Ganze riecht mir sehr nach Hokuspokus.«
    »Warum verbergen sie ihre wahren Identitäten?«
    »Sie stehen offenbar mitten im Berufsleben und sind keine Spinner, wie man sie häufig auf solchen Sites findet. Ich vermute, sie wollen nicht, dass allgemein bekannt wird, dass sie sich intensiv mit diesem Thema beschäftigen.«
    Oder sie haben andere gewichtige Gründe; zum Beispiel das Bedürfnis, ihre Verbrechen zu verschleiern. »Sie nehmen diese Geschichte demnach sehr ernst.«
    »Aber sicher. Du würdest dich wundern. Einige Leute verpulvern Millionen, um Laboratorien einzurichten, in denen Blei in Gold verwandelt werden soll. Man nennt das Transmutation.«
    »Diese Frau, die ich kennengelernt habe. Könnte sie eine von ihnen sein? Vielleicht ist sie die Venus.«
    »Durchaus möglich. Hal verriet mir, dass er Saturn ist, aber sonst nannte er niemanden.« Sie warf einen Blick auf das Display meines Mobiltelefons. »Nun, es sieht so aus, als würde mindestens eine Frau zu der Gruppe gehören.«
    »Da wäre ich nicht so sicher. Was du da siehst, sind Porzellanmasken, und wie du weißt, lässt sich so gut wie alles digital verändern.«
    Laurel rieb sich die Augen. Ich konnte erkennen, dass sie erschöpft war. Als ich das Picatrix zuklappte, bemerkte ich den weißen Rand eines Stück Papiers am Ende des Buchs. Ich zog es vorsichtig heraus. Eine Fotografie, zumindest ein Teil davon. Das Bild stammte aus unserer Zeit an der Columbia University und war auf einer unserer legendären Partys geschossen worden. Ich war als Student darauf zu sehen, mit langen Haaren und im Begriff, der Frau neben mir einen Joint zu reichen. Das Bild würde mir ganz sicher nicht helfen, mich an sie zu erinnern, weil ihr Kopf sauber herausgeschnitten worden war. Mein eigenes Gesicht war blutrot gefärbt und mit einem nachträglich auf das Bild gepinselten Symbol versehen worden.
    Ich ließ das Foto fallen, als hätte es mir in die Hand gebissen. »Was zum Teufel ist das denn?«
    Laurel bückte sich, um es aufzuheben, und atmete zischend ein. »Keine Ahnung. Das habe ich noch nie gesehen.«
    Das Foto musste von Hal verändert worden sein. Offenbar war sein Hass viel größer und sein Geist verdrehter, als ich angenommen hatte. »Es ist eine Art Fluch oder so etwas.«
    »Ich hätte dir dieses Zimmer nicht zeigen sollen. Es tut mir leid«, sagte Laurel bedrückt.
    Immer noch ziemlich

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