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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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dass sie den Herbstbeginn daran erkannte, dass die Zentralheizung wieder warm wurde. Ich glaube, sie besaß noch nicht einmal einen richtigen Wintermantel. Der Hauseingang war nur wenige Schritte von der U-Bahn entfernt, mit der sie alle für sie wichtigen Adressen erreichen konnte. Und auf der anderen Straßenseite wurde in einem Dunkin’ Donuts und einem Dallas BBQ für ihr leibliches Wohl gesorgt. Sie lebte hauptsächlich von Grillrippchen und Kirschkrapfen.
    Corinne lebte weltabgeschieden wie eine Nonne im Mittelalter.
    Immerhin meldete sie sich, als der Portier sie anklingelte.
    Ich hatte keine Ahnung, ob der Chip aus meinem Rücken außer geografischen Koordinaten auch Höhenangaben lieferte, daher drückte ich ihn vor dem Fahrstuhl in einen Kaugummi und klebte ihn unter eine Leiste.
    Sobald ich über ihre Schwelle trat, wurde ich begeistert umarmt. »Wie geht es dir? Ich wollte dich schon vor einer halben Ewigkeit besuchen, aber das Krankenhaus hat niemanden an dich herangelassen und danach warst du wie vom Erdboden verschluckt. Ich habe mindestens ein Dutzend Mal versucht, dich per Telefon oder E-Mail zu erreichen.« Sie betastete meine Lippe. »Hast du dich bei dem Unfall am Mund verletzt?«
    »Entschuldige, dass ich mich nicht bei dir gemeldet habe. Aber ich hatte lange Zeit Schwierigkeiten, mit anderen Leuten zu reden. Jetzt geht es mir um einiges besser, zumindest physisch.« Ihr von dem Angriff auf mich zu erzählen, hätte sie nur noch mehr aufgeregt.
    Sie drückte meine Hand, verscheuchte die Katze aus einem Sessel im Wohnzimmer und forderte mich auf, Platz zu nehmen. Ihre Katze, eine Colorpoint Perser, miaute ungehalten. »Und jetzt diese schlimme Sache mit Hal. Ich war völlig fertig, als ich gestern davon erfuhr.«
    »Ich nehme an, er wurde nachlässig«, sagte ich.
    »Das passiert sehr leicht. Ich habe es oft genug miterlebt. Das Zeug macht die Leute total fertig.«
    »Ich wusste, dass sein Tod dich so tief treffen würde.«
    »Nun, danke, dass du zu mir gekommen bist. Wir kommen zwar nicht mehr so oft zusammen wie früher, aber ich denke immer wieder an euch.« Corinnes auffälligstes Merkmal waren ihre wunderschönen braunen Augen. Im Augenblick glitzerten Tränen in ihnen. »Ich habe Hal um sein Elternhaus und seine Herkunft beneidet. Ich fand es immer seltsam, dass er ausgerechnet mit uns herumhing.«
    Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Hätte ich nicht diesen ganzen Ärger gehabt, wäre ich schon viel früher zu ihr gekommen. Aber ich wollte ihr nicht noch mehr Kummer bereiten, indem ich ihr den wahren Grund für Hals Tod nannte.
    »Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?«
    »Ein Kaffee wäre nicht übel.«
    »Schwarz, nicht wahr?« Während sie das sagte, ging sie bereits in die Küche. Es war eher eine rhetorische Frage.
    Als sie zurückkam, konnte ich sehen, dass sie seit unserem letzten Treffen deutlich an Gewicht zugelegt hatte. Sie hatte schon immer über üppige weibliche Rundungen verfügt und dabei eine gute Figur gemacht. Daran änderten auch die zusätzlichen Pfunde nichts. Männer fanden vor allem Gefallen an ihrem Lachen und ihrer warmen Ausstrahlung. Es war mir ein vollkommenes Rätsel, weshalb sie sich so konsequent vor der Öffentlichkeit versteckte.
    Sie reichte mir eine Kaffeetasse und ließ sich auf die Couch mir gegenüber sinken. Ihren Kaffeebecher hielt sie in beiden Händen wie einen Kelch. »Weißt du etwas von irgendwelchen Vorbereitungen für Hals Beerdigung?«
    »Nein. Offenbar hat die Polizei seine sterbliche Hülle noch nicht freigegeben. So hat Laurel es mir zumindest erzählt.«
    »Wie kommt sie denn damit klar?«
    »Nur sehr schwer. Es gibt Riesenprobleme wegen des Nachlasses. Und zwar wegen Minas und von Peters Seite.«
    Corinne seufzte. »Seine Mutter. Sie hat ihn behandelt wie einen Fisch im Aquarium. Bei ihrer Beerdigung konnte Hal sich kaum auf den Beinen halten, so sehr war er am Boden zerstört. Höchst seltsam, was er mit ihr gemacht hat. Peter ist doch jetzt in einem Pflegeheim, nicht wahr?«
    »Er ist in einer wirklich schlechten Verfassung. Er muss gefüttert werden und erkennt niemanden mehr.«
    »Wenigstens erfährt er auf diese Art und Weise nicht, was mit seinem Sohn geschehen ist.«
    »Richtig. Ein seltsamer Trost.« Ich trank von meinem Kaffee. »Corrie, ich hatte gehofft, dass du mir bei einer Angelegenheit behilflich sein kannst. Hast du im Augenblick ein wenig Zeit?«
    »Ich bin gerade dabei, eine Arbeit abzuschließen. Wie eilig ist es

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