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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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gesamte Nahe Osten in die Luft.«
    »Und das wissen Sie zweifelsfrei?«
    »Daran arbeite ich, ja.«
    Tomas mischte sich ein, wobei sein Zorn diesmal seinem Bruder galt. »Warum kommst du ausgerechnet jetzt damit heraus? Wir müssen uns auf dieses verdammte Spiel konzentrieren.«
    Ari hatte darauf eine einfache Antwort: »Wir können nicht alle in der Vergangenheit leben.«
    Tomas reagierte darauf mit einer Flut wütender assyrischer Ausdrücke.
    Ich unterbrach den Disput, indem ich Tomas nach dem Sinn einiger Eintragungen in Samuels schriftlichem Nachlass fragte. »In seinem Tagebuch nannte Samuel zwei unbedeutende Könige, einer hieß Aza, der andere Mitta. Haben diese Namen irgendeine Bedeutung für Sie?«
    Die schlechte Laune, die er schon die ganze Zeit zur Schau trug, steigerte sich zu unverhohlener Wut. Er schlug mit der Hand auf den Tisch. »Sie kämen viel schneller weiter, wenn Sie sich auf die Suche nach der Schrifttafel beschränken würden, anstatt jedes Wort, das Samuel aufgeschrieben hat, auf die Goldwaage zu legen. Und da ist noch ein Punkt, den wir nicht geklärt haben. Wenn wir die Tafel gefunden haben, will ich, dass sie mir übergeben wird.«
    »Ich bringe sie zum FBI «, erwiderte ich knapp.
    Seine Lippen verzogen sich zu einer wütenden Grimasse. »Das lasse ich nicht zu.«
    Der letzte Rest an Geduld, den ich mir noch bewahrt hatte, verflüchtigte sich in einem heftigen Wutausbruch. »Nach allem, was ich durchmachen musste, erwarten Sie, dass ich Ihnen ein Artefakt überlasse, das einige Millionen Dollar wert ist? Dafür würde man mich ins Gefängnis stecken. Sämtliche Arbeit, die ich in mein Geschäft gesteckt habe, wäre für die Katz.«
    Tomas lachte freudlos. »Soweit ich gehört habe, wissen Sie gar nicht, was harte Arbeit heißt. Sie haben von Samuel gelebt. Und nun haben Sie Ihre goldene Gans getötet.«
    Ich ballte die Fäuste und Ari legte beschwichtigend eine Hand auf meinen Arm. »Können wir uns vielleicht wieder wie erwachsene Menschen verhalten?«, fragte er. »Die Leute schauen schon herüber.«
    Die Restaurant-Managerin blickte zu unserem Tisch und hob missbilligend die schmalen dunklen Augenbrauen. Ich senkte die Stimme. »Erklären Sie mir mal etwas. Bisher habe ich die Hauptlast getragen. Laurels und mein Leben sind in Gefahr. Mein Bruder ist tot. Laurels Ehemann ist tot. Was haben Sie eigentlich beigesteuert? Warum können Sie nicht ein wenig entgegenkommender sein?«
    Der Blick, mit dem Tomas mich bedachte, war so kalt, dass er sogar eine Klapperschlange gelähmt hätte. »Glauben Sie, ich würde nicht zur Kasse gebeten? Sie wissen nicht das Geringste von mir. Die Gefahr, in der wir jetzt schweben, ist nichts im Vergleich zu dem Risiko, das ich eingehe, um die Schrifttafel dorthin zu bringen, wohin sie gehört. Irgendjemand muss sich schließlich auch um diese Angelegenheit kümmern.«
    Laurel knüllte ihre Serviette zusammen und warf sie auf den Tisch. »Das reicht. Das Ganze gerät allmählich außer Kontrolle. Es ist sowieso Zeit, Ihren Professor zu besuchen, Tomas.«
    Draußen fühlte es sich an, als wäre die Luft noch heißer geworden. Ein typischer August in New York. Jeder, der die Möglichkeit dazu besaß, hatte die Stadt verlassen. Was den Rest betraf, so konnte man, wenn man genau hinsah, den Dampf aus ihren Ohren aufsteigen sehen.
    Jacob Ward wohnte in der 44. Straße West in einem Block vierstöckiger Klinkerbauten, deren winzige Vorgärten durch elegante schwarze Eisengitter vom Bürgersteig getrennt wurden. Das Actor’s Studio, wo Elia Kazan und Lee Strasberg ihre Technik des Method Acting entwickelt hatten, war ein nicht zu übersehender Blickfang in der Straße. Legionen von Filmstars – Brando, De Niro und Marilyn Monroe, um nur ein paar zu nennen – hatten hier ihr Handwerk gelernt und perfektioniert.
    Als wir eintrafen, geleitete Ward uns in seine großzügig angelegte Eingangshalle. Er war ausgesprochen freundlich, als er zu Tomas sagte: »Sie haben Glück, dass Sie mich zu Hause antreffen. Meine Kinder sind mit meiner Frau und unserer Haushälterin in Westhampton. Ich bin nur wegen zweier wichtiger Termine hierhergekommen.«
    »Haben Sie seit unserem letzten Gespräch eigentlich etwas von Hanna gehört?«, fragte Tomas.
    »Nein, leider nicht. Aber das überrascht mich nicht. Wir haben nie regelmäßig miteinander korrespondiert.«
    Er schüttelte mir die Hand. »Ich hörte, Sie seien Samuel Diakos’ Bruder. Ich kannte seine wissenschaftliche

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