Baccara Collection 185
Medizin.”
„Vielleicht hast du Recht. Aber du wirst mir fehlen.”
Sie tätschelte ihm die Hand. „Du kannst mich jederzeit anrufen. Außerdem wirst du mit Logan viel zu tun haben, was die Firma und das Haus angeht.”
Russ bog in die Zufahrt zu einem Parkplatz. „Wie ich meinen Bruder kenne, wird das alles blitzartig abgewickelt. Und noch besser läuft es, wenn ich ihm nicht im Weg stehe. Hier wird es sehr still sein ohne dich und Bliss.”
„Sie hat die Stadt schon verlassen?” fragte Valerie besorgt. „Ich hatte gehofft, sie würde es sich doch anders überlegen.”
„Unbekannt verzogen”, scherzte Russ, blieb jedoch ernst. „Hoffentlich macht sie sich eine schöne Zeit mit diesem Francois. Das wäre für sie das Beste.”
„Wieso sagst du das?”
Er zögerte, ehe er direkt sagte: „Weil Logan sie anbaggert, Mom.”
„Natürlich, mein Lieber”, erwiderte Valerie ruhig. „Es war auch höchste Zeit. Er ist schon seit Jahren Hals über Kopf in sie verliebt.”
„Was?” Russ hielt und stellte den Motor ab. „Mom, Bliss braucht sicher keinen Playboy wie Logan, der nur mit ihren Gefühlen spielt. Sie gibt sich hart, aber in Wirklichkeit ist sie butterweich.”
„Ein Grund mehr für sie, sich auf einen starken Mann wie Logan zu stützen.”
„Ich glaube es nicht.” Russ sah seine Mutter fassungslos an. „Du denkst doch nicht, dass Bliss und Logan … dass die zwei … niemals. Dad würde sich im Grab umdrehen.”
Valerie lachte leise. „Russell, genau das wollte dein Vater für die beiden.”
Er schüttelte benommen den Kopf. „Das glaube ich nicht.”
Ungeduldig griff Valerie nach der Handtasche und kontrollierte das Ticket. „Russ, manchmal siehst du nur, was du sehen willst. Was meinst du, warum Jack Bliss direkt zu Logan schickte, als sie ihr Erbe ausgezahlt haben wollte?”
„Weil … weil Logan immer die juristischen Belange von Campbell-Drilling vertrat.”
Sie winkte ab. „Weshalb sollte sie persönlich zu ihm gehen? Anders wäre es viel einfacher gewesen. Als ich das letzte Mal mit deinem Vater in Acapulco war, einigten wir uns. Wenn die beiden gezwungen sind, miteinander zu arbeiten, begreifen sie vielleicht endlich, wie viel sie einander bedeuten. Natürlich ahnten wir nicht, dass es zu einer Notlandung kommen würde, und dann hatte Jack …”
Sie unterbrach sich und griff nach einem Taschentuch.
„Ich weiß nicht, was zwischen den beiden geschehen ist”, fuhr sie fort. „Vielleicht … wenn sich alles etwas beruhigt hat …” Sie biss sich auf die Unterlippe und zuckte hilflos mit den Schultern. „Kinder können so schwierig sein!”
„Mom, Logan nützt Menschen aus. Er wird Bliss wehtun, falls er das nicht schon getan hat. Wenn du denkst, dass ich diesen Kerl …”
„Sie ist deine kleine Schwester, aber die beiden sind erwachsen, Russ. Sie brauchen deine Erlaubnis so wenig wie meine. Es ist nicht mehr wie damals in Mexiko, als sie noch halbe Kinder waren.”
„Das weißt du?”
„Sicher”, bestätigte Valerie. „Ich bin doch nicht blind. Und es steht dir nicht zu, dich zwischen die beiden zu drängen, wenn sie ihre Probleme allein lösen können, ist das klar?”
„Ich lasse nicht zu, dass er sie verletzt”, erklärte Russ heftig.
„Da Bliss nicht mehr hier ist, entfällt dieser Punkt vermutlich.”
„Wenigstens besitzt sie noch einen Funken Verstand.” Russ zuckte plötzlich zusammen. „Du … du warst mit Dad in Acapulco?”
Valerie lächelte traurig. „Ja.”
Nur allmählich dämmerte ihm, was das bedeutete. „Du und Dad?”
Sie nickte. „Seit fünfundzwanzig Jahren zwei Mal im Jahr, auch öfter, wenn wir es schafften. Das waren schöne Zeiten! Jack Campbell brachte stets mein Blut zum Kochen.”
„Du warst die heiße Nummer, mit der er sich zurückzog?”
„Sieh mich nicht so entgeistert an, Russ”, erwiderte sie etwas eingeschnappt. „Auch Eltern haben gelegentlich das Recht auf eine kleine Romanze. Dass dein Vater und ich nicht zusammen leben konnten, bedeutete nicht, dass wir einander nicht mehr liebten.”
Russ versuchte zu begreifen, dass er doch nicht alles gewusst hatte. „Verstehe.”
Valerie drückte seine Hand. „Das bezweifle ich. Du wirst es erst verstehen, wenn du die richtige Frau findest.”
„Ich suche aber keine. Zu mühsam.”
Russ begleitete seine Mutter ins Flughafengebäude.
„Willst du mich nicht für einige Tage besuchen?” schlug sie plötzlich vor. „Das wird uns beiden gut
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