Baccara Collection 186
illegales Glücksspiel?”
„Keine schlechte Idee”, meinte Nell. „Vielleicht können wir sie auf diese Weise packen.”
„Wen?”
„Die Kilbournes.”
„Ich dachte, sie haben ihr Geschäft legalisiert? Bei mir hat sich zumindest niemand mehr über sie beschwert.”
„Es geht auch nicht um ihre Brennerei. Sie sind neuerdings auf dem Heiratsmarkt aktiv.”
„Was?” Mac, der nervös auf seinem Stuhl herumkippelte, ließ sich jetzt mit einem lauten Knall nach vorne fallen. „Sie betreiben doch nicht etwa Menschenhandel?”
„Ich hoffe nicht. Ansonsten wäre die halbe Stadt darin verwickelt, unter anderem unsere Mütter und Ada Mae.”
„Nell, ich habe keine Ahnung, was du mir eigentlich sagen willst. Würdest du dich bitte ein wenig klarer ausdrücken?”
„Sie haben dafür gesorgt, dass die ganze Stadt Wetten abschließt, wer von uns beiden zuerst vor dem Altar steht.”
„Und wer gewinnt?” Ein Lächeln überzog sein Gesicht.
„Dir scheint ja völlig egal zu sein, dass du dich zum Gespött der Leute machst.”
„Die beruhigen sich schon wieder.”
„Ist das alles, was dir dazu einfällt?”
„Was sollte ich denn deiner Meinung nach sagen?”
„Wie wär’s mit ,Lass sie uns alle an den nächsten Laternenpfahl hängen’?”
„Das ist keine gute Idee. Die Laternen sind schon für den Ernteumzug dekoriert. Ein paar Leichen würden irgendwie nicht dazu passen.”
„Verflucht, Mac. Ich meine das bitterernst.” Nell bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust.
„Okay.” Er nahm ihre Hand in seine. „Ich hätte da eine Idee.”
„Und die wäre?” fragte Nell eifrig.
„Wir gehen gleichzeitig zum Altar. Dann hat keiner gewonnen - nur wir beide.”
„Eine tolle Idee”, entgegnete sie verächtlich. „Wir schnappen uns irgendeinen x-Beliebigen, der rein zufällig die Straße entlangkommt, und schleppen ihn in die Kirche.”
„Wir müssen doch niemanden von der Straße nehmen.”
„Ich wüsste nicht, wer sonst als Kandidat infrage kommt.”
„Nell, bitte …”
„Hör endlich auf mit deinem ,Nell, bitte’! Ich bin stinksauer. “
„Wieso bist du nur so …” Mac hielt mitten im Satz inne. „Jetzt weiß ich, wie ich dich zum Schweigen bringen kann.” Er zog sie zu sich heran, bis sie den Halt verlor und auf seinem Schoß landete. Dabei verlor Mac selbst die Balance. Der Schreibtischstuhl kippte um, und sie lagen beide auf dem Fußboden. Bei dem Versuch, den Stuhl beiseite zu schieben, geriet Macs Hosenbein in eine Rolle des Drehstuhls - was ihn allerdings nicht daran hinderte, Nell zu umarmen und ihre Lippen mit einem stürmischen Kuss zu verschließen.
Sie klammerten sich aneinander wie zwei Ertrinkende.
Wieso ausgerechnet Mac? schoss es Nell erneut durch den Kopf, doch danach konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Macs Stöhnen brach den Zauber. „Mac, Mac, um Himmels willen, wir sind im Büro.”
„Das ist mir egal. Ich will dich.” Er drückte sie an sich, und eine Sekunde lang drohte sie, wieder schwach zu werden.
„Ich will dich auch.” Ihr Kuss war nicht minder leidenschaftlich. Umso überraschender kam es für ihn, als sie sich plötzlich energisch aus seinen Armen befreite. „Was ist das für ein Lärm da draußen?”
Mac umfasste ihre Hüften und ließ sie seine harte Männlichkeit spüren. „Küss mich noch einmal”, flüsterte er atemlos.
„Mac, sei doch vernünftig. Da draußen ist die Hölle los.”
„Wovon redest du?” Er starrte sie so entgeistert an, als sei er soeben aus einem hundertjährigen Schlaf erwacht.
„Hörst du denn das Geschrei nicht?” Nell versuchte aufzustehen. Sie stützte gerade die Ellenbogen auf den Schreibtisch, als Bobby Dee ins Zimmer stürmte.
„Sheriff!” Er riss die Tür mit einer solchen Wucht auf, dass sie mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug.
„Äh … Nell, hast du den Sheriff gesehen?” fragt er mit einem verwunderten Blick.
„Nun, er ist …”
Mac kroch hinter dem Schreibtisch hervor. Sein Hosenbein hing immer noch am Stuhl fest, den er notgedrungen hinter sich herzog. Nachdem er sich befreit hatte, wandte er sich Bobby Dee zu, der wie angewurzelt in der Tür stehen geblieben war.
„Was ist passiert?” fragte Mac, als wäre nichts geschehen.
„Das wüsste ich auch gern.” Bobby Dee sah von einem zum anderen.
Nell versuchte, es ihm zu erklären. „Also, der Sheriff und ich sind mit dem Stuhl umgefallen, und dabei …”
„Hör auf, Slim”, winkte Mac ungeduldig ab.
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