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Baccara Exklusiv 53

Baccara Exklusiv 53

Titel: Baccara Exklusiv 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Lanigan , Annette Broadrick , Elizabeth Bevalry
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würde, obwohl das eine dumme Vorstellung war. Als könnte ein Tisch ihn zurückhalten, wenn er sie wirklich küssen wollte, als würde sie es mit ihrer Fluchtbewegung verhindern können, dass sie ihm nachgab.
    Hektisch umklammerte sie die Stuhllehne vor sich, als ihr klar wurde, wie gern sie ihm nachgegeben hätte. Gütiger Himmel, was war nur mit ihr los?
    Er räusperte sich, setzte sich dann wieder an den Tisch und trank seinen Kaffee, als sei nichts geschehen. Das verwirrte sie, und sie überlegte, ob sie ihn womöglich missverstanden hatte.
    Natürlich, so muss es sein, sagte sie sich. Er hat nur versucht, mir bei dem Hustenanfall zu helfen. Ich habe ihn bestimmt falsch verstanden.
    Schließlich hatte sie gerade erst eine doppelte Schicht im Krankenhaus hinter sich gebracht, sie war müde, und wie immer machte die Anwesenheit von Jonas Tate sie nervös. Wenn man bedachte, wie schnell sie in Streit gerieten, so war ein Kuss sicher das Letzte, was dieser Mann von ihr wollte.
    Die Erkenntnis erleichterte sie, doch gleichzeitig stieg ein leises Bedauern in ihr auf. Sie ging zum Tisch, aber kaum hatte sie sich gesetzt, stand Jonas auf und ging zur Anrichte. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und starrte zur Decke.
    „Würden Sie das tun, Zoey? Würden Sie mir helfen? Mit … mit dem Baby … Mit Juliana?“
    Als sie nicht gleich antwortete, blickte er betreten zu Boden. „Offensichtlich können Sie gut mit ihr umgehen. Sie hat gelächelt, als Sie sie auf den Arm genommen haben. Sie mag Sie. Das ist eine ganze Menge mehr, als sie für mich fühlt. Ich bin ratlos. Ich habe sie jetzt seit gut zwei Monaten bei mir, und ich …“ Er hob den Kopf und sah sie an. „Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.“
    Ihr war vollkommen klar, wie viel Überwindung es ihn kostete, sie um Hilfe zu bitten. Sie waren Todfeinde; es gab nichts, worin sie übereinstimmten. Er mochte sie nicht, und sie mochte ihn nicht. Doch er suchte verzweifelt nach Hilfe, bei ihr, und es war ein eigenartiges Gefühl, dass Jonas Tate von ihr abhängig sein sollte.
    Sie wusste, was es hieß, plötzlich für ein neugeborenes Baby sorgen zu müssen, kannte die Momente der Panik, den Mangel an Schlaf und die Erschöpfung, die Hilflosigkeit und die Furcht, die die Ankunft eines Kindes mit sich brachten. Und so ging es den Menschen, die neun Monate Zeit gehabt hatten, sich auf ein Baby vorzubereiten. Jonas war völlig unvermittelt Vater geworden, und er war offensichtlich nicht auf die Verantwortung vorbereitet, die ein Kind bedeutete. Er brauchte Hilfe, und er brauchte Schlaf – und sie war in der Lage, ihm beides zu geben.
    Falls sie es wollte.
    „Warum bitten Sie ausgerechnet mich um Hilfe? Haben Sie denn niemanden, der sich tagsüber um Juliana kümmert?“
    „Nicht mehr. Niemand schien mir bis jetzt geeignet. Ich weiß nicht, ob Sie eine Ahnung davon haben, aber in diesem Land herrscht eine Krise in der Kinderbetreuung.“
    „Das Krankenhaus hat eine sehr gute Tagesstätte für die Kinder der Angestellten“, erwiderte sie gelassen. „Olivia McGuane bringt ihren Sohn Simon dorthin, wenn sie arbeitet, und die meisten anderen Schwestern auch. Ich bin sicher, Juliana würde sich dort wohlfühlen, und sie wäre dort gut aufgehoben.“
    Jonas schüttelte den Kopf. „Juliana hat sich, seit sie bei mir ist, noch nirgendwo wohlgefühlt. Ich würde mir ständig Sorgen um sie machen, dass sie vielleicht nicht die nötige Zuwendung bekommt. Sie muss doch noch über diesen Schmerz … diese Verzweiflung hinwegkommen.“
    Zoey verzog missbilligend den Mund. „Sie ist doch noch ein Baby, Dr. Tate. Sie sind dafür verantwortlich, dass sie sich zufrieden und glücklich fühlt. Sie können nicht von ihr erwarten, dass sie sich wie eine Erwachsene benimmt.“
    „Ich kann Ihre Bedenken gut verstehen.“ Jonas setzte sich zu ihr an den Tisch und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. „Wir beide sind bis jetzt nicht sehr gut miteinander ausgekommen.“
    „Nicht sehr gut?“, wiederholte Zoey und lachte leise. „Wir sind überhaupt nicht miteinander ausgekommen.“
    „Ich entschuldige mich dafür. Seit Julianas Ankunft war es nicht gerade leicht mit mir, und ich bin mit allen im Krankenhaus ziemlich grob umgegangen, nicht nur mit Ihnen.“ Jonas stockte einen Moment. „Doch ich werde mit Juliana nicht allein fertig; ich brauche Hilfe. Und Sie sind die am besten geeignete Kandidatin dafür. Sie kennen sich aus mit Babys, Sie haben jeden Tag mit ihnen

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