Baccara Exklusiv Band 04
Problem: Sie hielt Adam für nur allzu geeignet. Seit sie diesen Mann getroffen hatte, hatte sie jede Menge schockierender Fantasien über ihn entwickelt.
Sie wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. "Natürlich würdest du nackt großartig … ich meine, du bist sehr … Aber sicher meinst du das gar nicht ernst."
"Warum nicht?" sagte er gedehnt. "Vielleicht war ich in letzter Zeit tatsächlich zu verkrampft, aber seit ich dich kenne, bin ich viel lockerer geworden."
Sie schüttelte den Kopf. "Ich glaube das einfach nicht. Du bist einer der verschlossensten Menschen, die ich kenne. Du hast mir mal gesagt, dass du nicht fotografiert werden willst, weil du Angst hast, deine Seele werde geraubt."
"Aber ich will dir ja nicht meine Seele offenbaren", entgegnete er mit einem süffisanten Grinsen. "Und jetzt nehme ich dich mit zurück ins Strandhaus. Wir treffen uns dann am Strand, sobald ich mich umgezogen habe."
Um sich dann wieder auszuziehen? Sie wagte nicht zu fragen.
Die nächste Stunde verbrachte Laura damit, in der Küche der Barnharts auf und ab zu tigern, immer wieder nach dem Telefon zu greifen und darauf zu warten, dass bei der Cousine in Hammonton endlich jemand den Hörer abnahm. Schließlich hatte sie einen gelangweilten Teenager an der Strippe, der ihr mitteilte, dass Luke und Chelsey an irgendeinen See zum Picknick gefahren seien.
Picknick? Das klang nicht gerade so, als habe Chelsey schwer wiegende Offenbarungen geleistet. Doch sie, Laura, hatte ihr ja versprochen, dass sie bis neun Uhr Zeit hatte. Und wie sie Chelsey kannte, würde die bis zur letzten Minute warten.
Allerdings war die ganze Situation inzwischen hoffnungslos verfahren. Sie, Laura, hatte keinen Schimmer von Kameras, geschweige denn von Fotografie. Einem Kleinkind hätte sie vielleicht weismachen können, sie sei eine professionelle Fotografin – aber Adam, noch dazu, wenn er nackt war …
Ihr wurde heiß und kribbelig bei der Vorstellung. Beschämt unterdrückte sie dieses Gefühl. Wahrscheinlich machte sie sich ohnehin ganz umsonst Sorgen. Adam wollte sie nur testen. Sicher würde er nie so weit gehen und … Oder etwa doch?
Sie wusste, dass er bereits zum Strand gegangen war. Sie hatte die Tür klacken gehört, während sie telefoniert hatte. Wahrscheinlich lag er bereits wartend im Sand.
Nackt? Sie stöhnte und presste die Hände an die Schläfen. Doch sie wollte ihr Versprechen Chelsey gegenüber halten. Sie würde eben einen anderen Weg finden müssen, um mit der Situation fertig zu werden.
Sie verließ das Haus und eilte an den Strand. Ihre Sandaletten sanken tief in den warmen Sand.
Der Strand war zu dieser Zeit wirklich einsam und verlassen, genau wie Adam es gesagt hatte. Da waren nur die Brandung und der Himmel, unberührte Dünen und eine frische Meeresbrise.
Inmitten all dieser Naturschönheit wirkte das rotweiß gestreifte Strandzelt der Barnharts etwas deplatziert und erinnerte an die Behausung eines Wüstenscheichs.
Jede Hoffnung, er würde ihr diese Sache ersparen und von seinem verrückten Angebot zurücktreten, verflog, als er aus dem Zelt trat und ihr mit einem fest entschlossenen Gesichtsausdruck entgegensah.
Er trug ein graues Sweatshirt und enge, abgeschnittene Jeans, die jegliche Spekulationen über die Formen darunter so gut wie überflüssig machten. Aber wenn sie sich nicht schleunigst etwas einfallen ließ, brauchte sie gar nicht mehr zu spekulieren.
Adam Barnhart – nackt. Ihr wurde heiß und kalt. Ihr Blut schien zu kochen, und es trieb sie zu ihm. Gleichzeitig fror sie und wäre am liebsten nur noch weggerannt. War es möglich, dass man zur selben Zeit wollüstig und prüde sein konnte?
Jetzt stand sie vor ihm. Sie senkte den Blick, doch die Aussicht auf seine engen zerschlissenen Jeans machte es ihr nicht gerade leichter. An einigen Stellen schimmerten goldblonde Härchen und braune Haut durch den Stoff.
"Hi." Sie brachte ein schwaches Lächeln zu Stande und steckte eine Hand in die Hosentasche.
"Du kommst spät", erwiderte er kühl.
"Ich … ich hatte noch ein paar Dinge zu erledigen."
"Es wird langsam dunkel. Wir fangen lieber gleich an."
"Oh, verdammt!" Sie schnippte mit den Fingern. "Jetzt hab' ich doch glatt die Kamera vergessen."
"Ich habe sie geholt, während du noch telefoniert hast." Er deutete auf Chelseys riesige Fototasche neben dem Zelt.
Warum war dieser Mann so teuflisch hilfsbereit? Er würde ihr damit gleich zu einem Nervenzusammenbruch verhelfen. Als er
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