Baccara Exklusiv Band 04
dann nach dem nächsten griff, wandte sie sich ab und hantierte geschäftig an der Kamera herum. Die Einsamkeit und Stille am Strand, das endlose Rollen der Wellen verstärkten ihr Gefühl, vollkommen verlassen und überaus hilflos zu sein.
Auf einmal merkte sie, dass Adam hinter ihr stand. Sie verharrte reglos und spürte die Hitze seines Körpers, und als er sprach, fühlte sie warm seinen Atem im Nacken.
"Bevor ich mir jetzt ganz ausziehe, hätte ich einen Vorschlag zu machen."
"J… ja?" stotterte sie und glaubte, ihre Knie müssten jeden Augenblick nachgeben.
"Vielleicht solltest du die Kappe vom Objektiv nehmen."
Dieser Vorschlag war Meilen entfernt von dem, was sie erwartet hatte, und sie brauchte einen Moment, um zu verstehen, was er meinte.
"Die Kappe?" wiederholte sie langsam und stellte dann entsetzt fest, dass der schwarze Plastikverschluss tatsächlich noch vor dem Objektiv saß. Zögernd drehte sie sich um.
Adam hatte seine Hose noch an. Sie fragte sich, ob sie froh oder enttäuscht darüber war, da glitt ihr plötzlich die Kamera aus den Händen und fiel in den Sand.
"Oh, verdammt!" schimpfte sie, kniete sich hin und hob sie mit zitternden Fingern wieder auf.
Adam kniete sich neben sie. Ihre Schenkel berührten sich. Er nahm ihr die Kamera ab, sah sie sich genau an und blies den Sand fort.
"Nichts kaputt", meinte er.
"Hoffentlich nicht." Hektisch suchte sie nach einer Erklärung für ihr seltsames Verhalten. "Normalerweise bin ich nicht so ungeschickt. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist."
"Vielleicht weiß ich es."
Sie sah ihn erschrocken an.
"Du hast ein gewaltiges Problem, Chelsey Stuart." Er lächelte hintergründig. "Du bist nämlich von A bis Z eine Betrügerin, durch und durch."
8. Kapitel
Laura glaubte, ihr würde das Herz stehen bleiben.
"W… was meinst du?" stotterte sie und kniete wie erstarrt im Sand.
Adam legte die Kamera zurück in die Tasche und stand auf. Dann fasste er Laura sanft um die Schultern und zog sie zu sich hoch.
"Ich habe gesagt, dass du eine Betrügerin bist", wiederholte er ruhig.
Also hatte er die Wahrheit bereits geahnt, und sie hatte sich mit ihrer Ungeschicklichkeit jetzt endgültig verraten. Sie war beinahe erleichtert, dass sie ihm jetzt nichts mehr vorzugaukeln brauchte.
"Du bist nicht das, was du vorgibst, Chelsey Stuart."
Chelsey! Er dachte noch immer, sie sei Chelsey, und damit war sie noch immer in dieser Maskerade gefangen. Ihre winzige Hoffnung auf sein Verständnis, als er sie eben so sanft zu sich hochgezogen hatte, verschwand schlagartig.
Er legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. Eindringlich blickte er sie an, als wolle er bis in die Tiefen ihrer Seele schauen. "Trotz all deiner lockeren Reden über Nudismus und Sex in irgendwelchen Interviews hast du die gleichen altmodischen Ansichten wie ich auch. Du wolltest gar keine Aktfotos von mir machen – ebenso wenig, wie ich dein Modell sein wollte."
"Dann hast du mich also nur auf die Probe gestellt!" sagte sie anklagend. "Du hättest das Ganze nie durchgezogen."
"Ich glaube schon, dass ich weitergemacht hätte, wenn du es wirklich gewollt hättest."
"Aber warum das alles?"
"Weil der Gedanke, dass du hier mit einem anderen nackten Mann am Strand bist, mich ziemlich nervös gemacht hat." Er lächelte reumütig. "Vielleicht wollte ich dich tatsächlich auf die Probe stellen. Seit dem ersten Moment, da wir uns begegnet sind, werde ich aus dir nicht schlau. Es ist fast so, als hättest du zwei Persönlichkeiten."
Verstohlen sah sie auf ihre Uhr. Es war fünf. Welchen Unterschied konnten die vier Stunden jetzt noch machen? Versprochen oder nicht versprochen – sie hielt es einfach nicht mehr aus.
Sie nahm all ihren Mut zusammen. "Adam, ich muss dir etwas erklären …"
Er strich ihr mit der Fingerspitze über die Lippen. "Du musst mir gar nichts erklären. Ich sehe doch, wie du bist."
"Wie ich bin?"
"Aus irgendeinem Grund meinst du, du müsstest allen eine harte, moderne und sexy Frau vorspielen. Aber das hast du doch gar nicht nötig. Du bist auch ohne diese Schauspielerei eine interessante und begehrenswerte Frau."
Sie, Laura Stuart, interessant und begehrenswert? Himmel, wenn er wüsste! "Ich denke, dass du im Grunde viel zu ehrlich für diese Spielchen bist."
Zu ehrlich? Sie schluckte. Sie hatte das Gefühl, ihr säße ein Tennisball im Hals.
"Und du brauchst die Hilfe eines Mannes wie Storm nicht. Wenn du wirklich talentiert bist, dann
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