Baccara Exklusiv Band 23
Armlehne der Couch hingen.
"Äh, einen Moment noch, Tina", sagte Ben. "Könnte ich dich in der Küche sprechen?"
Tina verdrehte die Augen und sah aus, als würde sie sich sträuben, aber dann folgte sie ihrem Vater doch.
"Du wirst mir nicht verbieten zu gehen", begann sie, sobald sie allein waren, und verschränkte in rebellischer Haltung die Arme.
"Nein. Aber warum hast du mir nicht erzählt, dass du eine Verabredung hast?"
"Es ist keine", antwortete sie hitzig. "Todd ist nur vorbeigekommen, um sich zu erkundigen, ob ich zu der Party gehe."
"Knutschst du immer mit Jungen, die zufällig vorbeikommen?"
"Dad!" Obwohl sie sichtlich verärgert war, merkte er doch, dass ihr das peinlich war. "Ich mag Todd, in Ordnung? Mach nicht alles kaputt."
"Wie alt ist er?"
Sie seufzte übertrieben. "Er ist im letzten Schuljahr, hat gute Noten, wird aufs College gehen und nimmt keine Drogen. Und bloß weil er langes Haar hat und einen Ohrring trägt …"
"Okay, okay", räumte Ben ein. "Geh zu der Party. Aber du fährst mit dem Auto. Ich will auf keinen Fall, dass du auf sein Motorrad steigst."
"Dad …"
"Tina, ich meine es ernst. Du weißt …"
"Ja, ich weiß, dass dein bester Freund in der High School bei einem Motorradunfall gestorben ist. In Ordnung. Wir nehmen mein Auto."
Ben versuchte ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben, aber sie wich ihm aus und verschwand.
Er konnte nicht widerstehen, aus dem Fenster zu blicken. Tina stieg pflichtschuldigst in ihren Firebird, während Todd sich aufs Motorrad schwang. Wahrscheinlich würde sie den Wagen parken und hinten auf das Motorrad steigen, sobald er sie nicht mehr sehen konnte.
Er schüttelte den Kopf. Was sollte er nur mit ihr tun?
Seine Gedanken wanderten zu der Elternklasse, die Keely erwähnt hatte. Konnte sie ihm helfen? Er beschloss, am Montag in der Schule anzurufen und mehr darüber herauszufinden.
Keely eilte den Flur in der Schule entlang, den Hefter mit ihren Notizen an die Brust gepresst. Ein Autounfall auf der Paseo Bridge hatte sie gut zehn Minuten aufgehalten. Sie kam nicht zu spät, musste sich aber beeilen.
Zumindest war es kein großer Kursus. Die Sekretärin hatte ihr berichtet, neun Eltern hätten sich eingeschrieben. Auf so wenige konnte sie formlos und individuell eingehen.
Sie erreichte den Raum genau eine Minute vor sieben. Außer Atem begrüßte sie die Frauen und den einen Mann, die nervös in Gruppen zusammenstanden. "Ich wollte eher hier sein, doch der Verkehr … Aber darüber wollen Sie sicher nichts hören. Sie erleben wahrscheinlich genügend Entschuldigungen von Ihren Kindern."
Ihr Humor brach das Eis und erzeugte die richtige Stimmung. Keely setzte sich auf eine Tischkante. "Lassen Sie uns einander vorstellen, und dann kann jeder von Ihnen, wenn Sie wollen, ein Problem zur Sprache bringen, das Sie mit Ihrem Kind haben. Und falls Sie keine Probleme haben, dann dürfen Sie den Kursus abhalten." Das brachte ihr noch einen Lacher ein.
"Ich fange an. Ich bin Keely Adams und habe selbst keine Kinder." Nachdem sie sich kürzlich einer Seelenerforschung hingegeben hatte, fiel es ihr leichter, die Worte auszusprechen als sonst. "Aber ich berate seit fast zehn Jahren High-School-Schüler. Während Ihre Kinder sich irgendwann in Erwachsene verwandeln, habe ich einen nie endenden Vorrat an Kids im Teenageralter."
"Was für ein Albtraum", erwiderte eine der Frauen lachend. "Ich bin Julia Sperry. Mein Problem sind die Noten meines Sohnes. Er will nicht lernen, und es scheint ihm alles egal zu sein."
Einer nach dem anderen öffnete sich Keely, und große und kleine Schwierigkeiten kamen zum Vorschein.
"Ihre neuen Freunde sind eine Bande von Gangstern."
"Ich denke, er nimmt vielleicht Drogen."
"… habe eins von diesen gewissen Magazinen unter seiner Matratze gefunden."
"Ich mache mir Sorgen darüber, dass meine Tochter sich wahllos mit Jungen einlassen könnte."
Keely hielt den Atem an und drehte sich um.
Ben Kincaid stand in der Tür. "Komme ich zu spät, um noch teilzunehmen?"
Keely bemühte sich um Selbstbeherrschung. "Nein, gar nicht. Ich bin froh, dass du da bist."
Sie meinte das in vielerlei Hinsicht. Erstens brauchte er fachmännische Beratung, was Tinas Erziehung betraf. Tina wäre für jeden eine Herausforderung gewesen, und er hatte eine Menge zu lernen. Aber sie war auch ganz einfach glücklich, ihn zu sehen. Gut sah er aus in diesen ausgeblichenen Jeans.
"Wir werden an diesen vier Abenden all die Probleme
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