Baccara Exklusiv Band 23
begann Ben, aber dann wusste er nicht recht, wie er fortfahren sollte. Er sah Keely an.
"Ich bin sicher, du weißt, dass dein Vater und ich uns sehr nahe gekommen sind", warf Keely ein. "Selbst während der Zeit, als wir uns nicht getroffen haben, haben wir uns doch …"
"… verbunden gefühlt", ergänzte Ben.
"Ja, das ist es", stimmte Keely zu.
"Es ist selten, dass zwei Menschen so empfinden", fuhr Ben fort. "Und wenn sie es tun …"
"Oh, bitte!", explodierte Tina. "Ihr braucht mir keine Vorlesung über wahre Liebe zu halten. Ich verstehe schon. Ihr zwei seid verliebt." Sie nahm einen singenden Tonfall an und klapperte mit den Augenlidern. "Und ihr wollt heiraten. Wieso fragt ihr mich? Wenn ihr euch meinen Segen wünscht, dann könnt ihr das vergessen. Ich will und brauche keine neue Mutter, herzlichen Dank." Sie stand auf und ging weg.
"Tina, warte!", brüllte Ben und sprang auf. Sie blieb an der Tür stehen, drehte sich aber nicht um. "Wir sind noch nicht fertig. Wir bitten dich nicht um deinen Segen, obwohl es nett wäre, ihn zu bekommen. Wir meinen nur, dass du ein Recht hast zu wissen, was los ist, und warum, da es dein Leben ebenfalls betrifft."
Tina entspannte sich.
"Du brauchst nicht glücklich darüber zu sein", meinte Ben leiser. "Es ist nur natürlich, dass du dich aufregst, wenn sich etwas in deinem Leben ändert, über das du keine Kontrolle hast. Ich verlange nur eins, nämlich dass du dir erst die Tatsachen anhörst. Es gibt einige wichtige Dinge, die du wissen solltest."
Tina kehrte mit einem Seufzer an den Tisch zurück. Sie drehte ihren Stuhl herum, setzte sich rittlings darauf und legte das Kinn auf die Unterarme. "Okay, ich höre zu."
Nachdem Ben nun Tinas ungeteilte Aufmerksamkeit hatte, wusste er erneut nicht, was er sagen sollte, und sah Keely Hilfe suchend an.
Sie ergriff das Wort. "Du hast Recht, wir werden heiraten", erklärte sie Tina vorsichtig. "Ich weiß, das scheint vielleicht ein bisschen voreilig …"
Tina schnaubte. "Ein bisschen?"
"Weder dein Vater noch ich sind der impulsive Typ", fuhr Keely fort. "Unter normalen Umständen hätten wir länger gewartet. Aber da ist etwas …"
"Was?", fragte Tina. "Habt ihr Angst, mir ein schlechtes Beispiel zu geben, indem ihr vor der Ehe miteinander schlaft? Das wäre ein dämlicher Grund, um zu heiraten. Ich meine, wenn ihr …"
"Tina", unterbrach Ben sie, bevor sie noch schlimmere Dinge aussprechen konnte. "Das ist nicht der Grund, warum wir heiraten." Er fing an, hin und her zu gehen.
"Was dann? Könnt ihr es mir nicht einfach sagen?"
"Ich bin schwanger", platzte Keely heraus.
Tina war verblüfft. "Das ist doch ein Witz."
Keely schüttelte den Kopf.
Dann tat Tina etwas, das Ben völlig überraschte. Sie begann zu lachen. Ben und Keely blickten einander unbehaglich an.
"Es tut mir Leid." Tina bemühte sich um Selbstbeherrschung. "Es ist für euch wahrscheinlich nicht so komisch, aber erkennt ihr nicht die Ironie? Seit Jahren hält Dad mir Vorträge darüber, dass ich mit Sex warten müsste und nicht schwanger werden dürfte, weil das mein Leben ruinieren würde … und Sie, Dr. Adams! Sie haben mit mir über Empfängnisverhütung geredet und dass ich die Konsequenzen meiner Handlungen überdenken sollte, bevor ich etwas tue. Nun scheint es einfach komisch, dass es euch beide erwischt hat."
"Wir waren nicht unvorsichtig", verteidigte sich Ben, brach aber ab, als er Keelys warnenden Blick sah. Es stand ihm nicht zu, Tina von ihrer Unfruchtbarkeit zu erzählen.
"Ich werde es erklären", begann Keely ruhig. "Tina, vor vielen Jahren war ich verheiratet, und wir haben versucht, ein Kind zu bekommen, und fanden heraus, dass es nicht möglich war. Mein Arzt sagte mir, ich wäre unfruchtbar …"
Tinas amüsierter Ausdruck verschwand, und sie beugte sich interessiert vor.
"Deshalb haben wir … habe ich keine Verhütungsmittel benutzt", fuhr Keely fort. "Dass ich schwanger geworden bin, ist wie ein Wunder für mich, obwohl es eine etwas schwierige Situation geschaffen hat."
Das ist eine Untertreibung, dachte Ben.
"Ich will nicht, dass du denkst, Ben und mich hätte es 'erwischt', oder dass wir heiraten 'müssen'. Wir hätten uns auch anders entscheiden können. Aber weil wir einander gern haben und glauben, dass ein Kind beide Eltern braucht, haben wir beschlossen, dass eine Heirat das Beste wäre."
Ben fiel auf, dass Keely ihre Vereinbarung auf eine sehr geschäftsmäßige Art beschrieben hatte. Nicht zum ersten Mal
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