Baccara Exklusiv Band 23
kleinen Gesten und ihre Körpersprache waren verschwendet. "Steve, Darling, wo liegt das Problem?", fragte sie schließlich. "Hemmt dich die Gegenwart deiner kleinen Krankenschwester? Oder hat sie dich zu gut behandelt, besser als eigentlich angebracht wäre?"
Er und Traci stritten sich dann hitzig. Tracis Eifersucht ging mit ihr durch, und sie warf ihm vor, alles Mögliche mit Nina angestellt zu haben, was sie auch noch deutlich schilderte. Schließlich sprach Steve das aus, was ihm bereits eine Weile durch den Kopf ging, sogar schon vor dem Unfall. Er erklärte Traci, es wäre aus zwischen ihnen, ganz und gar und für immer.
Daraufhin hatte Traci einen verführerischen Ton angeschlagen. "Das meinst du doch nicht so." Sie nahm seine Hand und legte sie auf die Innenseite ihres Schenkels. "Du weißt, dass du es noch nie besser hattest als mit mir."
Steve riss seine Hand von ihrem Körper, nahm die Glasstatue von der Kommode und warf sie gegen den Kamin, wobei sie in tausend Stücke zerbrach. Seine Stimme hatte leise und drohend geklungen. "Raus hier!"
Nina brach auf dem Bett zusammen. Die Tränen strömten ihr über die Wangen. Es war eine Sache zu wissen, dass sie nie wirkliche Liebe und die dazugehörigen intimen Freuden erleben würde, aber von einer Fremden an den Kopf geworfen zu bekommen, wie wenig begehrenswert sie war, schmerzte schrecklich. Und dazu hatte Traci ihr auch noch Dinge vorgeworfen, die sie niemals getan hatte. Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken.
Steve! Wie um alles in der Welt sollte sie ihm je wieder gegenübertreten? Obwohl er sie nicht sehen konnte, wusste er doch nun, wie unattraktiv sie war. Das musste ihre Arbeitsbeziehung verändern. Sicher würde er jetzt weniger von ihr halten, sie weniger tüchtig finden.
Sie vergrub ihr Gesicht im Kissen und schluchzte so sehr, dass ihr gesamter Körper bebte.
"Nina Morrison, wo sind Sie? Ich brauche Hilfe." Wieder kam keine Antwort. Steve verzog das Gesicht, dann erfasste ihn ein Anflug von Panik. Ging es Nina gut? War ihr etwas passiert? Hatte Traci ihr etwas angetan? Er stieg schneller die Treppe herunter, als er es seit seiner Heimkehr aus dem Krankenhaus je getan hatte. Als er das Wohnzimmer erreichte, rief er noch einmal nach Nina. Wieder rührte sich nichts.
Er ging den Flur hinunter zu ihrem Zimmer. Die Tür war zu. Er überlegte einen Moment lang, ob er sie öffnen sollte. Er wollte den Vorfall von heute früh, als er ins Badezimmer gestürmt war, nicht wiederholen. Also lauschte er einen Moment lang und hörte einen erstickten Laut. Zögernd drehte er den Türknauf und schob die Tür nur ein bisschen auf. Nun wurden die Geräusche klarer. Nina weinte.
Steve trat an ihr Bett und setzte sich auf die Kante. Nina schoss sofort hoch, als sie sein Gewicht neben sich spürte. Er griff nach ihr, umarmte sie, zog sie an seinen Körper. Seine Worte klangen sanft und tröstlich. "Ich glaube, du brauchst eine Umarmung." Er hielt sie schützend an sich gepresst, streichelte ihr Haar, schaukelte sie hin und her.
Nina versuchte sich von ihm zu lösen. "Was vorhin passiert ist, tut mir so Leid", begann sie zögernd und unsicher. "Es war allein meine Schuld …"
"Nina Morrison, nichts von dem, was geschehen ist, war in irgendeiner Weise deine Schuld." Er machte eine kleine Pause. "Ich hätte Traci schon vor langer Zeit rauswerfen sollen."
Nina schluchzte noch einmal auf. Sie fühlte sich so sicher in Steves Armen, so beschützt. Aber wie war das möglich? Steve musste doch enttäuscht von ihr sein. Nina war nicht sicher, was sie denken sollte. Sie wusste nur, was sie fühlte. Geborgenheit, Sicherheit, das waren Dinge, die sie noch nie zuvor in ihrem Leben mit einem anderen Menschen in Verbindung gebracht hatte. "Es geht mir jetzt gut. Bitte lass mich los."
Seine Stimme klang ruhig. "Nein, noch nicht. Ich bin noch nicht fertig damit, dich zu umarmen." Nach ein paar Augenblicken des Schweigens sprach er wieder. "Traci hat ein paar furchtbare Dinge zu dir gesagt. Egal wie stark du bist, das muss dich verletzt haben. Bitte weine nicht. Traci ist nicht mal eine deiner Tränen wert."
Erneut versuchte Nina sich von ihm zu lösen, die professionelle Atmosphäre wiederherzustellen, die zwischen ihnen herrschen sollte. Ohne nachzudenken, griff sie nach ihrem Kopf, um die Strähnen festzustecken, die sich vermutlich aus ihrem Knoten befreit hatten, aber dann stellte sie fest, dass sie ihr Haar heute gar nicht aufgesteckt hatte. Es hing ihr
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