Baccara Exklusiv Band 23
Was hättest du gern zum Dinner, Nina Morrison?"
"Willst du kochen?", fragte sie amüsiert.
Ein Ausdruck von Besorgnis erschien in seinem Gesicht. "Ich weiß nicht. Muss ich? Dass ich weiß, wo all die Wände und Türen sind, heißt nicht, dass ich auch schon Mahlzeiten zubereiten kann." Er runzelte die Stirn, dann fiel ihm etwas ein. "Du machst das Essen, und ich versuche es morgen mit dem Frühstück, okay?"
Er goss ihr ein Glas Weißwein ein, während sie kochte. Keiner von ihnen erwähnte die Ereignisse des Abends. Nina versuchte, diese Vorfälle hinter sich zu lassen, zu vergessen. Steve zeigte keinerlei Anzeichen von Bedauern über den Bruch mit Traci oder darüber, dass er Nina näher gekommen war. Sie unterhielten sich über "sichere" Themen wie Nachrichten des Tages, Kunst, Reisen, Bücher.
Beide stellten überrascht fest, wie viele Interessen sie gemeinsam hatten, obwohl sie ein so unterschiedliches Leben führten. Sie ließen sich Zeit beim Essen, gingen ganz in ihrem Gespräch auf, neckten sich, lachten und amüsierten sich. Nina war erstaunt, wie entspannt Steve schien, wie offen, ohne seinen früheren Ärger. Sein Lächeln und Lachen nahmen sie weiterhin gefangen, so wie es vom ersten Augenblick an gewesen war.
Sie konnte kaum glauben, dass sie sich erst zwei Tage kannten, so viel war inzwischen geschehen. Er hatte bereits so große Fortschritte gemacht, als wäre er eine Woche wieder zu Hause, nicht erst zwei Tage.
"Donnerstag, 0.26 Uhr", verkündete die Computerstimme.
Nina riss die Augen weit auf, als sie Steves Uhr hörte. "Ich hatte keine Ahnung, dass es schon so spät ist." Sie waren mittlerweile ins Wohnzimmer umgezogen. "Ich denke, es ist Zeit, dass wir schlafen gehen."
Steve griff nach ihrem Handgelenk, als sie aufstand, und zog sie auf die Couch zurück. Sie begann zu zittern. Während sie versuchte, sich zu befreien, bemühte sie sich, ihre Stimme ruhig zu halten. "Es ist spät, und wir sollten wirklich ins Bett gehen. Morgen haben wir verschiedene Dinge zu tun, und wir müssen früh anfangen."
"Nina Morrison, ich möchte dir danken, weil du mit mir aufgeblieben bist und geredet hast. Ich wollte wirklich nicht allein sein", erklärte er leise.
"Ich auch nicht", erwiderte Nina ehrlich.
Er legte die Arme um sie und zog sie an sich. "Ich denke, wir brauchen beide eine Umarmung."
Sie zögerte noch einen Moment. "Steve, ich denke, du nutzt vielleicht …"
"Nur eine Umarmung, sonst nichts", unterbrach er sie und presste sie an sich. Erneut fühlte er, wie sie zitterte. Er steckte eine Hand in ihr volles Haar, und sein Mund war dicht an ihrem Ohr. "Warum mache ich dir Angst?"
"Unsinn, ich habe keine", antwortete sie unsicher. "Es ist bloß ein bisschen kühl hier drin, das ist alles."
"Nein, das ist es nicht." Er machte eine kurze Pause. "Bitte fürchte dich nicht vor mir. Ich würde nie etwas tun, das dich verletzt." Er hielt sie weiter fest, streichelte ihr Haar, tat aber sonst nichts.
Nina war schrecklich verwirrt. Niemand hatte je so mit ihr geredet, so etwas Tröstliches gesagt. Sie wollte ihm glauben, konnte es aber nicht. Es waren nur Worte, und Steve sprach sie bloß aus, weil in ihm ein Gefühlsaufruhr tobte. Unter normalen Umständen würde er einer Frau wie ihr nicht mehr Beachtung schenken als der Luft, die er einatmete.
Steve war ebenfalls verwirrt. Er verstand Nina nicht. Durch ihren Job hatte sie doch vierundzwanzig Stunden am Tag engen Kontakt mit den Menschen, mit denen sie arbeitete, auch körperlichen. Warum sollte dieser Auftrag für sie anders sein als alle bisherigen? Oder … war es diesmal vielleicht gar nicht anders? Hatte sie immer Angst vor den Leuten, mit denen sie zu tun hatte? Nein, das wäre ja lächerlich. In dem Fall hätte sie sich schon längst einen neuen Beruf gesucht.
Nina brachte es fertig, sich von Steve zu lösen. Sie glättete ihr Hemd und zog an den Hosenbeinen. "Es ist wirklich spät, und wir haben einen arbeitsreichen Tag vor uns. Wir müssen immer noch deine Schränke und Schubladen durchorganisieren. Und den Nachmittag werden wir draußen verbringen."
Steve richtete sich ruckartig auf. "Wir gehen hinaus?"
Nina war dabei, die Oberhand wiederzugewinnen. Ihr Selbstvertrauen wuchs. "Ja, nach draußen. In die Garage, in den Garten, auf die Terrasse, auf den Anlegesteg …"
"Ich weiß nicht …"
"Ich schon. Aber jetzt gehen wir erst einmal ins Bett." Sie steuerte auf die Tür zu, musste aber ganz plötzlich stehen bleiben, weil Steve
Weitere Kostenlose Bücher