Baccara Exklusiv Band 23
Danke." Impulsiv küsste er sie auf die Wange. Dann streifte sein Mund ihren und blieb für einen kurzen Moment dort.
"Na so was!" In der sinnlichen weiblichen Stimme klang deutlich Ärger mit. "Das ist ja eine herzergreifende Szene."
Nina löste sich sofort aus Steves Umarmung. Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Als sie nun über das Geländer hinweg zur Vordertür hinunterblickte, sah sie dort eine große, schlanke Blondine stehen.
Steve drehte den Kopf in diese Richtung. "Traci , bist du das?"
Nina lief die Treppe hinunter. "Sie müssen Traci Sinclair sein." Sie streckte die Hand aus, aber die andere Frau ignorierte diese Geste. "Ich bin Nina Morrison."
Traci sah zu Steve hinauf. "Was hat das zu bedeuten?", fragte sie wütend.
Steve atmete tief ein, bevor er antwortete. "Was hat was zu bedeuten, Traci?" Das klang müde.
Sie stürmte an Nina vorbei und die Treppe hinauf.
Nina zog sich in ihr Zimmer zurück und schloss die Tür. Es bestand kein Zweifel daran, dass Traci Sinclair eine wirklich schöne Frau war, der Typ, der in Steves Umgebung und Lebensstil passte.
Nina setzte sich auf die Bettkante und legte langsam die Fingerspitzen auf ihren Mund. Die Erinnerung an Steves Kuss war immer noch lebhaft vorhanden. Er hatte nur eine Sekunde gedauert, aber so eine intensive Empfindung hatte sie noch nie zuvor erlebt.
Ein Gefühlsaufruhr tobte in ihr. So etwas durfte nicht geschehen. Es war ganz und gar nicht professionell und konnte einfach nicht hingenommen werden. Tränen stiegen ihr in die Augen, die ersten Tränen, seit sie Wardells Farm verlassen und ihre Ehe beendet hatte. Sie hatte Angst, Angst vor der Zukunft, vor dem, was passieren würde, wenn sie weiter in Steve Danforths Haus blieb.
Jetzt streckte sie sich auf dem Bett aus und dachte über die letzten zwölf Jahre nach. In einer schlichten Zeremonie war sie Wardell Morrisons Frau geworden, die eines dreiunddreißig Jahre älteren Mannes. Danach hatte sie an seiner Seite gestanden, das Gesicht zu einem Lächeln verzogen, hinter dem eher Furcht steckte, während alle Freunde von Wardell unanständige Witze machten über das, was später in der Nacht passieren würde, wenn das Brautpaar allein war.
Sie hatte ihr langes Flanellnachthemd angezogen und war vor Angst zitternd ins Bett gestiegen. Wardell, der viel zu viele Biere getrunken hatte, stolperte zu ihr. Sie hatte nie zuvor einen Mann nackt gesehen. Er schwankte leicht, und seine Worte klangen verzerrt. "Beine auseinander", befahl er.
Nina sah ängstlich zu ihm auf. Sie hatte nicht ganz verstanden, was er gesagt hatte. Ohne noch etwas von sich zu geben, griff er nach ihr, riss ihr das Nachthemd herunter, spreizte ihre Beine und drang in sie ein. Sie schrie vor Schmerz, während er immer wieder zustieß und gleichzeitig ihre Brüste drückte, in die Spitzen kniff und ihr seinen schlechten Bieratem ins Gesicht pustete. Nach einer Zeitspanne, die Nina wie eine Ewigkeit erschien, in Wirklichkeit aber weniger als eine Minute umfasste, wurde Wardells Körper steif, er brach über ihr zusammen. Dann schnappte er nach Luft, rollte sich von ihr und schlief ein, alles ohne ein einziges Wort zu sagen.
Tränen strömten Nina über die Wangen, und sie versuchte, das Schluchzen zu unterdrücken. Ihr tat immer noch alles weh, während sie neben ihrem schnarchenden frischgebackenen Ehemann im Flitterwochenbett lag. Dies war ihre Einführung in den Sex gewesen, und ein Jahr lang hatte sie es ertragen.
Niemals hatte sie eine liebevolle Beziehung erlebt. Sie wusste nicht, wie es war, mit einem sanften, zärtlichen Mann ins Bett zu gehen, liebkost zu werden, intime Freuden zu teilen. Zwar hatte sie viele Bücher darüber gelesen, und ihr war klar, wie es eigentlich sein sollte, aber sie wusste, dass ihr so etwas nie passieren würde.
Doch nun war Steve Danforth in ihr Leben getreten. War dies eine weitere grausame Laune des Schicksals? Dieser dynamische Mann, der sich mit den feinsten Dingen umgab, der eine wunderschöne blonde Freundin hatte, konnte er denn an Nina interessiert sein?
Sie beantwortete ihre eigene Frage. Nein, sobald ihre Arbeit mit ihm beendet war, würde er sich nur noch flüchtig an sie erinnern. Falls er seine Sehkraft wiedererlangte, würde er erkennen, wie fehl am Platz Nina in seiner Welt war.
Ihre Ausbilder hatten sich damals ganz klar ausgedrückt, was persönliche Beziehungen anging. Die Patienten erlebten einen Albtraum und fühlten sich vollkommen hilflos. Die eine Person,
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