Baccara Exklusiv Band 23
nach ihrem Arm griff.
"Nina Morrison, wir sind noch nicht fertig mit unserer Unterhaltung. Du hast meine Frage nicht beantwortet. Warum fürchtest du dich vor mir?"
Wieder einmal war es ihm gelungen, die Situation zu seinem Vorteil zu verändern. Nina verstand inzwischen besser, wie Steve unter Stress reagierte, wie er die Kontrolle behielt. Kein Wunder, dass er so erfolgreich in seinem Beruf war. In einer Auseinandersetzung hatte niemand eine Chance gegen ihn.
Sie zweifelte nicht daran, dass der Gedanke, ins Freie zu gehen, ihm große Angst einjagte. Draußen konnte alles geschehen. Alle möglichen Hindernisse konnten auftauchen.
"Steve, es ist schon spät …"
"Es wird noch später werden. Ich lasse dich nicht gehen, solange du mir nicht verrätst, wovor du dich fürchtest." Er zog sie langsam an sich heran.
Ihre Worte waren kaum hörbar. "Bitte nicht …"
Steves Stimme klang sanft und sehr sinnlich. "Bitte was nicht?" Er schlang die Arme um sie und hielt sie an sich gepresst.
Tief aus ihrem Inneren brach es heraus. "Dies ist es, was mir Angst macht … was du jetzt tust, die Art, wie du es tust. Das ist keine freundschaftliche Umarmung, die Trost, Ermutigung und Unterstützung spendet. Sie ist zermürbend, persönlich … sie ist sinnlich."
Steve bemühte sich zu verstehen, was sie meinte, aber er war verwirrt. "Ich begreife das nicht. Willst du damit sagen, du glaubst, ich würde dir zu nahe treten, einen unanständigen Annäherungsversuch machen, dich sexuell belästigen?"
"Nein", antwortete sie fast zu schnell. Dann machte sie eine kurze Pause. Ihr war nur zu sehr bewusst, dass Steve sie immer noch in seinen Armen hielt. "Nein, das habe ich nicht gemeint. Du tust nichts Falsches. Ich bin es. Durch deine Nähe fühle ich mich unbehaglich." Sie atmete ein paar Mal tief ein, um die Panik zu unterdrücken, die in ihr aufstieg.
Nie zuvor hatte sie sich einem Fremden derartig offenbart. Schon bei Dr. Cameron waren ihr diese Gespräche unangenehm gewesen, und es war schrecklich, dass sie nun so etwas zu Steve gesagt hatte. Wie hatte sie ihre persönlichen Probleme zu erkennen geben können, noch dazu einem Patienten gegenüber? Damit hatte sie die Grenzen des Anstands weit überschritten. Sie benahm sich völlig unmöglich und unprofessionell und musste sich unbedingt zusammenreißen.
Jetzt löste sie sich sanft, aber entschieden aus Steves Armen. "Es ist schon sehr spät, und diese Unterhaltung hat bestimmt nichts mit der Arbeit zu tun, die wir hier verrichten. Ich werde jetzt ins Bett gehen und sehe dich dann morgen früh. Gute Nacht, Steve."
Sie verließ das Zimmer, und er blieb verwirrt auf der Couch zurück. Sorgfältig ging er ihre Worte in Gedanken noch einmal durch. Plötzlich fiel ihm etwas ein. Was war, wenn sie sich entschloss fortzugehen? Panik erfasste ihn. Das durfte nicht geschehen.
Nina war schnell in ihr Zimmer gegangen und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Ihr Herz pochte heftig. Wie hatte sie es sich erlauben können, ihre geheime Angst offen auszusprechen? Damit hatte sie ihre Glaubwürdigkeit untergraben. Irgendwie würde sie den morgigen Tag überstehen, aber am Freitag würde sie Dr. Cameron bitten, sie von dem Fall abzuziehen. Dies war das erste Mal, dass sie das Gefühl hatte, sich nicht mehr in der korrekten Weise um die Bedürfnisse eines Patienten kümmern zu können.
Sie zog die Schuhe aus und ließ die Hose auf den Fußboden fallen. Langsam knöpfte sie ihr Hemd auf, und es rutschte ihr von den Schultern. Sie spürte, dass sie am ganzen Körper angespannt war. Vielleicht würde ein heißes Bad ihr helfen. Sie streifte BH und Slip ab und steuerte aufs Badezimmer zu.
"Nina Morrison, wir sind noch nicht fertig mit unserer Unterhaltung." Steve kam zur Tür hereingestürmt. Sein Gesicht zeigte, wie besorgt er war, und seine Stimme verriet Panik.
Nina hatte sich schon morgens nackt und verletzbar gefühlt, als er in ihr Badezimmer gekommen war, aber dies jetzt war noch tausendmal schlimmer. Nun war sie nicht nur nackt, sondern das Gesprächsthema waren auch noch seine sinnlichen Berührungen und ihre unbehagliche Reaktion darauf.
Steve redete gleich weiter, ohne darauf zu achten, dass Nina stumm blieb. "Du denkst doch nicht darüber nach wegzugehen, oder? Bitte tu es nicht. Ich bin nicht sicher, was an mir dich so aufregt, aber ich verspreche, dass ich damit aufhören werde. Geh bloß nicht weg." Er streckte eine Hand aus und suchte nach Nina. "Nina Morrison, wo bist
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