Baccara Exklusiv Band 23
hiermit?" Er wurde ganz ernst, und sein Gesichtsausdruck war offen und ehrlich. "Bitte geh nicht weg. Die ganze Zeit, als ich im Krankenhaus war, wollte ich bloß nach Hause. Ich dachte, alles würde wieder in Ordnung sein, sobald ich heimkehre. Nun, das ist es nicht und wird es wahrscheinlich auch nie wieder sein. Das Einzige, was es erträglich macht, das mir einen Grund gibt, es zu versuchen, bist du."
Ninas Kehle war wie zugeschnürt, und ihr stiegen Tränen in die Augen. Eigentlich hatte sie gedacht, sie hätte letzte Nacht schon alle vergossen, die es überhaupt gab. Nun bemühte sie sich um einen entschiedenen Ton. "Ich kann nicht …"
"Lass mich ausreden. Ich hatte kein Recht, dir gestern Abend noch diese zusätzliche Bürde aufzuladen. Das tut mir Leid, und ich meine es sehr ernst damit, dass ich es nicht wieder tun will. Ich werde dich nicht mehr in Verlegenheit bringen. Nur … bitte geh nicht weg."
Das Klingeln des Telefons unterbrach den gefühlvollen Moment. Nina war dankbar dafür. Sie stand auf und ging ins Haus.
Steve blieb in Gedanken verloren draußen sitzen, bis sie zurückkam.
"Das war das Krankenhaus, Dr. McKendricks Büro. Er ist zu einem Notfall gerufen worden, deshalb muss dein Termin auf Dienstag verschoben werden. Und da er heute nicht da ist …", Nina atmete tief ein, "… haben sie dein Treffen mit Dr. Cameron ebenfalls auf Dienstag verlegt. Es findet unmittelbar nach dem mit Dr. McKendrick statt."
Steve sprang auf, aber er wusste nicht, ob er schon Grund zur Freude hatte. Also überlegte er sich seine Worte sorgfältig. "Heißt das, dass keiner von uns heute mit Dr. Cameron sprechen wird?"
Es entstand eine lange Pause, in der Steve mit angehaltenem Atem auf Ninas Antwort wartete. Wenn er bis Dienstag Zeit hatte, dann würde Richard ihm einen fertigen Bericht liefern können, und er hatte vier Tage zur Verfügung, um Nina zu beweisen, dass er sich gut benehmen konnte, und sie davon zu überzeugen, sein Haus nicht zu verlassen.
"Nicht direkt. Ich habe gerade mit ihr telefoniert."
"Und?"
"Sie meint, deine Fortschritte beweisen, dass diese Situation sich so auswirkt, wie sie es gehofft hat. Deshalb will sie bis Dienstag warten, bevor sie mit mir persönlich darüber diskutiert." Ein überwältigendes Gefühl, das sie nicht einmal hätte beschreiben können, ergriff Besitz von ihr, als sie Steves begeisterten Blick und sein Lächeln sah. Wieder hatte sie ihm mehr Informationen gegeben, als sie eigentlich durfte, sich erneut ausgesprochen unprofessionell verhalten.
"Siehst du? Das Schicksal will genauso wenig wie ich, dass du fortgehst." Er atmete erleichtert auf. Als er heute früh im Krankenhaus angerufen, um eine Aufschiebung seiner Termine gebeten und erklärt hatte, dass Nina nicht von seinem Fall abgezogen werden sollte, hatte Dr. Cameron ihm noch keine eindeutige Antwort gegeben, sondern bloß gesagt, sie würde darüber nachdenken. Es freute ihn, dass sie zu seinen Gunsten entschieden hatte.
Das Telefon klingelte wieder. Nina ging an den Apparat und kam einen Augenblick später zurück. "Es ist für dich. Richard ist dran." Sie sah zu, wie Steve die Treppe zum Balkon hinaufstieg, um das Gespräch in seinem Schlafzimmer entgegenzunehmen. Dabei dachte sie über seine letzten Worte nach. Vielleicht war es tatsächlich Schicksal. Es war seltsam, dass der Anruf aus dem Krankenhaus gerade zu dieser Zeit gekommen war.
8. Kapitel
"Nina Morrison, wo bist du?"
"Ich bin draußen", antwortete sie von der Terrasse aus.
"Das war Richard." Steve trat an die Tür. "Wir hatten darüber geredet, am Samstag zusammen zu essen, aber er und Margie müssen morgen zu einer Art Familientreffen. Deshalb möchte er unser Essen auf heute Abend vorverlegen. Ist dir das recht?"
Sie sah ihn überrascht an. "Mir? Warum? Natürlich ist es in Ordnung, dass du zum Dinner ausgehst. Kommt Richard dich abholen, oder willst du, dass ich dich hinfahre?"
"Du hast mich nicht verstanden. Wir beide gehen zu Richard und Margie. Du hast gesagt, wir müssten heute einen Ausflug machen. Nun, das könnte er sein."
"Ich bin sicher, Richard hat nur dich gemeint."
"Nein, er hat ausdrücklich gesagt, dass wir beide kommen sollen, um sieben. Die Fahrt dauert eine halbe Stunde, also sei um halb sieben fertig."
Nina spürte einen Anflug von Panik in sich aufsteigen. "Aber ich habe nichts anzuziehen. Als ich hergekommen bin, habe ich nicht erwartet, dass ich etwas Besonderes brauchen würde." Sie fügte nicht
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