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BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gerard
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lächerlich.“
    „Was ist lächerlich?“ Die Wärme seiner Hand ging ihr durch und durch, und ihre vorgetäuschte Gelassenheit drohte in sich zusammenzufallen. Sie versuchte, ihm ihren Arm zu entziehen, erfolglos, und forderte ihn dann leise auf, damit sie keine Aufmerksamkeit erregten, sie loszulassen. Auch das zeigte keine Wirkung. Eine ihrer Kolleginnen warf ihr einen nachdenklichen Blick zu, als sie an ihnen vorbeikam.
    Tom verstärkte sogar noch seinen Griff und erklärte: „Dieser Kellnerinnenjob ist lächerlich.“
    „Das ist er keineswegs. Außerdem bin ich noch keine Kellnerin, auch wenn wir alle die gleiche Uniform tragen. Ich nehme nur Bestellungen entgegen, und ich glaube, ich mache das ganz gut.“
    „Sich dumm zu stellen passt nicht zu dir“, sagte er und stellte sich ihr in den Weg, als sie ihm einen Platz zugewiesen hatte und sich zurückziehen wollte. „Und die dunklen Schatten unter den Augen stehen dir auch nicht, von deinem Gewichtsverlust ganz zu schweigen. Du musst völlig erschöpft sein. Es wäre einfach unmöglich von dir, so weiterzumachen.“
    Im Stillen dachte sie das gleiche, aber sein herrischer Ton missfiel ihr, und sie hob trotzig das Kinn. „Ich halte es nicht für dumm, wenn ich mich um meine Familie kümmere. Außerdem habe ich gar keine andere Wahl.“
    „Ich könnte dir Geld leihen.“
    Sie schüttelte heftig den Kopf. „Und wie lange würde das reichen? Ich brauche ein ständiges Einkommen.“ Aus den Augenwinkeln sah sie, dass der Manager aus der Küche gekommen war und mit beredtem Blick in ihre Richtung schaute. „Setz dich und lass mich endlich gehen, Tom. Du bringst mich noch in Schwierigkeiten.“
    „Ich möchte dir doch nur helfen“, verteidigte er sich. Er gab sie aber frei und setzte sich. Als sie sich dann rasch zum Gehen wandte, hielt er sie jedoch erneut fest. „Du hast uns auch geholfen. Warum erlaubst du mir jetzt nicht, dir ebenso zu helfen?“
    Schlagartig wurde ihr einiges klar. Das war es also. Er versuchte immer noch, ihr seine Dankbarkeit für ihre Freundschaft zu Mary zu bezeugen. Warum machte das sie nur so unglücklich?
    Schärfer, als sie es beabsichtigt hatte, entgegnete sie: „Ich will deine Hilfe nicht. Alles, was ich für Mary getan habe, tat ich, weil ich sie gern hatte. Niemals werde ich dafür eine Belohnung von dir akzeptieren.“
    Einen Moment lang hingen die Worte bedeutungsschwer im Raum. Toms Augen bekamen einen harten Ausdruck, und langsam ließ er ihr Handgelenk los. Seine Stimme, als er dann wieder sprach, war sehr kühl, und sie begriff, dass sie eine unsichtbare Grenze überschritten und ihn tief verletzt hatte.
    „Mein Fehler“, sagte er. „Ich ziehe mein Angebot hiermit zurück.“

    Tannis konnte ihre letzte Begegnung mit Tom nicht vergessen.
    Die Erkältung brach voll durch und verschlimmerte sich im Lauf der Woche zu einer Grippe, die ihr die letzte Kraft raubte. Am Donnerstag schleppte sie sich von der Schule nach Hause und ließ sich aufs Sofa fallen. Ihre Tasche war voller unkorrigierter Schülerarbeiten, die sie unbedingt bis morgen verbessern musste, aber sie musste ebenfalls in etwas über einer Stunde im Restaurant sein, und sie fühlte sich so entsetzlich schlecht. Vielleicht sollte sie erst einmal ein kurzes Nickerchen halten, bevor sie ihre Arbeit im Fischrestaurant antrat.
    Langsam ging sie die Treppe hinauf. Ihr Kopf pochte schmerzhaft, und ihre Hals war rau wie Schmirgelpapier. Den ganzen Nachmittag lang war ihr abwechselnd heiß und kalt gewesen. Sie suchte im Medizinschrank nach einer Tablette und nahm schließlich ein Mittel gegen Fieber. Dann kroch sie unter die Laken und mühte sich gleich wieder hoch, weil sie vergessen hatte, den Wecker auf halb fünf zu stellen. So bliebe ihr eine halbe Stunde Zeit zum Umkleiden und für die kurze Fahrt zum Restaurant. Erschöpft ließ sie sich wieder ins Kissen sinken und schlief sofort ein.
    Als sie aufwachte, war das erste, was sie bemerkte, dass es stockdunkel im Zimmer war. Erschrocken fuhr sie hoch und warf das Laken zurück, aber im selben Moment begann sich alles um sie zu drehen. Sie stöhnte auf und streckte haltsuchend die Hand aus. Als sie das kühle Holz des Bettpfostens zu fassen bekam, blieb sie eine Weile mit geschlossenen Augen sitzen, bis das Schwindelgefühl sich gelegt hatte. Vorsichtig öffnete sie dann die Augen und sah auf ihren Digitalwecker.
    Er zeigte acht Uhr zweiundzwanzig an.
    „Oh, nein!“, rief sie erschrocken. Was war nur mit

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