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BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gerard
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wo würde sie nächsten Monat diesen hohen Betrag herbekommen?
    Die Tränen flossen nur noch so, und ein Zittern schüttelte sie. Das verzweifelte Schluchzen verstärkte noch den Schmerz in ihrer wunden Kehle. Der Kopf schien ihr zu platzen, und irgendwie hatte sie heute Schwierigkeiten, die Straße deutlich zu erkennen.
    Deshalb war sie tief erleichtert, als sie endlich ihre Auffahrt erreicht hatte.

4. KAPITEL
    Toms Haus lag am Ende einer kleinen Straße. Nur wenige Autos fuhren hier entlang. Er war in seinem Arbeitszimmer und sah das Testament eines älteren Klienten durch, der kürzlich verstorben war.
    Oder zumindest versuchte er das. Er hatte keine Probleme gehabt, sich auf den Text zu konzentrieren, bis er Tannis aus dem Haus hatte kommen und davonfahren sehen. Schon der Anblick ihres geschmeidigen Körpers rief nur allzu lebendige Erinnerungen in ihm wach, wie es gewesen war, sie in den Armen zu halten, sie zu streicheln und zu küssen.
    So wie die Dinge jetzt zwischen ihnen standen, würde er allerdings kaum näher an sie herankommen. Amy würde sie wahrscheinlich öfter zu sehen bekommen als er, nachdem sie angeboten hatte, seiner Tochter beizubringen, wie man sich die Beine rasierte. Einen Moment lang hatte er kein Wort herausgebracht, weil er nur daran denken konnte, wie weich Tannis’ Beine waren, denn das waren sie bestimmt, und wie es wäre, wenn sie sie um seine Hüften schlang.
    Das Bild ließ ihn nicht mehr los, und plötzlich hatte er das unheimliche Gefühl, Mary könnte seine lüsternen Gedanken hören und wäre fürchterlich enttäuscht von ihm, ihrem Mann.
    Er glaubte zwar nicht, dass Mary etwas dagegen einzuwenden gehabt hätte, wenn er eine neue Frau fand. Sie war so liebevoll gewesen, dass sie ihm bestimmt ein neues Glück von Herzen gewünscht hätte. Aber es war eine Sache, eine fremde Frau kennenzulernen, und eine andere, Marys beste Freundin zu begehren. Und dass er Tannis begehrte, konnte er wahrhaftig nicht leugnen.
    Vielleicht war er deswegen so wütend geworden, als Tannis seine Hilfe abgelehnt hatte. Konnte sie denn nicht verstehen, dass er ihr sein Angebot nicht wegen ihrer beständigen Pflege für Mary gemacht hatte? Obwohl sie es allein schon deswegen verdient hätte. Aber er hatte wirklich nur an ihr Wohl gedacht. Er sah doch, dass sie allein nicht zurechtkam.
    Ein Auto fuhr vorbei, und automatisch schaute er auf. Sein Schreibtisch stand direkt am Fenster mit Blick auf die Straße, und er hatte die Jalousien halb offen gelassen. Er runzelte die Stirn, als er das etwas scheppernde Motorengeräusch von Tannis’ altem Auto erkannte.
    Warum war sie nicht bei der Arbeit im Restaurant? Und warum, zum Teufel, fuhr sie ohne Licht in der Gegend herum? Es war seit Stunden stockdunkel! Er schob seinen Sessel zurück und stand auf, gerade als sie mit quietschenden Bremsen vor ihrem Haus hielt. Er war nahe daran, zu ihr zu gehen, sie aus dem Auto zu zerren und ihr die Leviten zu lesen.
    Während er fassungslos aus dem Fenster starrte, öffnete sie die Wagentür, stieg aus – und brach zusammen.
    Himmel! Hatte sie einen Unfall gehabt? War sie ohne Licht gefahren, weil die Scheinwerfer beschädigt waren? Ohne zu überlegen, rannte er in den Flur, riss die Haustür auf und lief zu Tannis. Sein Herz klopfte heftig, als er neben ihr niederkniete, und das Blut rauschte ihm in den Ohren. Sie sah unverletzt aus. Was stimmte nicht mit ihr? Krankheiten, welcher Art auch immer, machten ihm seit Marys Tod eine höllische Angst. Deshalb bestand er auch darauf, bei jedem kleinen Niesen von Jeb oder Amy sofort mit ihnen zum Arzt zu gehen und sie gründlich untersuchen zu lassen. Andere mochten sich darüber lustig machen, aber er fand das vernünftig. Schließlich konnten seine Kinder ja auch ernsthaft krank sein.
    „Tannis?“ Sanft umfasste er ihr Handgelenk und war froh, ihren Puls zu fühlen. Aber sie antwortete ihm nicht. Ihre Brust hob und senkte sich, also atmete sie wenigstens, und nichts an ihrer Körperhaltung deutete darauf hin, dass sie sich etwas gebrochen hatte. Allerdings konnte man ja als Laie nie wissen … Doch als er eins ihrer Lider hob, um ihre Pupillen zu untersuchen, stöhnte sie leise und drehte sich auf die Seite, so dass sie gegen seine Knie rollte.
    „Tannis, ich bin es, Tom. Sag doch etwas. Was ist los?“
    „Ich bin krank“, flüsterte sie, und er erschrak über ihre raue Stimme. „Nur eine Erkältung“, fügte sie matt hinzu.
    Er war zwar erleichtert, doch keineswegs

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