BACCARA EXKLUSIV Band 40
Problem?“
Abel warf ihm einen bösen Blick zu.
„Okay.“ Beschwichtigend hob J. D. die Hand. „Zugegeben, per Anzeige eine Braut zu suchen, ist nicht gerade die Art, eine Beziehung anzufangen. Und ehrlich gesagt, wenn du und ich seinerzeit nicht so beschwipst gewesen wären, hätte ich dich bestimmt nicht dazu überredet.“ Er grinste. „Aber es ist passiert. Sie ist hier, und sie scheint nett zu sein. Warum gibst du dir da nicht wenigstens die Chance, sie kennen zu lernen?“
Abel ging zum Fenster hinüber. Genau diese Frage stellte er sich auch immer wieder, seit Barbara ihm in der Küche ins Gewissen geredet hatte – um ihn anschließend so heiß zu küssen, als wollte sie die Versuchung neu erfinden.
„Du willst es“, beharrte J. D. „Sie will es offensichtlich auch. Warum sträubst du dich also dagegen?“
„Selbst wenn ich es wollte, kann ich sie nicht bitten zu bleiben. Nicht jetzt.“
„Nicht jetzt? Was heißt das?“
J. D. kannte ihn gut genug, um abzuwarten, bis Abel sich entschlossen hatte zu reden.
„Ich habe ein Problem beim Holzeinschlag“, erklärte Abel schließlich und wandte sich wieder J. D. zu.
Der war ernst geworden. „Was für ein Problem?“
Daraufhin erzählte Abel ihm in knappen Worten von dem Feuer, dem Maschinenschaden davor und von seinem Verdacht, dass beide Vorfälle keine Zufälle gewesen waren.
„Wen verdächtigst du?“
Dass J. D. ihm sofort glaubte, war noch ein Grund dafür, dass Abel diese Freundschaft so viel bedeutete. Sein Leben lang hatte er seine Existenz und die Motive für sein Tun ständig rechtfertigen müssen. J. D. dagegen akzeptierte seine Erklärung, ohne sie zu hinterfragen.
„Ich kann nichts beweisen. Aber ich habe Grunewald in Verdacht.“ Das war der Inhaber von Grunewald-Castelle, der größten Papierfabrik im Bundesstaat.
„Warum gerade Grunewald?“
„Er will mein Land.“
J. D. schnaubte verächtlich. „Ihm gehören drei Viertel der Nutzholzbestände im Bundesstaat. Warum sollte er da deinen Wald wollen? Du hast wie viel – ein paar hundert Morgen? Zugegeben, es sind erstklassige Holzbestände, aber verglichen mit Grunewalds riesigen Wäldern sind deine doch Peanuts.“
„Er will meine Wälder nicht für seine Geschäfte, sondern um mich loszuwerden.“
„Wieso?“ Wieder drückte J. D. mit seiner Frage keinen Zweifel aus, sondern nur sein Interesse.
Unbewusst berührte Abel die Narbe, die über seine eine Gesichtshälfte verlief. „Wir hatten mal Streit. Vor Jahren. Als ich noch ein unvernünftiger Teenager war“, sagte er, und seine Gedanken wanderten zurück zu jener Zeit, als er vor Stolz fast geplatzt war, so dass jeder versucht gewesen war, ihm einen Dämpfer zu verpassen. „Das trägt er mir immer noch nach.“
„Deine Narbe verdankst du Grunewald?“, fragte J. D. geschockt. „Wir dachten immer, die würde von einem Kampf mit einem Bären stammen.“
„Nein. Das waren Grunewald und einige seiner Kumpel.“
„Er hat dich mit dem Messer angegriffen?“
Abel nickte. „Er wollte mir eine Lektion erteilen. Mich auf meinen Platz verweisen.“
„Damit ich dich richtig verstehe. Er hat dich verletzt, und da nimmst du an, er sei schlecht auf dich zu sprechen?“
„O ja, das ist er.“ Abel nahm einen Briefbeschwerer aus Glas in die Hand.
„Wieso hab ich das Gefühl, dass dabei eine Frau im Spiel gewesen sein könnte?“
Kaum merklich verzog Abel den Mund. Geistesabwesend stellte er den Briefbeschwerer zurück. „Ich war achtzehn. Der ‚Bastard‘, mit dem man keinen Umgang hatte. Und ich überschritt eine Grenze, als ich einem ‚respektablen‘ jungen Mädchen erlaubte, sich mit mir zu amüsieren.“
„Lass mich raten. Grunewald betrachtete sie als sein Eigentum.“
„Und jetzt betrachtet er sie als seine Frau“, erwiderte Abel mit zynischem Grinsen.
„Das alles ist lange her.“
„Stimmt … wenn sie nicht wieder dort hätte anfangen wollen, wo sie aufgehört hatte, als ich an den See zurückkehrte.“ Abel erinnerte sich genau an jenen Abend, als Trisha Grunewald zu seinem Blockhaus gekommen war. Es hatte kein Zweifel bestanden, dass sie getrunken hatte und ihn hatte verführen wollen.
„Und Grunewald hat es herausgefunden.“
Ruhelos ging Abel ans Fenster zurück. „Da gab es nichts herauszufinden, es sei denn, dass ich sie strikt abgewiesen habe.“
„Warum ist er dann …“ J. D. begriff. „Ich glaube, ich hab’s kapiert. Eine verschmähte Frau und so weiter.“
„Das nehme
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