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BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gerard
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vergraulen.
    Wenn sie alle Anzeichen richtig deutete, dann hatte Abel Greene Angst. Angst vor einer Bindung. Nicht weil er keine Verantwortung übernehmen wollte, sondern weil eine Bindung Vertrauen erforderte. Sich jemandem vertrauensvoll zu öffnen, schloss auch die Möglichkeit ein, verletzt zu werden. Und wie es schien, hatte dieser Mann in seinem Leben schon sehr viele Verletzungen erlitten.
    Er lebte bewusst wie ein Einsiedler und hatte nur wenige ausgewählte Freunde. Er war ein einsamer Mann, der für sich noch nicht akzeptiert hatte, dass er eigentlich gar nicht allein sein wollte.
    Sein Umgang mit Mark untermauerte diesen Schluss. Er verstand Mark. Sie hatte die beiden in den letzten zwei Tagen beobachtet. Die Beziehung zwischen ihnen hatte sich vertieft, während sie sich gemeinsam um Nashata und die Welpen kümmerten, Holz hackten, die Pferde versorgten oder sich über den See und das Land ringsum unterhielten. Marks Wut verflog mehr und mehr.
    Abel Greene konnte Stein und Bein schwören, dass ihm andere egal waren, sie nahm ihm das nicht ab. Und sei es nur aus Dankbarkeit, dass er ihr ihren Bruder zurückgab, sie würde ihm helfen, sich selbst zu erkennen.
    Sie wischte sich über die Augen. „Du bist eine melancholische Närrin, Barbara Kincaid“, murmelte sie, schniefte und nahm sich dann zusammen. „Und heute ist dein Hochzeitstag.“ Dank J. D. und Maggie und Scarlett. Sobald Abel sein Okay gegeben hatte, waren die drei aktiv geworden, wild entschlossen, die Hochzeit zu einem unvergesslichen Ereignis zu machen.
    Als Abel sie ohne Widerspruch das Blockhaus für die Trauung hatte herrichten lassen, hatte sich ihr Eindruck noch verstärkt, dass ihm das Ganze gar nicht so sehr gegen den Strich lief, wie er vorgab.
    „Zumindest nicht die Hochzeitsnacht“, flüsterte sie.
    An jenem Morgen in seiner Küche hatte sie sich mit ihrem Verführungsversuch sehr verheißungsvoll gegeben und seine Erwartungen geweckt. Erwartungen, die vermutlich weit über ihre begrenzten sexuellen Erfahrungen hinausgingen. Was, wenn sie ihn enttäuschte? Was, wenn er sie enttäuschte?
    Sie brach in nervöses Gelächter aus. Als ob ein Mann wie Abel Greene eine Frau enttäuschen könnte.
    „Ich fass es nicht, dass dir nach Lachen zu Mute ist.“
    Barbara fuhr herum, und ihr Lachen erstarb, als sie Mark mit hängenden Schultern und grüblerischer Miene vor sich sah. Sie hatte gemerkt, dass er die Hochzeitsvorbereitungen mit gemischten Gefühlen verfolgte und war versucht gewesen, ihn zu fragen, warum. Doch sie hatte längst gelernt, dass sie sich bei Mark in Geduld üben musste. Wenn er darüber reden wollte, dann würde er es schon tun.
    Jetzt rückte er mit der Sprache heraus. „Du heiratest ihn meinetwegen.“
    Sie vergrub die Hände tief in ihren Taschen. „Ich habe mich in meinem Leben schon auf so manchen schlimmeren Handel eingelassen.“
    Ihm traten Tränen in die Augen, die er schnell wegblinzelte. „Du solltest dich meinetwegen auf gar keinen Handel einlassen müssen.“
    „Wenn nicht deinetwegen, wegen wem dann?“
    Er zog die Schultern hoch und wandte sich ab.
    „Ich habe dich sehr lieb, Mark“, erklärte sie nach einem Moment des Schweigens. „Aber ich hatte dich verloren und wollte dich zurück haben.“
    Mit gesenktem Kopf trottete er zu einer Pinie hinüber und kratzte geistesabwesend an der Rinde herum. „Es gefällt mir hier.“ Seine Stimme klang regelrecht schuldbewusst. „Ich will nicht nach L. A. zurück. Wenn ich ein Mann wäre, würde ich dich anlügen und behaupten, dass ich zurück will, damit du auch in dein altes Leben zurück kannst. Dann müsstest du ihn nicht heiraten.“
    Bewegt ging Barbara zu Mark. „Ich dachte, du magst Abel.“
    Er trat schniefend gegen den Baumstamm. „Das tu ich auch. Aber heiraten musst du ihn.“
    Sie nahm sie ihn behutsam bei den Schultern und drehte ihn zu sich herum. „Er ist ein guter Mann, Mark. Ich könnte es schlimmer treffen. Und du sollst noch etwas wissen. Ich mag ihn. Sehr sogar.“ Dann versicherte sie ihm: „Es wird gut werden. Für uns alle drei.“
    Aus seinem Blick sprach so viel bange Hoffnung, dass sie ihn spontan in die Arme zog. Noch vor kurzem wäre Mark wütend zurückgewichen. Jetzt ließ er sich umarmen. „Ich weiß, du kannst es dir schlecht vorstellen, aber ich glaube, Abel braucht uns genauso sehr wie wir ihn.“
    Verächtlich schnaubend löste er sich aus ihrer schwesterlichen Umarmung. „Abel braucht niemanden.“
    Diese knappe

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