BACCARA EXKLUSIV Band 45
muss.“
„Ein medizinischer oder ein privater?“, forschte Max.
„Ein privater.“
„Versuchst du nach all den Jahren noch immer, Jenna Jean zu fangen?“, meinte Max mit einem mitfühlenden Grinsen.
„Ich werde sie nicht nur fangen“, meinte Stan, „sondern sie diesmal auch festhalten.“
12. KAPITEL
Der pure Instinkt führte Jenna zu Maddies Haus. Sie klopfte an die Tür, und als Maddie öffnete, sahen die beiden Frauen sich einfach nur an.
Maddie fand zuerst Worte. „Ich dachte, heute Abend sei die Party?“
Jenna fühlte sich wie ein Häufchen Elend. „Das stimmt.“
„Warum bist du nicht mehr dort?“
Das Bild von Brandi, blond und sich Stans Interesse sicher, tauchte wieder vor ihr auf. „Ich habe meine Pläne geändert. Mir ist klar, dass ich dich nicht vorher angerufen habe, aber hast du etwas dagegen, wenn ich eine Weile hierbleibe?“
„Natürlich nicht. Möchtest du über Nacht bleiben?“
„Lieber die ganze Woche“, murmelte Jenna und folgte ihrer Freundin ins Haus.
Maddie drehte sich zu Jenna um. „Du musst mir erzählen, was los ist.“
„Wenn ich das tue, werde ich in Tränen ausbrechen“, erwiderte sie und spürte, wie der Damm brach, der die Tränen zurückhielt.
Maddie runzelte besorgt die Stirn. „Joshua, Liebling“, rief sie. „Jenna und ich machen einen Spaziergang.“
Joshua spähte um die Ecke. „Es ist schon dunkel. Wohin geht ihr?“
„Auf meinen Hügel“, antwortete sie und gab ihm einen Kuss.
Jennas Kehle war wie zugeschnürt beim Anblick der offensichtlichen Liebe zwischen den beiden. Joshua musterte sie prüfend, worauf sie halbherzig lächelte. „Hallo.“
Natürlich merkte er, dass etwas nicht stimmte. „Lasst mich wissen, falls ihr irgendetwas braucht“, wandte er sich an die beiden Frauen.
„Ja“, sagte Maddie, nahm eine Packung Taschentücher und eine Decke und schob Jenna zur Tür hinaus. „Wir sind bald wieder zurück.“
„Dein Hügel?“, fragte Jenna, während sie mit ihrer Freundin eine unbefestigte Straße entlanglief.
„Das ist ein großartiger Platz. Sehr friedvoll“, erklärte Maddie.
Die Sonne war zwar schon untergegangen, aber die Sterne lagen hinter den Bäumen, bis sie oben auf dem grasbewachsenen Hügel ankamen. Trotz ihres Kummers beeindruckte Jenna die stille Schönheit dieses Ortes. „Die Sterne sehen aus wie Diamanten“, sagte sie ehrfürchtig.
„Oder wie Kristall“, meinte Maddie und streckte sich auf der Decke aus. „Und jetzt schieß los, Jenna. So aufgelöst habe ich dich nicht mehr erlebt, seit du Stanley Michaels in die Hand gebissen hast und er genäht werden musste.“
Jenna schloss die Augen, überrascht über die Wucht des Schmerzes. „Diesmal fühle ich mich, als müsste ich genäht werden.“
„Erzähl mir, warum.“
Sie holte tief Luft. „Nun, kurz bevor wir alle ‚Überraschung!‘ rufen konnten, kam diese Blondine aus seinem Schlafzimmer und …“ In stockenden Sätzen und mit brüchiger Stimme berichtete Jenna von den Ereignissen dieses Abends. Mehrmals musste sie unterbrechen, doch sie nahm sich immer wieder zusammen und fuhr fort.
Maddie, die gewöhnlich für zehn schnatterte, hörte sich die Geschichte bis zum Schluss still an. „O Jenna“, sagte sie schließlich. „Du bist ja völlig in Stan verliebt.“
„Ich weiß“, erwiderte sie und konnte sich allmählich nicht mehr länger beherrschen. Tränen liefen ihr über die Wangen. „Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll.“ Sie brach in Schluchzen aus.
Maddie bot ihr ein Taschentuch an und legte ihr den Arm um die Schultern. „Glaubst du wirklich, dass da etwas zwischen dieser Brandi und Stan ist?“
Jenna schniefte und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Ich weiß nicht. Er schien überrascht, sie zu sehen. Aber Maddie, sie war so attraktiv. Alle Männer starrten sie mit offenen Mündern an.“
„Das könnte wohl etwas mit ihrem Aufzug zu tun gehabt haben“, bemerkte Maddie trocken.
Jenna biss sich auf die Unterlippe und bekam Schluckauf. „Wahrscheinlich. Aber ich müsste schon sehr blöd sein, um nicht zu erkennen, dass sie und Stan einmal etwas miteinander gehabt haben.“ Ihr war ganz flau im Magen.
„Und was für ein Gefühl löst das in dir aus?“
„Als müsste ich mich übergeben.“
Maddie drückte ihre Schulter. „Du wusstest doch, dass er nicht wie ein Mönch gelebt hat.“
„Schon, und ich kann es ja auch akzeptieren. Aber seinem Vorleben von Angesicht zu Angesicht
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