BACCARA EXKLUSIV Band 45
verstehe.“
Sunny war verletzt, das spürte Chase, und er fragte sich, ob sie überhaupt ahnte, dass er ihren Onkel am liebsten erwürgt hätte. Oder wie gern er sie in den Arm genommen hätte. Er ballte die Fäuste. Wenn er Sunny jetzt berühren würde … „Komm, lass uns hier einen Kaffee trinken“, schlug er stattdessen vor.
Sunny nickte und überlegte, wie sie es nur erreichen konnte, dass Chase verstand, warum sie ihren Onkel immer wieder verteidigte. Nachdem Chase ihr aus dem Wagen geholfen hatte, blieb sie vor ihm stehen und straffte die Schultern. „Er wird es mir zurückzahlen“, erklärte sie.
„Wenigstens darin sind wir uns einig.“
Seine Augen funkelten zornig, und sie versuchte noch einmal, sich ihm verständlich zu machen. „Ich weiß, dass du, so wie die meisten Leute, meinen Onkel für einen Gauner hältst. Aber er hat sich stets um meine Familie gekümmert, er war wie ein Vater zu mir, und … ich liebe ihn. Ich will nicht, dass diese Sache meinem Onkel noch mehr schadet. Deshalb müssen wir diesen Mr. Zimmerman finden“, betonte sie noch einmal, „und ihm erklären, dass ich kein Geld habe.“
Er packte sie an den Schultern. „Verdammt, Sunny! Hast du es denn immer noch nicht begriffen? Dieser Kerl ist ein Brandstifter! Ich vermute, er wird versuchen, dein Haus anzuzünden! Dein Onkel hat mir verraten, dass er vor Jahren eine hohe Versicherung darauf abgeschlossen hat.“
Sunny starrte ihn an. „Dann hat der Einbrecher also nach der Versicherungspolice gesucht.“
„Exakt.“
„Was ist mit dem Haus meiner Mutter?“
„Dein Onkel meint, dass Arnie damit nichts im Sinn hat, da nur deine Mutter die Versicherungssumme in Anspruch nehmen könnte. Aber falls dein Haus abbrennt, geht die Versicherungssumme an ihn.“
„Leo würde da nie mitmachen!“
„Richtig“, räumte er ein. „Aber so würde Arnie seiner Meinung nach vorgehen.“
„Wir müssen ihn aufhalten!“, beschwor Sunny ihn.
„Das wird die Polizei übernehmen.“
„Nein. Arnie wird ihnen erzählen, was er über meinen Onkel weiß. Wir müssen ihn ohne die Polizei finden und ihn davon überzeugen, dass Leo ihm das Geld gibt. Wirst du mir dabei helfen?“
„Sunny …“ Er atmete frustriert aus. „Wir haben völlig unterschiedliche Ziele. Du willst deinen Onkel schützen, und ich will dich beschützen.“
„Nun, vielleicht können wir zusammen beide unser Ziel erreichen.“
Er wollte sie schütteln, doch seine Hände glitten zu ihrer Taille, und er zog Sunny leidenschaftlich an sich. „Ja“, flüsterte er, die Lippen dicht an ihren. „Ich hoffe sehr, dass wir das können.“
In dem Moment, da er ihren sanften Mund spürte, war er verloren. Er hatte sie nicht küssen wollen. Hatte er es ihr nicht versprochen? Aber er war machtlos gegen sein Verlangen. Ein Verlangen, das mehr war als nur die Befriedigung seiner Lust. Er presste sie an sich und grub die Hände in ihr seidig weiches Haar. Bebend hielt er sie in den Armen, und er begann zu ahnen, dass sie alles war, was er sich je gewünscht hatte.
Ein Lieferwagen fuhr in die Parklücke neben ihnen, doch sie achteten nicht darauf. Sie ließen sich auch nicht stören, als der Fahrer einen anerkennenden Pfiff ausstieß, bevor er dann zum Restaurant schlenderte.
Davon habe ich immer geträumt, dachte Sunny und schmiegte sich erschauernd an Chase. Nur bei ihm empfand sie eine so glühende, verzehrende Sehnsucht. Bisher hatte sie jedes Mal davonlaufen wollen, sobald er sie küsste. Jetzt sehnte sie sich nur noch danach, mit ihm die tiefste Erfüllung zu finden.
Erst das Dröhnen eines Lasters, der vorbeidonnerte, machte ihnen bewusst, wo sie waren. Sie ließen sich los. Bis ins Innerste erregt, lehnte Sunny sich an den Wagen und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Chase schob die Hände in die Taschen, um sich daran zu hindern, Sunny erneut an sich zu ziehen. Er brauchte jetzt einen klaren Kopf. Sunnys Sicherheit stand auf dem Spiel, und er rief sich sein Gespräch mit Leo Caldwell ins Gedächtnis.
„Dein Onkel möchte natürlich auch nicht, dass wir wegen Arnie Zimmerman die Polizei einschalten. Er gab mir den Rat, eine Sicherheitsfirma zu beauftragen, das ehemalige Lagerhaus zu observieren und Zimmerman, der dort bestimmt auftauchen wird, auf frischer Tat zu schnappen.“
„Das ist eine großartige Idee“, antwortete Sunny auf dem Weg ins Restaurant.
„Sie stammt ja auch von einem Profi“, bemerkte er trocken. „Aber bevor ich mich
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