BACCARA EXKLUSIV Band 46: VIELLEICHT NUR EINE NACHT / HEISSE LIEBE KOMMT INS SPIEL / MEIN HELD - MEIN RETTER / (German Edition)
„Vielleicht kannst du Eddie helfen. Er untersucht die Rinder auf Fußfäule, aber das liegt ihm nicht besonders, und er kann schon mal einen guten Rat gebrauchen.“
„Ja?“ Lacy wirkte gleich versöhnlicher. „Na ja, da ich schon mal hier bin, kann ich das ja machen.“ Morgan merkte, dass sie sich über den Vorschlag freute. „Und du? Was machst du …?“
Morgan hätte nichts lieber getan, als den Rest des Tages mit ihr zu verbringen. Sie war jedoch noch leicht reizbar. Deshalb wollte er lieber Wades Rat beherzigen und sich rar machen. „Ich habe noch ein paar Besorgungen zu erledigen. Außerdem wollte ich mich mal mit Cal unterhalten.“
„Mit Cal? Weshalb?“
Morgan grinste verschmitzt und drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Ich möchte mehr über deinen Revolverhelden erfahren.“
10. KAPITEL
Lacy brauchte nur einen Stall voll Rinder zu versorgen, und schon besserte sich ihre Laune.
Den ganzen Tag hatte sie zwischen Morgans Jungrindern verbracht. Ihr inneres Gleichgewicht war wiederhergestellt. Die schwere Arbeit hatte sie körperlich müde gemacht, und sie hatte die Gelegenheit gehabt, dabei nachzudenken. Als sie zum Haus zurückkehrte und ihr der Duft von gegrillten Steaks und Bratkartoffeln in die Nase stieg, fühlte sie sich fast wie zu Hause. Morgan stand in der Küche und pfiff unmelodisch vor sich hin.
Nach dem Essen setzte sie sich mit einer Tasse Kaffee aufs Sofa und lehnte sich entspannt zurück. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass uns jemand von unserem Besitz vertreiben will, oder?“, fragte sie Morgan.
Er drehte seine Tasse in den Händen. „Ich weiß nicht. Wie du schon sagtest, wirkt die ganze Sache ziemlich befremdend.“
Er nahm sie also doch ernst. Jeglicher verbliebene Ärger, den sie empfunden hatte, weil sie gezwungen war, ihr Haus zu verlassen, schwand dahin. Es war nicht seine Schuld, dass er ein Mann war. Er versuchte bloß das zu tun, was er für richtig hielt. „Du wolltest mit Cal sprechen. Warst du bei ihm?“
„Ja, und du hast recht. Er weiß wirklich nichts und kann sich auch nicht vorstellen, warum Karl die Ranch der Larkspurs haben wollte. Er meinte, vielleicht habe er die Leute nicht leiden können.“
„Das ist möglich“, räumte Lacy ein. „Obwohl es mir ziemlich unwahrscheinlich vorkommt, dass jemand solch einen Aufwand macht, um Leute loszuwerden, die er nicht leiden kann.“ Es gab noch eine andere Möglichkeit. Sollte sich vielleicht da draußen etwas Wertvolles befinden, das ihr geisterhafter Revolverheld ihr hatte zeigen wollen und wovon Karl gewusst hatte?
„Es kann sein, dass er auch einfach nur ihr Land wollte.“
„Sicher.“ Lacy nagte an ihrer Unterlippe. Es mochte kommen, was da wollte, morgen würde sie sich das Gewehr ihres Vaters nehmen und sich die Stelle noch einmal ansehen. Wenn Morgan das nicht passen sollte, hatte er eben Pech gehabt.
Sie unterdrückte ein Gähnen. Heute Abend war sie zu müde, um weiter darüber zu grübeln.
Morgan stellte seine Tasse hin und stand auf. „Du siehst erschöpft aus, Lacy, und ich bin auch müde. Wir sollten uns aufs Ohr legen.“
„Vermutlich ja.“ Lacy musterte ihn wachsam. Sie waren allein, und sie würde hier übernachten. Er hatte ihre Sachen in das Zimmer mit den hässlichen Vorhängen gestellt, der Schuft, aber insgeheim rechnete sie damit …
Sie wusste nicht genau, womit sie rechnete, aber es passierte nichts. Morgan drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, nahm ihre leere Tasse und deutete zur Treppe hinüber. „Geh schon vor. Alles andere erledige ich.“
„Na gut.“ Sie sah ihm nach, als er das Geschirr abräumte, und wandte sich zur Treppe. „Gute Nacht, Morgan.“
Er drehte sich nicht mal um. „Nacht.“
Lacy zögerte, doch dann stieg sie die Treppe hinauf und ging in ihr Zimmer. Sie verzog das Gesicht. Morgan hatte ihr absichtlich diesen Raum gegeben. Doch das nahm sie ihm nicht übel. Sie war vorhin wirklich unmöglich gewesen.
Im Nu hatte sie sich ausgezogen und war in ihren pfirsichfarbenen Flanellschlafanzug geschlüpft. Sie wollte gerade ins Bett gehen, als sie Morgan die Treppe heraufkommen hörte. Ihr Puls beschleunigte sich, doch wie sie an den Schritten hörte, ging er ohne Zögern an ihrer Tür vorbei.
Lacy schaltete das Licht aus und legte sich hin. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Sie hatte geglaubt, Morgan wollte sie mit zu sich nehmen, um die Situation auszunutzen. Aber da hatte sie sich wohl geirrt. Sie wusste nicht
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