BACCARA EXKLUSIV Band 47
wieder neben sich spüren und ihn bitten, sie in die Arme zu nehmen, damit dieses traurige Gefühl verschwand. Wenn er bei ihr geblieben wäre und sie aneinandergeschmiegt dagelegen hätten, wäre ihr vielleicht jetzt nicht so kalt, dass sie glaubte, ihr Körper würde allmählich zu einem Eiszapfen.
„Nein“, flüsterte sie, und eine Träne lief ihr die Wange hinunter. „Noch nicht. Lass mich diesen Augenblick noch ein wenig genießen. Nur dieses eine Mal.“
Aber ihr Gebet wurde nicht erhört. Sie entzog Will ihre Hand, um nach einem Kleidungsstück zu suchen. Das erste, das ihr in die Finger kam, war Wills Hemd, und sie schlüpfte hastig hinein und hielt die beiden Seiten mit zitternden Händen zusammen.
„Leah! Was …“ Will setzte sich auf und starrte sie verblüfft an, als sie an ihm vorbeilief. Trotz seines erschöpften Zustands war er schneller, als sie sich vorgestellt hatte. Er holte sie im Flur ein und drehte sie zu sich herum. Leah konnte sich denken, wie sie aussah, mit ihrem völlig aufgelösten Haar und nur in Wills Hemd gehüllt.
„Leah, was ist los?“
Er sah sie beunruhigt an, aber Leah wich seinem Blick aus und redete sich ein, dass es ihn nicht wirklich interessieren konnte, was sie fühlte.
„Bitte, lass mich“, brachte sie mühsam hervor.
„Nur wenn du mir sagst, was du hast.“
„Will, bitte …“
Ihre Stimme drohte umzukippen, doch anstatt Leahs Flehen zu erhören, zog Will sie in die Arme und lehnte ihren Kopf sanft gegen seine Schulter.
„Liebling, sag mir, was mit dir los ist. Was habe ich getan? Was immer es ist, es tut mir leid.“
Das war zu viel für sie. Schon spürte sie, wie ihr Tränen in Strömen über die Wangen liefen. Er hielt sie so sanft und liebevoll an sich gepresst, dass ihr Schluchzen noch stärker wurde.
Leah wusste nicht, wie lange sie so standen. Endlich hörte sie auf zu zittern, und auch das Weinen ließ nach. Will hob sanft ihr Kinn hoch und wischte ihr die Tränen von den Wangen.
„Kannst du es mir jetzt sagen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Will, ich …“
Er drehte sie behutsam herum und schob sie zum Badezimmer. „Spritz dir erst mal etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Ich hole uns etwas zu trinken. Dann können wir reden.“
Ihre Hände waren so klamm, dass sie kaum die Tür hinter sich schließen konnte. Leah setzte sich auf den Rand der Badewanne und wartete darauf, dass die ersten verwirrten Gedanken sie überfielen. Aber irgendwie schien sie zu erschöpft zu sein, um nachdenken zu können. Also bürstete sie sich nur das Haar und reinigte das Gesicht vom verwischten Make-up.
Ohne richtig zu wissen, was sie tat, flocht sie ihr Haar zu einem Zopf, obwohl es sich lösen würde, da sie nichts hatte, um es festzubinden. Aber das war ihr egal. Für den Moment würde es reichen und ihr wenigstens den Schein von Ordnung geben.
Sie warf einen sehnsüchtigen Blick zum Fenster. Aber sie wäre nicht nur unglaublich dumm, sich in ihrem halb nackten Aufzug hinauszustehlen, sondern sie konnte ja auch nicht gut nach Hause laufen. Ihre Handtasche mit den Autoschlüsseln lag noch im Partyzimmer, und Will befand sich zwischen ihr und ihrer einzigen Chance zur Flucht.
Also holte sie tief und entschlossen Luft, glättete ein wenig das zerknitterte Hemd und nahm allen Mut zusammen. Will saß auf dem Sofa und wartete mit zwei Gläsern Wein in den Händen.
Leah stand zögernd in der Tür. Am liebsten hätte sie nach ihren Sachen gegriffen, die Will ordentlich für sie zusammengefaltet hatte, aber sie lagen auf einem Kissen genau neben ihm. Irgendwie konnte sie sich nicht überwinden, ihm in die Nähe zu kommen.
Selbst in ihrem verwirrten, halb betäubten Zustand fielen ihr seine nackte, muskulöse Brust und die Jeans auf, die sich eng um seine schmalen Hüften und die langen Beine schmiegte. Sie musste nicht ganz bei Verstand sein, wenn sie sogar jetzt an nichts anderes denken konnte als daran, wie unglaublich sexy er doch war.
„Könntest du mir bitte meine Sachen reichen? Ich würde mich gern anziehen, bevor wir … reden.“
„Nein.“
Sie starrte ihn ungläubig an. „Was?“
„Ich sagte Nein. Wenn ich dir deine Sachen gebe, wirst du plötzlich wieder steif und geschäftstüchtig werden, und dann bekomme ich nie die Wahrheit aus dir heraus. Du benutzt Kleidung und Frisur als eine Art Rüstung. Alle deine Kleider sind nüchtern und schlicht und jedes Haar an seinem Platz.“
Leah straffte die Schultern, um sich zu wehren, so gut
Weitere Kostenlose Bücher