BACCARA EXKLUSIV Band 47
legte ihr die Hände auf die Schultern. „Bitte erkläre es mir. Ich möchte es so gern verstehen.“
„Das kannst du nicht“, flüsterte sie verzweifelt und starrte in die Dunkelheit hinaus.
Ganz hinten im Stall wurden die Pferde plötzlich unruhig. Jenna drehte sich um – und erstarrte. Rasend schnell breiteten sich Flammen an der hinteren Wand des Stalls aus.
Flint lief tiefer in den Stall hinein. „Hol die Männer!“
Der Streit war vergessen. Jenna griff nach dem Gewehr, stürmte ins Freie und feuerte einige Schüsse ab, lehnte die Waffe an den Wassertrog, kehrte in den Stall zurück und öffnete die erste Box.
Während sie die aufgeregten Tiere nach draußen führte, trafen Flints Männer ein, rollten einen Schlauch aus und tränkten Satteldecken mit Wasser. Sie schrien Jenna zu, sie sollte sich fernhalten, doch sie achtete nicht darauf. Die Flammen breiteten sich aus, und die wertvollen Stuten waren in höchster Gefahr. Sie musste so viele wie möglich aus dem Stall holen.
Funken flogen durch die Luft, das Holz knackte und krachte ohrenbetäubend, während die Flammen es verzehrten. Tränen liefen Jenna über die Wangen, der Rauch brannte ihr in den Lungen, doch sie gab nicht auf. Es war nur noch eine Box übrig.
Sie öffnete die Tür und griff nach dem Zaumzeug der Stute, wurde jedoch mit dem verstörten Pferd nicht fertig. Vor der Box lag ein Jutesack, den sie der Stute über die Augen zog, ehe sie das Pferd aus der Box holte. Das nervöse Tier tänzelte im Kreis, und Jenna musste ihre ganze Kraft einsetzen, um die Stute festzuhalten.
Ein Balken über ihnen krachte und erschreckte die Stute. Sie wich dem Balken aus und presste Jenna dadurch gegen die Wand. Schmerz schoss durch ihren Körper, und sie bekam keine Luft mehr. Instinktiv sah sie sich nach Hilfe um.
Sie entdeckte Flint bei den Männern, die das Feuer bekämpften, konnte jedoch nicht nach ihm rufen. Vor ihren Augen verschwamm alles, und der Lärm ließ schlagartig nach. Während sie in einen friedlichen schwarzen Abgrund sank, war sie froh, von der schrecklichen Hitze und dem Schmerz erlöst zu werden.
Ihr letzter Gedanke galt Flint. Sie wollte ihn nicht verlassen. Er brauchte sie, auch wenn er das noch nicht erkannt hatte.
10. KAPITEL
Flint schrie seinen Männern Befehle zu, stockte jedoch, als Jenna wie in Zeitlupe zu Boden sank. Sie schwebte in höchster Gefahr, von der verstörten Stute totgetrampelt zu werden.
Er ließ den Schlauch fallen, schrie Brad und den anderen Männer zu, sich um die Stute zu kümmern, und hob Jenna hoch. In Panik trug er sie ins Freie. Hatte das Pferd sie getreten? Hatte sie innere Verletzungen?
Vorsichtig drückte er ihren schlaffen Körper an sich und lief ins Haus. „Hol den Erste-Hilfe-Kasten!“, rief er Whiskers zu, stieg die Treppe hinauf und trug Jenna in sein Schlafzimmer. Als er sie aufs Bett legte, stöhnte sie.
„Jenna, Liebling, kannst du mich hören?“
Langsam öffnete sie die Augen. „Flint …“
„Ganz ruhig, Schatz. Du bist in Sicherheit.“ Er suchte nach Verletzungen. Seine Hände zitterten, während er ihren Körper abtastete.
Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass nichts gebrochen war, setzte er sich zu ihr und strich ihr das Haar aus dem Gesicht zurück. Äußerlich war nichts zu erkennen, aber vielleicht hatte sie innere Verletzungen?
Ryan stürmte herein, gefolgt von Whiskers. „Ist sie schwer verletzt?“, fragte der alte Mann.
„Das weiß ich nicht.“ Flint kühlte ihr Gesicht mit dem nassen Waschlappen, den Whiskers ihm in die Hand gedrückt hatte. „Hol Wasser!“
Ryan stand mit Tränen in den Augen neben Flint. „Daddy, bring Jenna bitte nicht ins Krankenhaus! Ich habe sie lieb, und ich will nicht, dass sie stirbt.“
„Ich …“ Sie hustete. „Mir geht es gut.“ Sie tastete nach Ryans Hand. „Ganz sicher. Was ist mit der Stute?“, fragte sie Flint.
„Die Männer haben sie aus dem Stall geschafft.“
„Ich habe Mac angerufen“, sagte Whiskers und reichte Flint ein Glas. „Er müsste in einer Viertelstunde hier sein.“
Flint drückte seinen Sohn an sich. Ryan fühlte sich so hilflos wie er, und er wollte den Jungen nicht noch mehr aufregen. „Ich habe eine wichtige Aufgabe für dich. Kannst du in die Küche gehen und auf Dr. McEvers warten?“ Als Ryan nickte, lächelte Flint. „Gut. Bring ihn gleich her, wenn er eintrifft, klar?“
„Klar, Daddy“, antwortete Ryan und lief zur Tür.
Flint stützte Jenna und ließ sie trinken.
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