BACCARA EXKLUSIV Band 49
verzog spöttisch den Mund. „Ach weißt du, eigentlich nur so ein bisschen.“
Quentin bemühte sich, geduldig zu bleiben. „Wie weit ist sie?“ Er ahnte es bereits, aber er wollte eine Bestätigung.
Allison warf ihm einen seltsamen Blick zu. „Keine Ahnung. Sie hat es nicht erwähnt.“
„Hat sie dir gesagt, wer der Vater ist?“, wollte Quentin wissen.
„Sie ging in eine Klinik für künstliche Befruchtung …“
Quentin ballte die Hände zu Fäusten. War das möglich? Hatte Elizabeth ihren Plan tatsächlich in die Tat umgesetzt und sich künstlich befruchten lassen, nachdem sie mit ihm eine Nacht verbracht hatte? War dieses Kind überhaupt kein Whittaker? Seine Lippen bildeten jetzt nur noch eine schmale Linie. Er musste sich Klarheit verschaffen.
Mit großen Schritten ging er zu seinem Büro heraus, während Allison ihm hinterhereilte. „Quentin, wo willst du …?“
„Ich bin heute Nachmittag außer Haus“, informierte er seine Sekretärin, bevor er auf die Aufzüge jenseits der Empfangszone zusteuerte. „Ich bin für niemanden erreichbar.“
„Du bist doch immer erreichbar“, wandte Allison ein, während sie sich bemühte, mit ihm Schritt zu halten. „Wieso rennst du denn so?“
Er überging ihre Frage. Ein Aufzug kam, Quentin stieg ein und drehte sich dann zu Allison um, die immer noch nicht aufgab.
„Was ist den zwischen dir und Liz vorgefallen?“
„Das erzähle ich dir, sobald ich es selbst herausgefunden habe“, erklärte er, bevor sich die Türen schlossen.
Während er zu Liz’ Haus fuhr, übertrat er sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen. Fieberhaft dachte er nach. Was wäre, wenn das Baby von ihm war? Hatte Elizabeth vorgehabt, ihm das zu verheimlichen? Oder war sie tatsächlich aus seinen Armen in eine kalte, unpersönliche Klinik gegangen und hatte sich dort künstlich befruchten lassen? Er fühlte eine Ader an seiner Schläfe pochen.
Eine Sache stand jedenfalls fest. Falls dieses Baby ein Whittaker war, würde er dafür sorgen, dass er als Vater anerkannt wurde, von Elizabeth und vor dem Gesetz.
Er parkte vor „Precious Bundles“, nahm zwei Treppenstufen auf einmal und steuerte auf die Tür zu. Ein Schild hing in der Glastür, auf dem „geöffnet“ stand. Sobald Quentin eingetreten war, drehte er das Schild um.
Liz saß an ihrem antiken Schreibtisch, hielt das Telefon zwischen Ohr und Schulter geklemmt und machte sich Notizen auf einem Block. Als sie Quentin entdeckte, zuckte sie zusammen. „Ja, Mrs. Bradford, die Tapete müsste Dienstag geliefert werden.“
Quentin ging zum Schreibtisch, beugte sich darüber und stemmte die Hände auf die glatte Platte aus Mahagoni. Liz kritzelte etwas auf das Blatt, und die Bleistiftmine brach ab.
Als sie nach einem anderen Stift griff, packte Quentin sie am Handgelenk und zwang sie, ihn anzusehen. „Beende das Telefonat“, sagte er kaum hörbar, bevor er ihre Hand wieder losließ.
„In Ordnung“,stammelte sie, wobei Quentin nicht sicher war, wen sie meinte. Vielleicht passte die Antwort für Mrs. Bradford und für ihn. „Ja, genau. Ich melde mich wieder am Dienstag.“
Liz legte den Hörer auf und blickte Quentin an, der aussah wie ein Tiger kurz vor dem Sprung.
„Eine Frage.“ Seine Stimme klang trügerisch sanft. „Ist es von mir?“ Durchdringend sah er sie an.
„Ja.“
Er entspannte sich ein wenig. „Du hast Allison gesagt, du hättest dich künstlich befruchten lassen“, klagte er sie an.
„Nein, das hat sie lediglich vermutet, und ich habe nicht widersprochen.“
„Wann hättest du es mir erzählt?“, wollte er wissen.
Das reichte. Vorwürfe waren das Letzte, was sie sich von ihm anhören würde! „Ungefähr zur selben Zeit, wenn du dich entschlossen hättest, mir zu erzählen, dass du die Firma meines Vaters besitzt.“ Sie stand auf. Natürlich war er auch jetzt noch viel größer als sie, aber nun kam sie sich wenigstens nicht mehr so vor, als sollte sie wie eine Verbrecherin verhört werden.
Ohne mit der Wimper zu zucken, hielt sie seinem Blick stand, bis Quentin sich abwandte und vor ihrem Schreibtisch hin und her zu gehen begann. „Zuerst war ich mir nicht einmal sicher, ob du davon weißt oder nicht. Nachdem wir uns über meinen Vater unterhalten hatten, wusstest du aber, dass das Thema wichtig für mich ist. Aber du hast trotzdem nichts gesagt!“
Quentin blieb stehen und sah sie erneut an. „Also gut, ich hätte dir davon erzählen sollen. Aber im Augenblick haben wir ein
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