BACCARA EXKLUSIV Band 49
größeres Problem. Du bist schwanger, und wir müssen uns überlegen, was wir tun.“
Liz ärgerte sich schrecklich, dass er ihre Betroffenheit wegen der Firma ihres Vaters so einfach abtat. „Wir? Ich dachte, wir wären uns einig, dass es kein ‚wir‘ gibt.“
Er lächelte grimmig. „Das war, bevor ich wusste, dass ich Vater werde.“
„Deswegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Das ist nicht der Fall“, gab sie schnippisch zurück.
„Ich bin der Vater des Kindes, das du erwartest!“ Er musterte sie eindringlich. „Oder hast du gelogen?“
„Ich gebe zu, dass du einen kleinen Beitrag geleistet hast. Das ist aber weit davon entfernt, zu behaupten, du würdest ein Vater werden.“
„Ein kleiner Beitrag?“ Quentin schüttelte den Kopf. „Ich würde sagen, was unser beiderseitiges Vergnügen betrifft, habe ich einen großen Beitrag geleistet.“
„Ich wurde von einem alleinstehenden Elternteil großgezogen, und das Baby und ich werden auch sehr gut allein zurechtkommen.“
Quentin erstarrte kurz, und ihm war deutlich anzumerken, wie sehr er sich ärgerte. Doch dann schob er die Hände in die Taschen und bemühte sich, sich zu beherrschen. „Stimmt, ein Elternteil kann sehr gut allein zurechtkommen, aber es hilft, wenn man zu zweit ist.“
Sie hatte Quentin wütend gemacht, aber überraschenderweise zog sie daraus nicht halb so viel Befriedigung, wie sie angenommen hatte.
An seinem Kinn zuckte ein Muskel. „Unser Baby ist ein Whittaker. Bist du sicher, du willst deinem Kind all die Vorteile vorenthalten, die damit verbunden sind?“
Unverändert hielt sie seinem Blick stand. „Ich würde dir den Zugang zu dem Baby nicht verweigern, falls du das willst. Aber“, fügte sie hinzu, „egal was du von Frauen hältst, ich will kein Geld. Weder für mich noch für dieses Kind.“
Er runzelte die Stirn. Als er weitersprach, schien er sich jedes Wort genau zu überlegen. „Was ich über deine Motive denke, spielt im Grunde genommen keine Rolle mehr.“
„Für mich aber schon.“ Sie schüttelte den Kopf. „Hör dir doch bloß mal selbst zu! Du sprichst ausschließlich von den materiellen Dingen, die du dem Baby bieten kannst.“
„Das ist doch die herkömmliche Rolle, die dem Mann zugestanden wird. Die Rolle des Ernährers und Versorgers. Willst du das abstreiten?“
„Ich werde dir nichts vorenthalten, was wichtig ist, Quentin. Ich werde dich nicht davon abhalten, deinen Sohn oder deine Tochter zu sehen. Aber etwas anderes brauche ich nicht.“ Außer dir. Dich brauche ich so sehr, dachte sie.
Quentin schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. Er nickte nur kurz, machte auf dem Absatz kehrt und ging hinaus.
Liz sank auf ihrem Stuhl zusammen und erlaubte sich endlich zu weinen. Sie hatte ausgeführt, was sie sich vorgenommen hatte. Sie hatte Quentin kräftig die Meinung gesagt und ihm deutlich gemacht, dass sie in der Lage sein würde, ihr Kind allein großzuziehen. Warum war sie dann bloß so unglücklich?
An diesem Abend kam Allison unangekündigt bei Liz vorbei. In ihrer typischen Art und Weise verschwendete sie keine Zeit, sondern kam gleich zur Sache. „Lizzie, als ich Quentin gegenüber erwähnte, du wärst schwanger, rannte er aus seinem Büro, als sei der Teufel hinter ihm her.“
„Allison, ich …“ Liz schluckte. Es würde nicht leicht werden, das Thema ihrer Freundin gegenüber anzuschneiden, egal wie lange sie einander kannten und wie viele Geheimnisse sie auch schon miteinander geteilt hatten.
Sie befanden sich im Wohnzimmer. Allison hatte sich auf einen Sessel gesetzt, während Liz auf dem Sofa Platz genommen hatte.
„Hast du mit ihm gesprochen?“, wollte Allison wissen. „Ich schwöre, wenn er dich beleidigt hat, werde ich, werde ich …“ Allison holte tief Luft. „Nun, ich weiß nicht genau, was ich dann tun werde, aber es wird sehr schmerzlich für ihn sein.“
„Ally …“
„Er ist vielleicht nur überfürsorglich, aber das bedeutet nicht, dass er sich dir gegenüber ebenfalls wie ein ungehobelter älterer Bruder aufführen kann“, schimpfte Allison. „Ich meine, dafür hat er schon mich! Außerdem hat er deine Entscheidung zu respektieren. Was du tust, geht ihn schließlich nichts …“
„Ally, ich bekomme ein Baby von Quentin.“
„Was?“ Allison schien völlig aus der Fassung zu geraten. „Wie …? Warum …?“
„Du hast ‚wo‘ und ‚wann‘ vergessen“, erklärte Liz trocken.
„Jetzt ist keine Zeit
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