BACCARA EXKLUSIV Band 49
reden“, hörte sie kurz darauf Quentin sagen.
Argwöhnisch musterte sie ihn. In seinem schwarzen maßgeschneiderten Anzug und der Krawatte in kräftigem Gelb sah er heute von Kopf bis Fuß wie ein Vorstandsvorsitzender aus. „Ich unterhalte mich gerade mit Mr. Higgins.“
Er achtete nicht auf die Kälte in ihrer Stimme und nahm Liz’ Arm. „Ich bin sicher, das kann warten, denn ich habe etwas Dringendes mit dir zu besprechen.“ Er führte sie einfach weg, und Mr. Higgins verstand den Hinweis und kehrte zu seiner Arbeit zurück.
Sobald sie in der Halle allein waren, sah sie ihn verärgert an. „Das war sehr grob.“
Er zuckte die Schultern. „Er arbeitet für mich. Mach dir deswegen keine Gedanken.“
„Ach so ist das?“, erwiderte sie mit eisiger Stimme, die Patrick Donovan stolz gemacht hätte. „Von allen Leuten, die für dich arbeiten, wird selbstverständlich erwartet, dass sie sich deinen Wünschen fügen. Niemand würde wagen, sich dem mächtigen Quentin Whittaker zu widersetzten, oder?“
Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar. Diese Geste hatte Liz schon öfter bei ihm gesehen, und inzwischen wusste sie auch, dass das ein Ausdruck von Hilflosigkeit war. „Hast du schon darüber nachgedacht, wie du ein Baby bekommen und gleichzeitig ‚Precious Bundles‘ weiterführen willst?“
Deshalb war er also hier. „Ich werde das schaffen. Auf keinen Fall nehme ich Geld von dir an“, sagte sie entschlossen und, wie sie hoffte, in überzeugendem Ton.
„Du nimmst doch bereits Geld von mir an. Für das Kindertagesstättenprojekt von ‚Whittaker Enterprises‘“, erklärte er kühl.
Ein unbehagliches Gefühl erfasste sie. „Das ist etwas anderes.“
„Wirklich? Was würde passieren, wenn ich beschließe, die Firma braucht keine Kindertagesstätte mehr?“
Bei dieser verdeckten Drohung wurden ihre Augen groß. „Das wäre Vertragsbruch …“
„Selbst wenn du es dir leisten könntest, uns zu verklagen – und wir beide wissen, das ist nicht der Fall –, könnte ich es leicht auf einen Prozess ankommen lassen. Allerdings dürfte es eine Weile dauern, bis eine Verhandlung stattfindet.“
Er brauchte gar nicht hinzuzufügen, dass sie nicht warten könnte, bis der Fall geklärt wäre. Mit einem Mal verstand sie, wieso Quentin geschäftlich so großen Erfolg hatte und von allen respektiert wurde. Doch im Augenblick war leider sie das Ziel seiner unbarmherzigen Geschäftsmethoden.
Irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck bewirkte jedoch, dass Liz nicht die Beherrschung verlor, sondern ganz ruhig blieb.
Er war in der Vergangenheit von einer Frau verletzt worden, das wusste sie, und natürlich wollte er sich davor schützen, dass das noch einmal passierte. Offensichtlich war er zu dem Schluss gekommen, es wäre das Beste, mit ihr zu verhandeln wie mit einem geschäftlichen Rivalen. Genau wie er schon von Anfang an versucht hatte, einen Handel mit ihr abzuschließen über ein Baby und eine Ehe aus praktischen Gründen. Ein Handel, der gründlich schiefgelaufen war und sie letztendlich in diese Lage gebracht hatte.
„Was schlägst du also vor?“, fragte sie vorsichtig.
„Heirate mich.“
Ihr Herz machte einen Sprung, aber sie zwang sich, gelassen zu bleiben. „Warum?“
„Du bekommst ein Kind von mir.“
„Deshalb musst du mich nicht heiraten.“
Er zog die Brauen zusammen. „Doch, das finde ich schon.“ Eindringlich musterte er sie. „Ich habe die Situation von allen Blickwinkeln aus betrachtet, und das ist die beste Lösung. Wir werden heiraten, bevor das Baby geboren wird.“
Als sie widersprechen wollte, hob er die Hand. „Lass mich ausreden. Das ist das Beste für dich, mich und das Kind. Wir ziehen unseren ursprünglichen Plan durch. Ich will, dass das Baby als Whittaker auf die Welt kommt. Du bekommst finanzielle Unterstützung für dich, das Kind und ‚Precious Bundles‘, bis du dich wieder auf deine Arbeit konzentrieren kannst.“
Liz schluckte. Sie wusste doch bereits, dass er die Beziehung zu ihr als rein geschäftliche Vereinbarung betrachtete. Was hatte sie erwartet? Eine Liebeserklärung? „Ich werde darüber nachdenken“, sagte sie.
Als er darauf keine Antwort gab, ja nicht einen Muskel bewegte, fühlte Liz sich mit einem Mal unbehaglich. „Bist du fertig?“
„Nein, verflixt noch mal, das bin ich nicht.“ Bevor Liz wusste, wie ihr geschah, nahm er sie in die Arme und küsste sie so heftig, dass sie beinahe keine Luft mehr bekam. Dann ließ er sie abrupt
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