BACCARA EXKLUSIV Band 49
einmal Allison voraussehen konnte. Ich meine, wer hätte zum Beispiel damit gerechnet, dass Liz sich den Knöchel verletzt? Wer dann allerdings wann die Turteltauben stören sollte …“
Allison hob die Hände in die Luft. „Okay, okay. Ich bin schuldig. Ich gebe es zu.“ Sie zuckte mit den Achseln. „Was werdet ihr jetzt tun? Mich verklagen?“ Mit einem verschmitzten Ausdruck in den Augen sah sie von Liz zu Quentin und meinte dann: „Soweit ich das beurteilen kann, kam niemand zu Schaden.“ Dann strich sie dem kleinen Nicholas in Liz’ Armen über die Wange. „Außer ihr findet, mein winziger Neffe hier sei ein schlechtes Resultat.“
Stolz betrachtete Liz ihren Sohn, der inzwischen eingeschlafen war. Sie und Quentin hatten gemeinsam dieses Wunder vollbracht. Nicholas war das Ergebnis ihrer Liebe, die mit jedem Tag größer wurde. Quentin legte den Arm um Liz, und sie strahlte ihn an. In seinen Augen las sie, dass er dasselbe dachte wie sie.
„Nein, Allison, das ist überhaupt kein schlechtes Resultat. Danke, dass du ein bisschen nachgeholfen hast“, sagte sie, bevor sie den Kopf hob, um einen Kuss von ihrem Ehemann entgegenzunehmen.
– ENDE –
KAREN LEABO
EIN KUSS, DER TAUSEND WÜNSCHE WECKT
1. KAPITEL
Sergeant Tony Griffin fand, dass eine seltsame Stimmung herrschte, als seine Kollegen sich versammelten und ihre Plätze einnahmen. Das war nicht nur die übliche Anspannung, die immer am Samstagabend herrschte, bevor die Schicht von elf bis sieben Uhr früh begann.
Diesmal war Tony damit an der Reihe, allen ihre Aufgaben zuzuweisen. Während er die Namen vorlas, spürte er eine gewisse Erwartungshaltung unter den Sergeants neben ihm. Sogar Lieutenant Lapp, sein unmittelbarer Vorgesetzter, legte gelegentlich die Hand vor den Mund, um ein Lächeln zu verbergen.
Worum auch immer es ging, Tony schien der Einzige zu sein, der nicht eingeweiht war. Oder litt er in seinem fortgeschrittenen Alter unter Verfolgungswahn? Mit fünfunddreißig war er einer der ältesten Sergeants im Revier.
Er trug die Liste der Verhaftungen während der letzten Schicht vor, ebenso wie Personalfragen und Verhaltensregeln, und reichte den Polizisten, die vor Gericht erscheinen mussten, ihre Vorladungen. Dabei wartete er die ganze Zeit darauf, dass etwas geschehen würde, aber nichts passierte.
Als sie fertig waren mit der Lagebesprechung, wandte Lieutenant Lapp sich an die drei Sergeants. Jetzt hielt er sein Grinsen nicht mehr zurück. „Einer von euch Jungs hat einen interessanten Abend vor sich.“
„Warum, Sir?“, fragte Tony. Das Einzige, was er an seinem Vorgesetzten nicht mochte, war dessen verdrehter Sinn für Humor. Lapp war ein guter Polizist, aber manchmal nahm er die Dinge nicht ernst genug.
Allerdings schien im Moment niemand ernst zu sein. Hank Smith lächelte, als würde er einen Lotteriegewinn erwarten, und Tommy Hidalgo lachte laut.
„Hast du sie nicht bemerkt?“, fragte Smith Tony. „Man konnte sie kaum übersehen.“
„Wen?“ Nun begriff Tony. „O nein, doch nicht etwa ein Mitfahrer?“ Bisher war es ihm gelungen, einer Teilnahme bei dem Mitfahrerprogramm zu entgehen. Seiner Meinung nach war das eine idiotische Idee.
„Ganz richtig.“ Lapp grinste immer noch. „Und sie ist umwerfend. Die Schlüssel, bitte.“ Smith und Hidalgo hatten bereits ihre in der Hand, um sie in die Papiertüte zu werfen, die der Lieutenant ihnen hinhielt. Tony hatte das dumme Gefühl, dass diesmal er dran war.
Mit einer aufwendigen Geste griff Lapp in die Tüte und zog ein Schlüsselbund heraus. Es überraschte Tony nicht, dass es seins war.
„Du Glückspilz“, meinte Smith. „Warum konnte ich es nicht sein?“
„Du kannst sie haben“, murrte Tony, als sie alle zur Tür hinausgingen. „Ich will keine Zivilisten bei der Arbeit, und schon gar nicht eine Frau.“
„Kommt nicht infrage, Griffin“, widersprach Lapp. „Diesmal können Sie sich nicht drücken. Wir haben alle schon zwei- oder dreimal jemanden mitgenommen. Nun sind Sie dran.“
Tony schüttelte angewidert den Kopf. Bei dem Mitfahrerprogramm ging es darum, den Bürgern von Dallas zu zeigen, wie die Polizei im wirklichen Leben arbeitete. Das Einzige, was seiner Meinung nach dabei herauskam, war, dass Miami-Vice-Fans ihre Machofantasien ausleben konnten und dabei Polizisten von ihrem Job ablenkten.
In diesem Fall war es allerdings wohl ein Cagney- und Lacey-Fan.
„Sie wartet im Fernsehraum auf Sie“, erklärte Lapp. „Ihr Name ist Delia
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