BACCARA EXKLUSIV Band 49
wohl besser, wenn es Ihnen nicht eingefallen wäre.“
„Was tun Sie überhaupt hier?“, wollte er wissen.
„Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht.“
„Ersparen Sie mir das. Wie Sie sehen, geht es mir gut …“ Er brach ab, als er seinen rechten Arm bemerkte. „Was soll dieses Ding da?“
„Das ist ein Gips. Sie haben sich das Handgelenk gebrochen.“
„Na großartig. Einfach toll.“
„Wenigstens wurden Sie nicht ernsthaft verletzt“, betonte Delia.
„Sie können leicht reden. Sie brauchen ja nicht die nächsten drei Monate in einem langweiligen Schreibtischjob zu verbringen. Und ich wäre wahrscheinlich überhaupt nicht verletzt worden, wenn Sie nicht gewesen wären.“
Delia sah auf ihre Turnschuhe hinunter und biss sich auf die Unterlippe. „Ich weiß“, sagte sie leise.
Nun, zumindest widersprach sie ihm nicht. „Könnte ich etwas Wasser haben?“, fragte er. Ein Krug und eine Tasse standen außerhalb seiner Reichweite. Er dachte, dass er wahrscheinlich hätte aufstehen können, um sie sich zu holen. Mit seinen Beinen war alles in Ordnung. Aber schon der Gedanke, den Kopf vom Kissen zu heben, bewirkte, dass er am liebsten gestöhnt hätte.
„Sicher.“ Delia sprang von ihrem Stuhl auf. Sie schien glücklich zu sein, etwas tun zu können.
Tony hob den Kopf gerade genug, um schlucken zu können. Als er Delia die Tasse zurückgab, berührten sich ihre Finger. Falls Delia das bemerkte, ließ sie jedenfalls nichts erkennen. Aber der kurze Kontakt genügte, um Tony daran zu erinnern, wie sich ihre Hände auf seiner Haut angefühlt hatten, weich, warm und stärker, als sie aussahen.
„Was kann ich Ihnen sonst noch besorgen?“, fragte sie strahlend.
„Warum sind Sie dauernd so verdammt fröhlich?“
Delias Lächeln erlosch. „Krankenhauspatienten mögen es gewöhnlich, wenn man sie aufheitert. Aber falls Sie sich dadurch besser fühlen, werde ich versuchen, niedergeschlagen auszusehen.“
„Am besten wäre es, wenn Sie mich allein und in Frieden leiden lassen würden“, sagte er. Die ständigen Kopfschmerzen bewirkten, dass seine Zunge schärfer wurde als gewöhnlich. Aber er hatte sich letzte Nacht schon nicht mit Delia einlassen wollen, als er im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen war, und jetzt war er erst recht nicht in der Stimmung dafür. Wenn sie gewusst hätte, was gut für sie war, wäre sie aus seinem Leben verschwunden. Falls sie darauf bestand, weiter bei ihm zu bleiben, würde er ihr entweder den hübschen schlanken Hals umdrehen oder … oder mit ihr ins Bett gehen.
Bei der Vorstellung, sie nackt in seinen Armen zu halten, begann sein Puls zu rasen. Er schob die Decke zurecht und merkte dabei, dass er eines dieser Krankenhausnachthemden trug, die hinten offen waren. Also war er selbst so gut wie nackt und noch dazu schon im Bett.
Er warf einen Blick auf das Bett neben seinem, wo ein älterer Mann schlief. Zu dumm, dass dies kein Einzelzimmer war.
„Weshalb lächeln Sie?“, fragte Delia.
Hatte er das getan? Wie konnte er mit diesen Kopfschmerzen lächeln? Da er keine annehmbare Erklärung fand, ignorierte er die Frage. „Wo sind meine Sachen?“
„Ihre Uniform hängt im Schrank, Ihre Waffe liegt in einem Safe. Sie bekommen sie, wenn Sie entlassen werden.“
„Haben Sie eine Ahnung, wann das sein wird?“
„Bald.“ Delia faltete die Hände in ihrem Schoß. „Gibt es jemandem, bei dem Sie ein paar Tage bleiben können? Sie sollten nicht allein sein mit dieser Gehirnerschütterung. Sie könnten ins Koma fallen, und niemand würde es merken.“
„Erst sind Sie fröhlich, und jetzt werden Sie zum Schwarzseher“, beschwerte sich Tony.
„Gibt es jemanden, bei dem Sie wohnen können?“, drängte Delia.
„Nein, aber ich komme schon zurecht.“
„Keine Verwandten, die sich um Sie kümmern könnten?“
„Nein. Die wohnen alle in Michigan.“
„Eine Freundin?“
Er hielt sich gerade noch davon ab, wieder zu lächeln. Es schien, als ob Delia dies ganz besonders interessierte. „Nein.“ Und er würde sich bestimmt keinem seiner Freunde in diesem Zustand aufdrängen. Das wäre ihm zu peinlich gewesen. „Ich komme schon zurecht“, wiederholte er.
„Wie denn? Mit dem Arm im Gips können Sie nicht mal eine Dose Suppe öffnen.“
„Dann bestelle ich mir eben Pizza.“
„Zu jeder Mahlzeit? Sie sind so stur, dass Sie lieber verhungern würden, als jemandem um Hilfe zu bitten.“
Oh, darauf wollte sie also hinaus. „Von Ihnen habe ich schon so viel Hilfe
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