BACCARA EXKLUSIV Band 49
wunderte sie doch, dass dieses kleine zweistöckige Haus mit dem schrägen Dach und den bunten Blumen im Vorgarten Sergeant Griffin gehörte. Sie hatte mit etwas Modernerem gerechnet.
„Es war früher im Besitz meiner Großtante“, erzählte Tony, als sie sich der leuchtend roten Vordertür näherten. „Sie vererbte es meinem Vater, aber er hatte keine Verwendung dafür. Ich wollte damals gerade was Neues beginnen, also habe ich Dad das Haus unbesehen abgekauft. Hey, habe ich Sie eingeladen reinzukommen?“
„Nein, aber ich komme trotzdem. Schauen Sie, ich will nur sichergehen, dass Sie für die nächsten Tage genug zu essen haben und so weiter. Haben Sie sich gefreut, als Sie das Haus zum ersten Mal sahen?“
„Nicht direkt. Es war eindeutig das Haus einer alten Dame, bis hin zu den rosafarbenen Teppichen und den Tapeten. Aber ich habe daran gearbeitet. Es ist nicht notwendig, dass Sie sich um mich kümmern. Ich komme schon zurecht.“
Das sagte er, während er die Vordertür öffnete, aber Delia folgte ihm, ob ihm das nun passte oder nicht.
Innen sah es wirklich nach Tony Griffin aus. Der Holzfußboden war kahl, die Wände weiß, die Möbel ganz modern in verschiedenen Grau- und Schwarztönen. Tony hatte Dachfenster einbauen lassen, aber auf der Hinterseite des Hauses, um die Vorderansicht nicht zu verändern.
„Sie haben gute Arbeit geleistet“, lobte Delia ihn. Ein farbenfroher Teppich und ein paar helle Kissen hätten die Strenge gemildert, aber sie hütete sich, Vorschläge zu machen. „Jetzt gehen Sie ins Bett. Ich bereite Ihnen etwas zu essen zu, bevor ich gehe. Sie haben das Frühstück im Krankenhaus nicht angerührt.“
„Als der Doktor damit fertig war, an mir herumzufummeln, war es eiskalt. Delia, Sie müssen nicht bleiben. Sie haben Ihre …“ Er schloss die Augen und griff nach dem Türrahmen, um das Gleichgewicht zu halten.
„Sergeant Griffin!“ Delia streckte instinktiv die Hand nach ihm aus und berührte seinen Oberarm.
„Es ist nur ein kleiner Schwindelanfall“, erklärte er. „Kein Grund zu erschrecken.“
„Ich bin auch nicht erschrocken“, antwortete Delia steif. „Aber ich will, dass Sie sofort ins Bett gehen, bevor Sie fallen und sich noch etwas brechen.“ Sie hielt weiter seinen muskulösen Arm fest und zog ihn auf die Treppe zu.
„Waren Sie vielleicht in einem früheren Leben meine Lehrerin?“, erkundigte er sich. „Mrs. Wiggins hat mich auch immer so am Arm rumgezerrt.“ Aber er folgte Delia doch. Ihr war klar, dass sie seinen Widerstand niemals hätte brechen können, wenn er welchen geleistet hätte.
Sie fühlte sich überhaupt nicht wie eine Lehrerin. Tatsächlich rief der muskulöse Bizeps unter ihrer Handfläche Gedanken in ihr wach, die sie nicht hätte haben dürfen, zum Beispiel wie sich der Rest von Tony anfühlen mochte. War seine Brust so hart, wie sie es sich vorstellte? War dieser flache Bauch auch so muskulös?
„Das ist der Wäscheschrank“, sagte Tony amüsiert, als Delia oben nach dem erstbesten Türknauf griff.
„Wo ist Ihr Schlafzimmer?“ Oje, das klang ziemlich intim. Delia konnte nur hoffen, dass sie nicht rot geworden war.
„Links“, antwortete Tony sanft.
Es erleichterte sie fast, dass der Raum nicht so makellos war wie der Rest des Hauses. Auf der Kommode lagen alle möglichen Gegenstände, und hier und da hingen Kleidungsstücke an Türen oder über Stühlen. Die skandinavischen Möbel waren modern, aber die warmen Holztöne bildeten eine angenehme Abwechslung gegenüber dem Grau und Schwarz im unteren Stockwerk.
Das hastig gemachte Bett war allerdings mit Wäsche in einem Muster aus grauen, schwarzen und weißen Streifen bezogen. Tony hatte offensichtlich Geschmack, wenn auch einen etwas eintönigen.
Delia starrte weiter das Bett an, während Tony mit einer Hand umständlich das Pistolenhalfter abnahm und die Waffe sorgfältig in einer Nachttischschublade einschloss. Als Delia den Bluterguss auf seiner Stirn sah, zuckte sie zusammen. Sie hatte den starken Drang, ihm beim Ausziehen zu helfen, ihn sanft auf das gemütlich wirkende Bett zu schieben und seinen Schmerz zu lindern.
Er setzte sich auf die Bettkante, um die Schuhe auszuziehen. „Sie sehen aus, als könnten Sie selbst Schlaf gebrauchen“, meinte er. „Wie lange haben meine Kollegen Sie letzte Nacht dabehalten?“
„Ich habe gegen Morgen ein paar Stunden geschlafen“, log Delia.
„Sie hätten im Bett bleiben sollen, statt zu mir ins Krankenhaus zu
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