BACCARA EXKLUSIV Band 49
ich akzeptieren, weil es nur um mich ging. Meistens kam ich damit zurecht, dass er nicht da war, wenn ich ihn brauchte“, fügte sie mit einem traurigen Lächeln hinzu. „Es war in Ordnung, dass er seinem Traum in New York und Kalifornien nachjagte. Wenn ich einsam war, half ein Anruf. Und falls nicht, konnte ich immer noch mit einer von euch telefonieren. Aber so geht es jetzt nicht mehr. Jetzt habe ich jemanden, für den ich mitdenken muss.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich will das wirklich nicht vermasseln.“
Emilys Blick wurde sanft. „O Maddie, sei nicht so hart mit dir selbst. Es wird alles gut werden. Ich bin sicher, du wirst einen Mann finden, der dich und David liebt.“
„Das sind die Worte einer erst seit Kurzem verheirateten Frau, deren Vertrauen in das männliche Geschlecht wiederhergestellt wurde“, bemerkte Maddie, musste jedoch unweigerlich lächeln.
„Dem kann ich nicht widersprechen“, sagte Jenna Jean. „Aber ich weiß nicht, ob ein vollständiger Verabredungsstopp notwendig ist.“
Maddie und Emily sahen sie ungläubig an.
„Wie viele Rendezvous hattest du denn in letzter Zeit?“, erkundigte sich Emily.
„Ich hatte zu tun. Jede Menge Fälle …“
„Das hast du letztes Jahr auch behauptet“, unterbrach Emily sie.
„Und im Jahr davor auch“, fügte Maddie hinzu.
„Wir sprachen ja auch nicht über mich“, konterte Jenna Jean in ihrem leicht hochnäsigen Ton, den sie immer anschlug, wenn sie einer unangenehmen Sache ausweichen wollte. „Der Punkt ist doch, wenn dir jetzt ein guter Mann über den Weg läuft, dann verschmähe ihn nicht nur, weil du gerade das nach einer Geburt auftretende seelische Tief durchmachst.“
Ein Bild von Joshua Blackwell tauchte in Maddies Fantasie auf.
Jenna kniff die Augen zusammen. „Wen hast du kennengelernt?“
Maddie blinzelte. War es ihr so leicht anzumerken? Oder war Jennas Intuition so gut? Vielleicht traf von beidem etwas zu. „Eigentlich niemanden.“
„Oh.“ Auf Emilys Gesicht erschien langsam ein Lächeln. „Dann erzähl uns von ‚eigentlich niemandem‘.“
Maddie dachte an Joshua, und ihr Magen zog sich zusammen. Sie nippte an ihrem Drink. „In letzter Zeit habe ich nicht so viele Leute kennengelernt, bis auf den Mann, der mir bei Davids Geburt beigestanden hat.“
Jenna horchte auf. „Ach, richtig. Der Rancher. Wie war sein Name doch gleich?“
„Joshua Blackwell. Er besitzt eine Pferdefarm, oder genauer, eine Hengstfarm“, fügte sie kopfschüttelnd hinzu.
Jenna kicherte. „Na, da herrscht sicher ein Hormonüberschuss, wie?“
Dem konnte Maddie nicht widersprechen. „Ich bringe ihm einmal die Woche eine Mahlzeit. Das habe ich ihm versprochen, bevor er mich mit seinem Motorrad ins Krankenhaus fuhr.“
Emily verzog das Gesicht. „Ich kann noch immer nicht glauben, dass du das wirklich getan hast.“
„Das war immer noch besser, als das Baby mitten auf dem Highway 81 zu bekommen“, konterte Maddie.
„Wie ist Joshua?“
„Er ist Vater eines Jungen im Teenageralter. Sehr verantwortungsvoll. Er lächelt nicht oft. Sehr ernst. Ein rechtschaffener Typ. Wahrscheinlich ein Spießer“, ergänzte sie und hatte das Gefühl, die Wahrheit ein wenig zu strecken.
„Das hört sich gar nicht nach deinem Typ an“, bemerkte Emily enttäuscht.
„Das ist er auch nicht“, bestätigte Maddie und ignorierte die leise Stimme in ihrem Innern, die dieser Feststellung widersprach.
„Aber er hat einen großartigen Körper“, sagte Jenna und schaute Maddie an, als würde sie ihr die Wahrheit schon irgendwie entlocken.
„Das stimmt“, gab Maddie zu und machte eine Pause. „Er riecht …“ Sie suchte nach der richtigen Umschreibung.
„Schlecht?“ Emily rümpfte die Nase.
Maddie schüttelte den Kopf. „Nein, absolut nicht. Er duftet nach Leder und frischem Heu und …“
„Pferden“, schlug Jenna vor.
„Nicht wirklich. Ich weiß nicht, was es ist.“ Sie lachte. „Es ist jedenfalls etwas völlig anderes als Babypuder.“
„Oh“, meinte Jenna bedeutungsvoll. „Dann hat es etwas mit den männlichen Hormonen zu tun.“
„Es dreht sich alles um den Duft“, erläuterte Joshua Maddie während des Dinners in der darauffolgenden Woche. Sie hatte Spaghetti und Fleischklößchen mitgebracht, und er genoss ihre Neugier so sehr wie das Essen. Patrick hatte sein Essen heruntergeschlungen und war in seinem Zimmer verschwunden, um sich eine Show auf MTV anzusehen, und David schlief auf einer Decke. Daher
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