BACCARA EXKLUSIV Band 49
von einem Mann, der mich wochenlang belästigt hat, ihm die kurvenreiche Samantha vorzustellen?“, erwiderte Quentin und schaute gespielt entrüstet drein.
„Das war noch auf der Highschool. Du hast den Anschluss an die obercoolen Dreißigjährigen vor langer Zeit verpasst und wirst ihn auch nicht mehr einholen.“
Quentin schüttelte den Kopf. „Na und, dann bin ich eben spießig oder wie immer man heutzutage uncoole Leute bezeichnet.“
„Sieh mal, ich sage doch nur, dass eine Samenspende eine Möglichkeit ist, die man nicht grundsätzlich ablehnen sollte. Wir kennen Liz seit Langem. Ihr zu helfen wäre …“
„Mann, du sprichst ja darüber, als wäre das nichts anderes als das Angebot, einen undichten Wasserhahn zu reparieren!“
„In Ordnung, die Sache liegt anders. Außerdem fordere ich dich ja nicht dazu auf, es zu tun.“
„Matt …“
Noah schüttelte den Kopf. „Seit dem Barbecue hat er kein Wort mehr darüber verloren.“
Aus einem für ihn unerklärlichen Grund fühlte Quentin sich erleichtert.
Noah warf ihm einen seltsamen Blick zu. „Du hättest früher um sie werben sollen, als sie Allison ständig besucht hat. Damals hätte ich geschworen, dass sie eine Schwäche für dich hat.“
Ohne auf Quentins finstere Miene zu achten, fuhr Noah unbekümmert fort: „Obwohl ich nie kapiert habe, weshalb. Es gab viel bessere männliche Exemplare im selben Haus. Da verstehe einer die Frauen!“
„Damals war sie noch ein Kind.“
Nachdenklich musterte Noah ihn. „Na ja, jetzt ist sie keines mehr.“
„Aber nun ist sie ein Geschäftspartner.“
„Ja, aber das wird nicht für immer so bleiben. Außerdem reagierst du ungewöhnlich heftig, wenn das Thema Lizzie und künstliche Befruchtung zur Sprache kommt, Quentin.“
„Da bist du aber auf dem Holzweg. Ich will bloß nicht, dass sie etwas tut, was sie bereuen wird. Nenn mich altmodisch, aber ich glaube nun einmal daran, dass man Babies auf die traditionelle Art und Weise bekommen sollte.“
Falls Noah an dieser Aussage zweifelte, so zeigte er das jedenfalls nicht. „Allisons Idee ist gar nicht so verrückt, Quentin. Mom setzt dich bereits unter Druck, weil sie kleine Whittakers haben will.“
Quentin rollte mit den Augen. „Erinnere mich bloß nicht daran.“
„In Ordnung, Bruderherz“, lenkte Noah ein, „aber du würdest keinen Samen spenden müssen, wenn du Liz überzeugen kannst, es auf die altmodische Art zu versuchen.“
Beinahe hätte Quentin die Kaffeetasse fallen lassen, aus der er eben trinken wollte. Mit einem lauten Geräusch stellte er sie zurück auf den Unterteller. „Großartig. Ich verführe die beste Freundin meiner kleinen Schwester. Das kann ich mir lebhaft vorstellen.“
„Ich sage doch nur, du sollst über die Sache einmal nachdenken. Es könnte sich um eine langfristige Investition handeln, die sich lohnt.“
Obwohl Liz sich mit aller Kraft bemühte, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, ertappte sie sich immer wieder dabei, das sie sich in Erinnerung rief, was sich in Quentins Büro ereignet hatte.
Quentin hatte sie küssen wollen, so viel stand fest. Und sie hatte reagiert wie ein Reh, das plötzlich mitten im Scheinwerferlicht steht: Sie hatte Quentin mit großen Augen angesehen und dann so schnell wie möglich die Flucht ergriffen.
Sie seufzte. Typisch! Als sich endlich eine Gelegenheit bot, von der sie jahrelang geträumt hatte, verdarb sie alles. Sie war einfach kein cooler, welterfahrener Typ.
Doch was ihr ein Rätsel blieb, war der Grund, weshalb Quentin sie beinahe geküsst hatte. War er neugierig gewesen, ob er sich in irgendeiner Weise von ihr angezogen fühlen konnte? Und was wäre passiert, wenn er sie geküsst hätte? Der Gedanke daran jagte Liz erregende Schauer über den Rücken.
Plötzlich erstarrte sie. Was tat sie da eigentlich? Ich bin seit Jahren über meine Schwärmerei für Quentin hinweg, sagte sie sich streng. Diese Gefühle wiederzuerwecken würde nichts Gutes bringen, besonders jetzt nicht, wo sie für ihn arbeitete.
Sie konnte von Glück sagen, dass Quentin ihr überhaupt das Tagesstätten-Projekt übertragen hatte, nachdem sie sich beim Barbecue am Samstag so unprofessionell verhalten hatte.
Zum x-ten Mal wanderte ihr Blick zu den Broschüren am Rand ihres breiten viktorianischen Schreibtischs. Auf ihre Nachfrage hin waren inzwischen Informationsunterlagen über künstliche Befruchtung von verschiedenen Bostoner Kliniken eingetroffen.
Ihre anfängliche Panik und der
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