BACCARA EXKLUSIV Band 49
Matt.
„Das kann nicht schiefgehen“, pflichtete Noah ihm bei. „Nimm einen Picknickkorb mit und vergiss den Chardonnay nicht.“
„Gut.“ Quentin merkte, wie etwas von seiner Anspannung wich, und er rollte die Schultern. Er glaubte zwar, dass sein Instinkt richtig war, aber er war froh zu hören, dass Matt und Noah ihm zustimmten.
Noah warf ein paar Geldscheine auf den Tresen. „Ich muss los.“
„Noah“, sagte Quentin.
„Ja?“
„Falls du oder Allison zufällig bei dem Konzert am Montag auftaucht, dann muss ich euch leider den Hals umdrehen.“
Noah grinste. „Ich gebe die Warnung weiter.“
Samstagabend war Muriel – unglaublich, aber wahr – gegen acht Uhr gegangen, weil ihr Mann ihre Hilfe beim Aufstellen eines Regals benötigte.
Als ob ich auf diesen Trick hereinfalle, dachte Quentin. Er fragte sich, was heute der Plan war. Waren die Hunde zurückgepfiffen worden? Hatte Noah seine Warnung vom Vorabend an Allison übermittelt, und hatte seine Schwester endlich eingesehen, dass er ein wenig Raum zum Atmen brauchte?
Nein, er würde niemandem auf den Leim gehen.
Seine Familie dachte wohl, sie könnte ihn tanzen lassen wie eine Marionette. Gut, er war jetzt also allein im Haus mit Elizabeth. Das bedeutete aber nicht, dass er gleich bei der nächsten Gelegenheit über sie herfallen würde.
Sie hatte sich in sein Arbeitszimmer zurückgezogen und machte dort irgendwelche Entwürfe. Gut. Heute Abend würde er Elizabeth diesen Raum überlassen.
Er würde es sich mit einem kalten Bier auf dem Sofa bequem machen und im Fernsehen das Spiel der Red Sox laufen lassen, während er die letzten Berichte aus den verschiedenen Abteilungen der Firma durchging.
Am Ende des ersten Viertels gab es noch immer keine Homeruns. Das Telefon läutete. Quentin ließ den Bericht sinken, den er gerade las, und griff nach dem schnurlosen Apparat auf dem Couchtisch.
„Hallo?“
„Oh, Quentin … hallo.“
„Du brauchst nicht so überrascht zu klingen, Allison. Das ist immer noch mein Haus.“
„Natürlich, ich bin auch gar nicht überrascht. Sei doch nicht albern.“ Allison machte eine Pause. „Ich dachte nur, Lizzie würde abnehmen. Ich habe mich daran gewöhnt, sie über diese Nummer zu erreichen.“
Quentin legte die Beine auf den Sofatisch. Jetzt konnte er seiner Schwester endlich etwas heimzahlen. „Deine Zeit läuft ab.“
„Was meinst du damit? Ist Liz da? Gibst du ihr den Hörer?“
„Ich meine, du bist zu früh dran, um uns in flagranti zu erwischen.“ Er sah auf seine Armbanduhr. „Probier es noch mal in einer Stunde oder so.“
„Quentin!“, rief Allison.
„Bye, Ally.“
„Quentin, warte!“
„Du hast fünf Sekunden.“
„Okay, du hast gewonnen.“ Allison seufzte theatralisch. „Was willst du? Soll ich schwören, dass ich nie wieder eine Intrige schmiede?“
„Versprich nichts, was du nicht halten kannst.“
„Schon gut, schon gut. Aber denk dran, großer Bruder, du bist allein mit Liz, und ich erwarte, dass du dich meines Vertrauens als würdig erweist.“
„Entgegen der öffentlichen Meinung bin ich weder ein Sittenstrolch noch ein Menschen fressendes Ungeheuer“, erwiderte Quentin trocken. „Ich habe sogar gehört, manche Frauen sollen mich mögen. Charmant und gentlemanlike, waren, glaube ich, die Worte, mit denen ich beschrieben wurde.“ Er unterbrach sich kurz. „Andererseits könnte das auch nur ein Gerücht sein.“
Allison lachte. „Du von allen Menschen solltest dir am wenigsten etwas aus Gerüchten machen.“
„Richtig“, stimmte er ihr zu.
„Denk einfach daran, was ich dir gesagt habe“, meinte Allison noch einmal, bevor sie auflegte.
Quentin schüttelte den Kopf. Er stand auf, um sich ein paar Chips zum Bier zu holen.
Die Situation war schon irgendwie seltsam. Hier saß er an einem Samstagabend auf dem Sofa vor dem Fernsehgerät, allein mit Bier und Chips. Er führte ein viel langweiligeres Leben, als die meisten Menschen einschließlich seiner Familie und auch Liz zu glauben schienen.
Er vertiefte sich wieder in den Bericht, den er vor dem Anruf gelesen hatte. Als er beinahe damit durch war, suchte er den Bericht vom Vormonat desselben Managers. Der beste Weg, sich einen guten Überblick zu verschaffen, war, die Dinge in chronologischer Reihenfolge zu betrachten.
Er suchte nach seiner Aktentasche, aber ohne Erfolg. Wahrscheinlich befand sie sich oben im Arbeitszimmer.
Im Türrahmen zu dem Raum, in dem er normalerweise arbeitete, blieb er
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