BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
lockerte die Finger.
Er lächelte schwach. „Es scheint dich nicht zu überraschen, dass ich hier auftauche.“ Sein Blick war eisig.
Der Mut verließ sie allmählich. „Liam Corson hat mich angerufen, weil du Erkundigungen angestellt hast.“ Corson war der Anwalt ihres Vaters. „Ich … ich dachte mir schon, dass du herkommst.“
„Und?“
„Komm ins Haus.“ Sie öffnete die Fliegengittertür, schob den Schlüssel ins Schloss und stockte, als sie hinter sich seine Schritte hörte.
Sie bekam eine Gänsehaut, ihre Hand zitterte, und das ohnedies schwierige Schloss ließ sich nicht aufschließen.
„Lass mich das machen“, sagte er dicht an ihrem Ohr. Annie erstarrte, als Gavin hinter sie trat und nach dem Schlüssel griff. Er war ihr so nahe, dass sie seine Körperwärme fühlte.
Unaufhaltsam kamen Erinnerungen an die Oberfläche – wie sie von seinen Zärtlichkeiten geweckt worden war … wie sie unbeschreibliche Lust in seinen staken Armen gefunden hatte … wie er ihr liebevolle Worte zugeflüstert hatte …
Annie, sieh mich an! Sieh mich an, während ich dich liebe. Fühlst du, wie wunderbar wir zusammenpassen …
Die Tür öffnete sich.
Annie flüchtete sich ins Haus. Sie hatte Herzklopfen, und ihr Gesicht fühlte sich heiß an, während sie zu der alten Kommode an der Wand trat und Autoschlüssel und Notizbuch neben die zierliche Uhr stellte, die ihrer Mutter gehört hatte. Nachdem sie eine kleine Lampe eingeschaltet hatte, durchquerte sie das Wohnzimmer und schaltete auch die große Lampe auf dem Tisch neben dem Sofa und dem Schaukelstuhl ein, als könnte das Licht die Gespenster der Vergangenheit verbannen.
Die ganze Zeit über war sie sich nur zu deutlich bewusst, dass Gavin neben der Tür stand und sie schweigend betrachtete.
Panik ergriff von ihr Besitz. Das schaffe ich nicht, fuhr es ihr durch den Kopf. Es war dumm von ihr gewesen zu glauben, sie könnte seiner Ruhe, Beherrschung und dieser eisigen Gefühllosigkeit die Stirn bieten.
Aufhören, befahl sie sich und verfiel instinktiv in die Verhaltensmaßregeln, die man ihr als junges Mädchen eingedrillt hatte. Die Brook School für Mädchen hatte nicht gelehrt, wie man mit einem entfremdeten Ehemann umging, der einem das Herz gebrochen hatte. Doch Miss Kesson hatte unzählige Male wiederholt, dass sich eine Dame am besten durch gute Manieren verteidigte.
Annie war nicht mehr überzeugt, eine Dame zu sein, doch die Erinnerungen halfen ihr, sich zu fassen. „Komm … komm doch herein und setz dich.“
Er rührte sich nicht von der Stelle. „Du wohnst hier?“
Zuerst staunte sie über seine ungläubige Frage, doch dann begriff sie. Dieses kleine Haus ließ sich nicht mit dem weitläufigen Besitz ihres Vaters in Denver vergleichen. Es reichte auch nicht an das erstklassige Stadthaus heran, das sie zusammen mit Gavin in dem vornehmen Vorort Bretton Hills bewohnt hatte. Auf einer Seite führten zwei Türen in ihr Schlafzimmer und Sams Zimmer. Auf der anderen Seite befanden sich die Fenster, und durch einen Türbogen an der Rückseite erreichte man Küche und Bad.
Trotzdem war dies in vieler Hinsicht ihr erstes richtiges Zuhause. Und abgesehen von ihrer wenige Monate dauernden Ehe war die Zeit, die sie hier mit Sam verbracht hatte, die glücklichste ihres Lebens gewesen.
Sie hielt sich noch steifer und wurde auch noch höflicher. „Ja, ich wohne hier. Bitte, Gavin, nimm Platz. Ich muss einen Anruf erledigen. Dann habe ich Zeit für dich.“ Sie floh in die Küche, um bei ihrer Arbeitsstelle anzurufen. Die Nummer konnte sie auswendig eintippen. Während sie wartete, wappnete sie sich innerlich.
„Ja!“, rief eine energische Frauenstimme.
Annie atmete erleichtert auf. „Nina, ich bin es.“
Einen Moment herrschte unheilschwangere Stille. „Verdammt, sag bloß! Dein Wagen springt wieder nicht an! Ich bringe meinen Sohn eigenhändig um, wenn …“
„Nein, nein, mit dem Wagen ist alles in Ordnung. Es ist nur … es ist mir etwas dazwischengekommen. Kannst du Clia sagen, dass ich später komme?“
„Na ja, ich kann es versuchen. Aber ich warne dich. Sie spuckt heute Abend Gift und Galle. Komm so schnell wie möglich her, es sei denn, Terroristen haben dich als Geisel genommen. Das wäre übrigens bei Weitem nicht so schlimm wie Clias Zorn.“
Annie bekam ein flaues Gefühl im Magen. „Ich bemühe mich.“
„Gut. Dann bis gleich. Hoppla, ich muss laufen! Die Hexe kommt.“
Es klickte. Annie legte auf, und während sie ins
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