BACCARA EXKLUSIV Band 61
vor dem Telefon in ihrer Küche. Seit ihrem unglückseligen Abendessen hatte sie nicht mehr mit Ben gesprochen. Er wusste also noch nichts von ihren Neuigkeiten. Es erforderte ihren ganzen Mut, ihn anzurufen. Aber Ben hatte ein Recht darauf, es zu erfahren.
Zu ihrer Erleichterung schaltete sich der Anrufbeantworter ein, und sie hinterließ Ben eine Nachricht, dass er sie bitte in einer persönlichen Angelegenheit zurückrufen möchte.
Als sie auflegte, zitterte sie.
Es gab keinen Zweifel mehr. Sie war schwanger.
Ihr Arzt hatte ihr das am späten Nachmittag telefonisch mitgeteilt. Da sich ihr Verdacht nun also bestätigt hatte, stand sie quasi unter Schock. Sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Allein stehend und schwanger zu sein, war gegen ihre innerste Überzeugung. Jedes Kind hatte Anspruch auf zwei Elternteile, falls irgend möglich. Und darauf zu wissen, dass es gewollt war …
Was sollte sie nur tun?
Durch eine nicht geplante Schwangerschaft hatte sich Ben bereits einmal zur Heirat gedrängt gefühlt. Sosehr Elizabeth hoffte, den Rest ihres Lebens mit Ben zu verbringen, sein Verhalten in den letzten Wochen hatte bewiesen, dass das nur ein frommer Wunsch war. Er musste sie lieben, damit ihre Beziehung Bestand hatte. Er durfte sich nicht erneut in der Falle fühlen, sonst wären sie am Ende beide Verlierer. Ohne Liebe hätten sie keine Chance, glücklich zu werden.
Eine halbe Stunde lang saß Elizabeth da und starrte die Wände an. Sie musste sich um sich selbst kümmern, Ruhe bewahren, sich gesund ernähren. Und sich auf die bevorstehenden Veränderungen in ihrem Leben vorbereiten.
Sie würde also Mutter werden …
Als es klingelte, fuhr Elizabeth hoch.
Draußen stand Ben und schaute sie an wie eine Fremde. Schweigend trat er ein, und Elizabeth geleitete ihn in die Küche, wo sie ihm eine Tasse Kaffee einschenkte. Die Aussprache stand ihr sehr bevor.
„Ich habe den Anrufbeantworter vom Wagen aus abgefragt“, sagte er schließlich leise. „Und weil ich ganz in der Nähe war, bin ich gleich hergekommen. Was ist los?“
Sie wünschte, überall zu sein, nur nicht in ihrer Küche. „Ben“, fing sie an, während sie sich ihm gegenüber an den Tisch setzte. „Ich bin schwanger.“
Prüfend ließ Ben den Blick über ihr Gesicht gleiten, wie, um sich zu vergewissern, dass er richtig gehört hatte. „Und ich bin der Vater.“ Das war keine Frage.
„Ja.“
Er schloss die Augen. Elizabeth wartete ab. Es war ein Schock für sie gewesen, doch sie hatte es seit Längerem geahnt. Für ihn kam die Nachricht wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Er brauchte etwas Zeit, um sich zu fassen.
Dann sah er sie fest an. „Was willst du tun?“
„Ich will das Baby bekommen.“
Er erhob sich. „Wir werden heiraten.“ Sein Entschluss stand fest. „Nächste Woche. Ich werde alles Nötige veranlassen.“ Er wandte sich ab, als wolle er gehen. „Sag mir Bescheid, falls du irgendetwas brauchst. Ich komme morgen wieder.“
„Nein.“
Abrupt hielt er inne und schaute sie verständnislos an. „Was meinst du damit?“
„Wir werden nicht heiraten.“ Ihre Stimme zitterte, aber ihre Antwort war klar. „Wir werden aus einem Dilemma keine zwei machen.“
Die Hände in die Hüften gestemmt, starrte er sie herausfordernd an. Er sah so sexy aus wie das attraktivste männliche Model und so bedrohlich wie Clint Eastwood in einer seiner Draufgängerrollen. „Du bist schwanger, ich bin dafür verantwortlich. Wir werden heiraten. Was ist daran auszusetzen?“
„Das ist deine Entscheidung, nicht meine. Ohne Liebe heirate ich nicht, und du liebst mich nicht.“
„Letztendlich geht es um das Baby. Das hast du selbst Barbie und mir immer wieder gesagt.“ Seine distanzierte Miene schmerzte sehr. „Oder bist du über deinen eigenen Rat erhaben?“
„Nein. Aber Barbies Situation ist eine ganz andere. Ich bin erwachsen und kann mich um mich selbst kümmern. Ich möchte schon, dass du am Leben unseres Kindes teilnimmst, aber dazu muss ich dich nicht heiraten. Unser Kind braucht zwei glückliche Elternteile, nicht einen traurigen und einen unglücklichen. Denn genau das wären wir, wenn du erneut in eine Ehe gedrängt würdest.“
„Immer ganz die Therapeutin“, gab Ben gereizt zurück. „Warum kannst du meine Entscheidung nicht einfach akzeptieren?“
„Weil ich auch ein Mensch mit Wünschen, Bedürfnissen und Gefühlen bin. Offenbar, Mr. Damati, stimmen sie nicht mit Ihren überein.“ Ihr Blick verschwamm,
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