BACCARA EXKLUSIV Band 61
zu groß wurde.
Genau wie Ben. Wenn er erst zu Hause sein und sich vergewissert haben würde, dass es seiner Tochter gutging, würden sich seine Ängste bestimmt legen.
Sie hoffte inständig, dass sie recht behielt.
Als Ben sie am Samstagabend zum Dinner abholen kam, gab er sich ungezwungen und freundlich. Er küsste sie sanft und bedachte sie mit einem langen, sinnlichen Blick.
Es wird alles gut, dachte sie. Die Art, wie er sie ansah, gab ihr das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, und sie begann regelrecht zu glühen. Ihr zweiter Kuss war tief und innig und genauso wunderbar, wie sie Bens Küsse in Erinnerung hatte.
Doch binnen einer Stunde hatte Ben sich wieder hinter seiner Mauer verschanzt und war so unerreichbar wie am Abend zuvor.
Sie aßen in einem Fischrestaurant, weil Barbie so gern Garnelen mochte. Je mehr Ben sich zurückzog, desto verwirrter und verletzter wurde Elizabeth. Schließlich war sie derart nervös, dass sie Mühe hatte, sich darauf zu konzentrieren, was Barbie erzählte.
Scheinbar entspannt lehnte sich Ben zurück und hörte gebannt zu, was seine Tochter Elizabeth über die Schule und von ihren Freundinnen berichtete. Und vom Schwangerschaftskurs.
„Du kommst deshalb so gut dort zurecht, weil du das Beste daraus machst“, bemerkte Elizabeth. „Du kannst stolz auf dich sein, Barbie, dass du die Veränderungen in deinem Leben so gut meisterst.“
Barbie strahlte. „Danke. Der Vater eines der Mädchen aus dem Kurs ist arbeitslos. Er hatte einen Hausmeisterservice, der pleite ging. Nun sucht er verzweifelt einen neuen Job. Sie sagt, ihre Situation zu Hause sei zu schwierig, um das Baby zu behalten. Sie muss es hergeben, weil ihre Familie einfach nicht genug Geld hat.“
„An dieser Entscheidung ist nichts auszusetzen, Barbie“, meinte Elizabeth leise. Die Problematik einer Adoption war ihr voll bewusst. Sie warf Ben einen Blick zu, aber er fing ihn nicht auf.
„Doch, wenn Geld der einzige Grund ist, das eigene Kind wegzugeben“, protestierte Barbie.
„Es ist es guter Grund, ein Kind adoptieren zu lassen. Wenn das das Beste für Mutter und Kind ist.“
Ben trank einen Schluck von seinem Eistee. „Nimm morgen eine von meinen Visitenkarten mit und lass dem Vater deiner Freundin ausrichten, dass er mich anrufen soll. Vielleicht kann ich ihm weiterhelfen.“
„Wirklich, Daddy?“
Elizabeth beobachtete die beiden. Ben bemühte sich so sehr um eine Beziehung zu seiner Tochter. Schade, dass er das nicht auch bei ihr, Elizabeth, versuchte. So schnell er seinen Charme bei ihr anknipste, so schnell war er auch wieder erloschen.
Halbherzig hörte sie dem Gespräch zu, während ihre Aufmerksamkeit ganz Bens Mund galt. Diesem schön geformten, sexy Mund, der Stellen ihres Körpers geküsst hatte, die niemand zuvor erkundet hatte. Dieser Mund, der Bens hemmungslose Leidenschaft so herrlich erregend zum Ausdruck gebracht hatte.
Bei der Erinnerung an ihre lustvollen Liebesstunden überlief es sie heiß. Sie hielt den Atem an, bis der prickelnde Schauer abklang. Sich Bens erotischer Anziehungskraft und ihrer Liebe zu ihm bewusst zu sein, war in Ordnung. Aber es war nicht angebracht, dass ihre Fantasie mit ihr durchging, solange sie mit ihm und seiner Tochter in einem Lokal saß.
Ben warf ihr einen seltsamen Blick zu, doch als sie fragend die Brauen hob, schaute er weg.
„Hast du dir überlegt, wie du dich in Bezug auf den Vater meines Enkelkinds verhalten willst?“, fragte Ben Barbie, durch Elizabeths Gesichtsausdruck sichtlich verwirrt, aber fest entschlossen, dieses Thema zur Sprache zu bringen.
„Nein. Und dich geht das nichts an, Daddy.“
„O doch. Glaubst du nicht, dass auch die anderen Großeltern gern ihr Enkelkind kennen würden?“
„Nein.“
Aber so schnell gab Ben nicht auf. „Ich habe doch wohl einen Anspruch darauf, wenigstens mal mit dem jungen Mann zu reden, der für dieses ganze Durcheinander verantwortlich ist.“
„Ich kenne dich.“ Barbie sprach zunehmend lauter. „Du würdest das Ganze nur dramatisieren.“
Fassungslos riss Ben die Augen auf. „Meine Tochter ist ein minderjähriger Teenager, schwanger, nicht verheiratet und will den Vater nicht nennen, und da heißt es, ich würde das Ganze dramatisieren?“
Barbies blaue Augen sprühten Funken.
„Ich finde, Barbie sollte zu Ende essen – und ihre Milch austrinken“, mischte sich Elizabeth ein. „Das wäre im Moment das Beste.“
Das junge Mädchen warf ihr einen dankbaren Blick zu.
„Auf
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