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BACCARA EXKLUSIV Band 61

BACCARA EXKLUSIV Band 61

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Clay Estrada , Leanne Banks , Robin Elliott
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Nein, so weit ging ihr Vertrauen nicht, dazu war es noch nicht stark und umfassend genug.
    Haven wurde mit Gewalt aus ihren Gedanken gerissen, als Carl plötzlich auf die Bremse trat. Sie sah, dass er hinter einer kleinen Holzhütte angehalten hatte. Er stellte den Motor ab und öffnete sofort die Fahrertür.
    „Schnell“, rief er ihr zu und sprang aus dem Wagen. „Schnell ins Haus. Ich hole Paige, und Sie bringen die Sachen, die Sie für sie brauchen.“
    Wortlos gehorchte sie. Sie hatte einen metallischen Geschmack im Mund; die Furcht war zurückgekehrt. Carl löste den Gurt, der den Kindersitz hielt, und hob den Sitz samt Paige aus dem Auto. Ihre kleine Tochter öffnete die Augen und blinzelte ihn erstaunt an.
    Carl bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, dass sie vor ihm ins Haus gehen solle. Sie öffnete die Tür, und sie traten ein.
    „Machen Sie die Tür zu“, befahl er. „Abschließen kann man sie leider nicht.“ Er stellte den Kindersitz auf den ungebeizten Holztisch und ging dann mit ein paar schnellen Schritten zu einem der kleinen, schmutzigen Fenster.
    „Mama“, sagte Paige unglücklich, „Mama.“
    Schnell trat sie an den Tisch, setzte die Windeltasche darauf ab und hob Paige hoch. Sie drückte sie so fest an sich, dass sie zu zappeln anfing. Zärtlich küsste sie ihre Tochter auf die Stirn und lockerte ihren Griff.
    „Carl“, es überraschte sie selbst, wie fest und ruhig ihre Stimme klang, „was geht hier vor? Wer ist hinter uns her?“ Sie sah sich um. „Und wo sind wir hier? Ich verstehe das alles nicht, und es ist mir unheimlich.“
    Carl hob den Kopf, sah Haven kurz an und überflog dann mit einem Blick das Innere der Hütte. Ein kleiner Kamin war in eine der Wände eingelassen, ein verblichenes Sofa und ein kleiner Sessel standen davor. Zwei schmale Feldbetten waren an der anschließenden Wand aufgestellt, und die Küche, wenn man sie so nennen wollte, bot nichts weiter als einen Holzofen und einen kleinen rostigen Ausguss mit einer Handpumpe. Neben einem Holztisch standen zwei Stühle, die in einem merkwürdigen undefinierbaren Grünton angemalt waren. Carl sah wieder in Richtung der Fenster.
    „Diese Hütte gehört mir nicht, grenzt aber an meinen Besitz. Die Hauptstraße macht kurz vor der Abzweigung eine scharfe Kurve, und ich hoffe, dass unser Verfolger nicht gemerkt hat, dass wir abgebogen sind, und weitergefahren ist. Wenn man den Weg nicht kennt, kann man ihn leicht übersehen.“
    „Aber wer …“
    „Setzen Sie sich mit Paige dort auf das Sofa“, unterbrach er Haven. „Die Hütte ist offenbar vor Kurzem benutzt worden und einigermaßen sauber.“
    Haven ging zum Sofa und ließ sich dankbar darauf nieder. Ihre Beine zitterten. „Carl, bitte sagen Sie mir, wer uns verfolgt und warum. Ich verstehe überhaupt nichts.“
    „Die Situation, in der wir stecken, ist Brian Larsons Vermächtnis“, antwortete er mit rauer Stimme.
    „Mama …“ Paige rutschte auf ihrem Schoß unruhig hin und her.
    „Carl, ich muss Paige wickeln, und ich muss ihr auch etwas Saft geben.“
    „Gut, aber ich möchte, dass Sie möglichst wenig durchs Zimmer gehen. Und wenn ich sage, Sie sollen sich auf den Boden hocken, dann müssen Sie sofort gehorchen.“
    „Verstanden.“ Haven stand schnell auf und ging mit Paige zu dem Tisch hinüber. Sie setzte sie in den Kindersitz, hängte sich die Tasche über den Arm und trug Paige dann im Kindersitz zur Couch. Dort legte sie eine kleine Decke auf die Polster, wechselte ihrer Tochter die Windel und setzte sie zurück in ihren Sitz. Danach holte sie eine Nuckelflasche mit Apfelsaft aus der Tasche und gab sie Paige. Paige ergriff die Flasche mit beiden Händen und begann durstig zu trinken. Dabei strampelte sie fröhlich mit den Beinen.
    Eigentlich wird es ja wirklich Zeit, dass sie lernt, aus der Tasse zu trinken, ging es Haven durch den Kopf. Paige würde sich anfangs zwar sträuben, aber … Himmel, was war nur in sie gefahren? Da saß sie und dachte an vollkommen unwichtige Dinge, während sie sich mitten in einem regelrechten Albtraum befand. Begann sie etwa durchzudrehen?
    Sie schüttelte über sich selbst den Kopf und blickte dann zu Carl hinüber. Er strahlte Wachsamkeit und Kraft aus, und sie dachte an das, was er ihr vor wenigen Minuten gesagt hatte.
    Carl Shannon und Brian Larson waren also Agenten gewesen, und wegen Brians Verbindung zum Geheimdienst wurde sie jetzt verfolgt, und zwar von jemandem, den Carl offensichtlich für gefährlich

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