BACCARA EXKLUSIV Band 61
aus in ihren engen Jeans und der locker sitzenden roten Baumwollbluse.
Haven schluckte. Der Klang seiner tiefen, rauen Stimme elektrisierte sie, und sie fühlte, dass ihr die Röte in die Wangen stieg.
Reiß dich zusammen, beschwor sie sich. Du kannst hier nicht einfach dastehen und ihn stundenlang anstarren. „Kommen Sie doch herein.“ Sie trat einen Schritt zurück, ließ ihn eintreten und schloss die Tür hinter ihm.
Paige wackelte ins Wohnzimmer. „Hallo, Kleines“, begrüßte Carl sie sanft.
„Dada“, antwortete Paige strahlend und lief auf ihn zu.
Schnell nahm sie sie an die Hand. „Carl, mir war gar nicht klar, wie mühsam es sein würde, all die Windeln und das ganze übrige Zeug für Paige zu packen. Und nicht nur das. Wir müssten auch noch den Kindersitz aus meinem Auto ausbauen und in Ihren Wagen tun, und ihr Ställchen müssten wir ebenfalls mitnehmen, damit sie ihren Mittagsschlaf halten kann … vielleicht sollten Sie es sich doch noch mal überlegen.“
Carl hob überrascht die Brauen. „Ich sehe da keine Probleme. Außerdem werden Sie Paige doch schon häufiger irgendwohin mitgenommen haben.“
„Nein, eigentlich nicht. Ab und an gehen wir mal in den Zoo oder in den Park, aber wir haben noch nie einen richtigen Tagesausflug gemacht. Und nur während ich arbeite, lasse ich sie bei einem Babysitter“, fügte sie hinzu, damit er wusste, dass diese Möglichkeit heute ausgeschlossen war.
„Verstehe“, erwiderte er langsam. „Und es ist sicher sehr schön für Paige, dass Sie so viel mit ihr zusammen sind, und Sie sind sicher eine sehr gute Mutter. Aber wie steht es mit Ihnen, Haven, mit Ihnen als Frau? Haben Sie manchmal nicht Lust, sich schick anzuziehen und elegant essen zu gehen oder ins Theater?“
Und ob, sagte eine innere Stimme in ihr spontan. Es wäre wunderbar, mal auszugehen und einen ganzen Abend lang keine Verantwortung zu haben, sich einfach nur zu amüsieren. Sie würde das teuerste Restaurant wählen und ein atemberaubendes Kleid tragen … Die Vorstellung war ein Witz, denn sie hatte gar kein atemberaubendes Kleid. Nach dem Essen würden sie dann Tanzen gehen … eine ebenfalls alberne Idee. Sie konnte gar nicht tanzen.
„Haven?“
„Verzeihung, ich war mit meinen Gedanken woanders. Um Ihre Frage zu beantworten, Carl, nein, ich habe nicht das Bedürfnis auszugehen. Ich bin lieber mit meiner Tochter zusammen.“ Sie schwieg und reckte dann das Kinn „Doch eigentlich geht es Sie ja überhaupt nichts an, was ich in meiner Freizeit mache.“
Carl lächelte nur und hockte sich dann vor Paige, die ihre Puppe in der Hand hielt. „Darf ich einmal dein Püppchen sehen, Paige? Ist das Susie?“
„Dada!“, rief Paige und schwang die Puppe hin und her. „Susie, Susie, Susie.“ Sie gab ihr einen laut schmatzenden Kuss.
Carl lachte, doch plötzlich wurde er ernst. Das Kind strahlte eine solche Unschuld aus. Seine kleine Welt bestand aus Liebe, Sicherheit und Sonnenschein. Und er, der er für die Schattenseiten des Lebens stand, war nur einen kurzen Schritt von Paige entfernt.
Er stützte die Hände auf die Oberschenkel und richtete sich auf. Als er Haven ansah, merkte er, dass sie ihn beobachtet hatte.
„Sie können gut mit Kindern umgehen“, sagte sie langsam. „Sie sprechen nicht von oben herab mit einem Kind, Sie beugen sich zu ihm, um mit ihm auf einer Ebene zu sein.“
Carl zuckte mit den Schultern. „Ich habe es ganz automatisch getan. Ihre Tochter ist ja auch ein sehr niedliches kleines Mädchen.“ Er lächelte. „Und was ist mit uns? Wann gehen wir zwei denn nun miteinander aus?“
Haven hatte schon die Lippen geöffnet, um ihm unmissverständlich mitzuteilen, dass sie gar nicht daran dächte, mit ihm auszugehen. Doch als sie dann das freche kleine Glitzern in seinen Augen sah, musste sie lachen.
„Sie sind wirklich ein schrecklicher Mensch! Und so was von eingebildet! Unfassbar, dass man trotzdem tut, was Sie wollen.“
„Ertappt“, erwiderte Carl und zog seinen Stetson tiefer in die Stirn. „Sie haben mich ja total durchschaut.“ Er wies mit einer lässigen Handbewegung zur Tür. „Nun, dann wollen wir mal.“
„Jawohl.“ Haven lächelte. Sie kam gegen seinen Charme einfach nicht an.
Die gute Stimmung hielt an. Houston, mit seinem hektischen Verkehr, lag hinter ihnen, und Paige war in ihrem Kindersitz schnell eingeschlafen. Haven und Carl unterhielten sich über eine Reihe von Büchern, die sie gerade gelesen hatten, über die politische
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