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BACCARA EXKLUSIV Band 61

BACCARA EXKLUSIV Band 61

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Clay Estrada , Leanne Banks , Robin Elliott
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durfte.
    Und wenn José nun tatsächlich schuldig sein sollte, wie war es dann mit Lupe? Die beiden kannten und liebten sich seit vielen Jahren; es war unmöglich, dass José etwas tat, von dem Lupe nichts wusste.
    „Verdammt.“ Sein leiser Fluch kam aus tiefster Seele.
    Er blickte schnell zu Haven hinüber, um zu sehen, ob er sie unbeabsichtigt geweckt hatte, und war sehr erleichtert, dass sie sich nicht rührte.
    Stundenlang blieb er noch wach und versuchte, aus den verschiedenen Informationen, die ihm bisher zur Verfügung standen, Schlüsse auf die Vorgehensweise der Gegner zu ziehen. Doch das Ergebnis war immer das gleiche: Solange nicht geklärt war, was es mit der Decke auf sich hatte, war es sinnlos, Pläne zu schmieden und in Aktion zu treten.
    Dabei machte er sich wegen der Decke eigentlich keine sonderlichen Hoffnungen. Er hatte sie sich zwar nur oberflächlich angesehen, aber die Möglichkeit, dass irgendwelche Informationen darin enthalten sein könnten, erschien ihm doch sehr unwahrscheinlich.
    Er steckte in seinen Überlegungen fest. Trotzdem wägte er immer wieder die bereits vorhandenen Tatsachen und Hinweise gegeneinander ab, um vielleicht doch noch etwas zu finden, was ihm bisher entgangen sein könnte. Aber es wollten ihm keine neuen Erkenntnisse kommen. So gab er seiner wachsenden Müdigkeit schließlich nach, zog Haven vorsichtig in seine Arme und schlief ein.
    Haven stand regungslos in ihrem Wohnzimmer und blickte sich um. Carl stand neben ihr und hielt Paige auf dem Arm, die fröhlich krähte und immer wieder versuchte, seine Nase zu greifen.
    „Also …“ Haven holte tief Luft, „deine Leute haben ja schon wahre Wunder bewirkt. Es ist sehr nett, wie sehr sie sich bemüht haben, alles wieder in Ordnung zu bringen.“
    Sie trat zum Sofa und deutete auf die Kissen, die aufgeschlitzt gewesen waren und jetzt durch schwarzes Isolierband zusammengehalten wurden.
    „Ja, ich finde es wirklich sehr anständig von ihnen“, sprach sie rasch weiter und merkte selbst, was für ein nervöses Geplapper sie losließ. „Sieh bloß, wie schmutzig die Wände sind. Das fällt einem immer erst auf, wenn die Bilder nicht mehr an den Wänden hängen. Darauf sollte man viel häufiger achten. Es ist doch interessant, dass einem manchmal erst dann etwas auffällt, wenn etwas anderes nicht mehr da ist. Findest du nicht? Also, ich glaube …“
    „Haven“, unterbrach Carl sie sanft und legte den Arm um ihre Schulter.
    Aber Haven machte sich wieder los und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Nein, Carl“, sagte sie mit einer unnatürlich hohen Stimme. „Sag jetzt nichts Nettes oder Beruhigendes, bitte. Ich muss jetzt stark sein. Ich muss meine Kraft zusammennehmen und mich auf die unabhängige Frau besinnen, zu der ich geworden bin, seit Paige auf der Welt ist. Ich will mich nicht auf dich verlassen. Ich will aus eigener Kraft die kommenden Schwierigkeiten durchstehen. Kannst du das verstehen?“
    Oh, Haven, dachte Carl. Ich liebe dich so sehr. Und diese Liebe wuchs, je mehr er Haven kennenlernte. Mit jeder neuen Facette ihrer zauberhaften Persönlichkeit wurde seine Liebe noch größer und tiefer.
    Wie gern hätte er es von allen Dächern verkündet, dass er diese Frau liebte und dass seine Liebe stark genug war, dass Haven sich in allem auf ihn verlassen konnte.
    Er würde sie beschützen.
    Er würde genug Kraft für sie beide haben.
    Er würde dafür sorgen, dass diese unrühmliche Geschichte ein gutes Ende nahm.
    Und doch wusste er im selben Moment, dass er nicht selbstherrlich über Havens Leben bestimmen durfte. Er ahnte, dass auch das ein Teil dieses komplizierten Gefühls war, das Liebe hieß. Der geliebte Mensch musste seine Unabhängigkeit behalten. Diese neue Erkenntnis gefiel ihm ganz und gar nicht, aber er würde nicht darum herumkommen, sich danach zu richten.
    Seine Liebe für Haven musste stark genug sein, dass er zurücktreten konnte, dass er Haven die Entscheidung überließ zu tun, was sie in dieser gefährlichen Situation für richtig hielt. Es ging um das, was sie wollte, und nicht mehr um seine Wünsche. Sie musste sich ihr Selbstvertrauen bewahren und glauben können, dass sie für sich und ihre Tochter genug Kraft hatte. Und er hatte das zu respektieren.
    „Ich verstehe, Haven“, sagte er leise.
    Sie sah ihn fragend an, aber er gab ihren Blick ruhig zurück. Sie nickte, und er sah, dass sie sich entspannte.
    „Danke, Carl“, flüsterte sie beinahe unhörbar. „Vielen, vielen

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