BACCARA EXKLUSIV Band 61
unwiderruflich – und hoffnungslos. Denn dass Carl ihre Liebe nicht erwiderte, war offensichtlich. Sie befand sich auf einem Weg, auf dem es kein Zurück gab – auch wenn er für sie mit einem gebrochenen Herzen und heißen Tränen enden würde.
Sie liebte Carl.
„Nun, ich glaube, ich sollte jetzt gehen“, murmelte er nun.
Er nahm seinen Stetson ab, fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das dichte Haar und rückte den Stetson dann wieder zurecht, sodass sein Gesicht jetzt beschattet war.
Fasziniert hatte sie ihn beobachtet. Dieses kleine Ritual mit dem Hut war so typisch für einen Texaner. Bei vielen wirkte es einfach nur albern, aber bei Carl war es ausgesprochen männlich und sehr sexy.
Aber das heißt noch lange nicht, dass ich jetzt aufgelöst zu ihm renne und ihm wie von Sinnen die Kleider herunterreiße, sagte sie sich bestimmt. Der Gedanke hatte zwar etwas ungemein Verlockendes, aber eine Dame benahm sich so nicht.
Unwillkürlich musste sie wie ein Schulmädchen kichern, und sie hätte schwören können, dass sie knallrot wurde.
„Ist etwas?“, wollte Carl sofort wissen und sah sie ernst an.
„Nein, was soll sein?“, murmelte sie und wandte sich rasch um.
In diesem Moment kam Paige auf sie zugewackelt und schlang ihr die Arme um die Beine. „Mama, Arm“, brabbelte sie.
Sie hob Paige hoch und setzte sie sich auf die Hüfte. „Ich glaube, es wird Zeit für dein Mittagessen. Und danach geht’s ab ins Bett.“ Zärtlich küsste sie ihre Tochter auf die Stirn.
„Ich bin so schnell ich kann wieder hier, Haven“, sagte Carl. „Ich muss nur noch ein paar Dinge mit MacIntosh besprechen.“ Zum einen musste er erfahren, was man über José herausgefunden hatte, und dann, ob die Untersuchung der Decke irgendwelche Hinweise ergeben hatte. Außerdem wollte er erkunden, wer alles wusste, dass Brian Larson eine Witwe hinterlassen hatte, die in irgendeiner Weise im Besitz der Namensliste der Agenten war.
„Geh am besten nicht nach draußen, Haven, und öffne niemandem die Tür, den du nicht kennst. In der Umgebung deines Hauses sind meine Leute postiert. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Ich werde …“
Es klopfte an der Tür, und er brach sofort ab.
„Bleib, wo du bist“, befahl er leise.
„Mach Männchen“, sagte Haven und verzog ärgerlich das Gesicht. „Hol die Pantoffeln.“ Sie schnitt eine Grimasse.
Er warf ihr einen finsteren Blick zu und ging dann zu einem der Fenster.
„Es ist Marian Smith“, rief er erleichtert und entriegelte rasch die Haustür. „Hallo, Marian.“
„Oh, hallo, Carl“, begrüßte Marian ihn und trat ein. „Hallo, Haven. Und da ist ja auch meine süße kleine Paige. Ich habe euch etwas zum Essen mitgebracht. War das nicht eine gute Idee?“
Sie blickte sich im Wohnzimmer um. „Heute sieht es ja schon etwas besser aus als gestern Nacht. Ich hoffe nur, dass die Polizei diejenigen auch fängt, die alles so furchtbar zugerichtet hatten. Es ist wirklich ein Skandal. Aber heute ist ein neuer Tag, und wir sollten vergessen, was gestern war. Wie wäre es, wenn wir gleich hier am Küchentisch essen, meine Liebe? Ich leide doch so unter der Hitze, und es ist so heiß im Innenhof.“
„Das hört sich doch sehr gut an“, sagte Carl. „Ich wünsche euch viel Spaß.“
„Wollen Sie denn nicht mit uns essen, Carl?“
„Nein, danke, Marian. Ich habe eine Verabredung.“ Carl trat neben Haven, legte ihr die Hand um den Nacken und drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen. „Verschließ die Tür hinter mir.“
Er fuhr Paige liebevoll durchs Haar, tippte mit zwei Fingern an seinen Stetson, während er sich mit einem knappen Nicken von Marian verabschiedete, und ging.
„Oh, Haven …“ Marian blickte ihm verträumt nach, „was für ein Mannsbild!“
Haven lachte. „Aber, Marian, du wirst dich doch nicht in ihn verknallen? Lass uns lieber essen, damit du auf andere Gedanken kommst.“
Carl warf den Stoß Papiere zurück auf MacIntoshs Schreibtisch, stand auf und ging langsam zu der riesigen Fensterfront. Er blickte lange auf die Stadt hinunter, drehte sich dann um und richtete seinen Blick auf Peter MacIntosh, der hinter seinem großen Schreibtisch saß und wie immer ganz in Weiß gekleidet war.
„Sieh einer an“, sagte Carl. „Also deswegen war José so nervös.“
MacIntosh nickte. „Bisher hat noch niemand mit ihm über die Sache gesprochen, Carl. Ich wollte erst dir davon erzählen.“
„José hat also seinen
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