BACCARA EXKLUSIV Band 61
von ihm gehört, dass sie immer noch zusammen waren. Ein Paar. Sie hätte eine Ermutigung gebraucht, damit sie diese Beziehung fortsetzen konnte, obwohl er sie nicht liebte. Mit Ben Damati zusammen zu sein war kein amüsanter Flirt, wie ihre Kolleginnen und ihre Schwester vorgeschlagen hatten. Es war ernst.
Bens Anerkennung war eine Notwendigkeit für sie. Genau wie seine Liebe. Wie sehr hatte sie ersehnt, dass er ihr ebenfalls seine Liebe gestand. Stattdessen hatte er sich augenblicklich zurückgezogen.
Jetzt wollte sie, dass er schnellstens ging, ehe sie sich, tief verletzt wie sie war, in Tränen auflöste.
„Elizabeth.“
Sie sah weiterhin in den Garten hinaus. „Ja?“
„Elizabeth Jean.“ Seine Stimme klang sanft, aber bestimmt.
Sich zu einem Lächeln zwingend, wandte sie sich zu ihm um. Er stand auf der anderen Seite des Betts, die Hände in den Taschen. Er war die Liebe ihres Lebens – und plötzlich so unerreichbar. Sie hätte wissen müssen, dass sie ihn nicht so einfach ändern konnte. „Ja?“
„Willst du mich nicht zur Tür bringen?“
Ihr Lächeln wurde noch strahlender, und sie bemühte sich, so zu klingen, als scherze sie. „Du weißt doch, wo sie ist, oder nicht?“
Nachdenklich sah er sie an. Oder schuldbewusst? „Ist bei dir alles in Ordnung?“
Sie lachte kurz auf. „Natürlich.“ Als ob sich diese Szene jeden Tag ihres Lebens abspielen würde.
„Ich hole dich morgen Abend gegen halb acht ab, okay?“ Seine Stimme klang jetzt weicher, liebevoller, aber der Schaden war angerichtet. Die momentane Distanz zwischen ihnen schien unüberwindlich.
„Wozu?“ Sie starrte erneut zum Fenster hinaus.
„Dinner, hast du das vergessen? Ich habe Barbie davon erzählt, und sie wollte wissen, ob sie mitkommen könnte.“
Elizabeth schluckte ihren Stolz hinunter. „Selbstverständlich. Das ist eine gute Idee.“
„Halb acht. Okay?“
Mit einem Mal klang er unentschlossen, aber die Vorstellung, dass er doch noch blieb, war ihr unerträglich. Sie war nicht so dumm zu glauben, dass er ihr plötzlich seine Liebe gestehen würde. Wenn es etwas zu gestehen gäbe, dann hätte er das längst getan.
Er musste jetzt aufbrechen, solange sie sich noch in der Gewalt hatte. „Okay. Grüß Barbie schön von mir, wenn du nach Hause kommst. Und sag ihr, dass ich mich auf morgen freue.“ Sie strahlte ihn erneut an. „Und jetzt geh, damit Barbie noch wach ist.“
Er lächelte erleichtert. „Danke. Dann bis morgen.“
Sie lauschte seinen Schritten auf dem Flur nach. Einen Moment später hörte sie, wie er die Tür öffnete und leise wieder schloss. Kurz darauf startete er den Wagen und fuhr von der Auffahrt. Und dann war er weg.
Da erst ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
Ben hatte bekommen, was er wollte. Er hatte sie umworben und sich seine Belohnung verdient: sie, Elizabeth, im Bett, bereit, sich ihm hemmungslos hinzugeben, wie sie sich das in ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt hätte.
Müde setzte sie sich auf die Bettkante und wischte ihre Tränen weg. Doch sie wollten nicht versiegen.
Sie hatte den Fehler gemacht zu glauben, er wolle die Wahrheit über ihre Gefühle hören. Und sie könne ihm dann vielleicht von ihrem Verdacht erzählen, schwanger zu sein. Ben war nicht dazu bereit gewesen. Er hatte eigentlich nicht hören wollen, was sie zu sagen hatte. Vielmehr wollte er so weit und so schnell er konnte von ihr weg, sonst wäre er ja geblieben.
Aber es gab noch Hoffnung. Vielleicht dachte er in Ruhe nach und merkte, dass er sie auch liebte. Und das tat er doch, oder? Er hätte doch nicht all die Zeit mit ihr verbracht, nur weil er ihre Gesellschaft nett fand. Er musste mehr empfunden haben. Er war nicht derart herzlos. Nein, derart täuschte sie sich nicht in ihm …
Elizabeth trocknete erneut ihre Tränen. Aus ihrem Schmerz und Kummer wurde langsam Wut. Er hatte nach der Wahrheit gefragt und sie zu hören bekommen. Sie hatte ihm nicht gefallen. Na schön, dann eben nicht! Wenn er nicht Teil meines Lebens werden will, werde ich es auch überleben, sagte sie sich. Sie hatte immer als Single gelebt, also hatte sie überhaupt nichts verloren. Stattdessen hatte sie an Erfahrung gewonnen.
Und dann legte sie sich hin, kuschelte sich zusammen und weinte sich in den Schlaf.
Ben bog vom Highway auf eine Landstraße ab. Er musste sich unbedingt fassen und Ordnung in die Gedanken bringen, die ihm durch den Kopf wirbelten.
Er hatte gerade eine wunderbare, leidenschaftliche
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