BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
seine Fehler haben dich zu dem gemacht, was du heute bist“, beharrte Magnus. „Vergib ihm, Ethan. Lass nicht zu, dass er diese Welt mit Bedauern verlässt.“
Ethan atmete tief durch. Dann nahm er die Turtle-Island-Akte vom Tisch und salutierte seinem Boss damit. „Zur Kenntnis genommen. Weiß es zu würdigen. So, können wir jetzt über Geschäftliches reden?“
Magnus schmunzelte. „Ich schwöre, ich habe noch nie jemanden getroffen, der so unbeirrbar ist wie du. Entspann dich, mein Junge. Hör auf, ständig Punkte auf dieser endlosen Liste in deinem Kopf abzuhaken. Komm mit auf die Jagd.“
„Leider gar nicht meine Vorstellung von Vergnügen, mein Alter. Ich bleibe lieber hier und genieße die Landschaft.“
Magnus schmunzelte erneut. „Die kleine Lucy hat wirklich eine Art, einen Raum zu erhellen, selbst mitten in der Einöde, nicht wahr?“ Sein Schmunzeln vertiefte sich, als er Ethans Zurückhaltung bemerkte.
„Lass es mich mit Turtle Island versuchen, Magnus.“
„Na schön, mein Junge. Wenn du glaubst, du kannst das Geschäft machen, ohne dass es zwischen dir und deinem Vater für immer zum Bruch kommt, dann leg los. Ich vertraue dir voll und ganz.“
Vor Begeisterung knallte Ethan die Akte auf den Tisch. „Ich werde sofort Clark anrufen, um die Sache anzuschieben.“
„Da du ja hier herumhängen willst, könntest du da etwas für mich tun? Ich habe einige beunruhigende Dinge über Summerhill gehört. Das ist auch der Grund für meine verspätete Hochzeitsreise hierher.“
„Welche Dinge?“
„Kürzungen. Probleme mit der Instandhaltung. Es heißt, sie stehen fast mit dem Rücken an der Wand. Der Ruf des Clubs ist von allergrößter Bedeutung. Es darf keinerlei Unzulänglichkeiten geben.“
Ethan musste lächeln. Da er sich jetzt weitgehend um MagnaCorp kümmerte, trat Magnus etwas kürzer, aber der Club war sein Liebling. „Natürlich. Ich werde ein paar Erkundigungen einziehen. So weit sieht alles ganz okay aus.“ Besser als okay, dachte er, und konnte sich gerade noch ein Grinsen verkneifen. Lucys verführerische Gegenwart könnte ihn praktisch alles übersehen lassen. „Mein Zimmer ist tipptopp, wenn auch ein wenig altmodisch. Unglaubliche Lage.“
„Halt Augen und Ohren offen. Und ruh dich ein bisschen aus. Ich werde am Mittwoch zurück sein, und am Freitag fliegen wir nach Hause.“ Er erhob sich. „Halte dir den morgigen Abend frei. Tom hat uns Tickets für das Spiel gegen Argentinien angeboten. Einer seiner Freunde hat eine Loge. Was sagst du dazu? Ein Rugby-Spiel ist einfach Pflicht, wenn man in Neuseeland ist.“
Ethan schloss seine Mappe und zog sein Jackett an. „Wer kommt denn mit?“
Magnus wandte sich zum Gehen, doch Ethan entging ein gewisses Funkeln in seinem Blick nicht. „Meine Frau und ich. Du und Lucy. Tom ist leider mit den Vorbereitungen für unsere Safari beschäftigt. Danach gehen wir essen. Lucy wollte Zimmer in der Stadt buchen, damit wir nicht hierher zurückfahren müssen.“
Lucy lächelte zufrieden. Ausnahmsweise einmal war nichts schiefgegangen. Sie hatte die Andersons und Ethan im Hotel einquartiert und dann noch genug Zeit gehabt, um in ihrer Wohnung vorbeizuschauen. Der größte Glückstreffer aber war, dass sie in der Nähe des Stadions einen Parkplatz gefunden hatte. Sie würden also rechtzeitig auf ihren Plätzen sein.
Es herrschte eine ausgelassene Stimmung, als die Besucher ins Stadion strömten. Lucy blieb einen Moment stehen, um das Feuerwerk zu bewundern. Dann merkte sie, dass Ethan sich zu ihr umdrehte.
Sie hatte vor, ihm aus dem Weg zu gehen, soweit das irgend möglich war, und hatte das seit dem Vorfall an der Schlucht auch ganz gut geschafft. Aber an diesem Tag hatten sich alle gegen sie verschworen, sogar Tom, denn er hatte darauf bestanden, dass sie alle vier mit seinem komfortablen Geländewagen in die Stadt fuhren.
Ethan hatte sich gerade wieder Magnus zugewandt, als jemand sie im Weitergehen anrempelte. „Entschuldigung“, murmelte sie automatisch, dann merkte sie, dass sie am Arm gepackt wurde.
„Miss McKinlay.“
Ihr schlug eine starke Alkoholfahne entgegen, und sie versteifte sich. Das Gesicht des Mannes kam ihr bekannt vor, aber sie konnte ihn nicht einordnen. „Tut mir leid, ich …“
„Joseph Dunn. Ein Freund Ihres Bruders.“
Ihre Erleichterung verflog schnell, weil er sie immer noch festhielt. „Oh. Schön.“ Lucy sah, dass Ethan sie mit gerunzelter Stirn beobachtete.
„Wir haben uns einmal im
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