BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
ihre Brüste, sodass sie sehr feminin und zierlich darin aussah. Ty hätte sie gern an sich gezogen und um Vergebung gefleht.
„Du arbeitest wie eine Wilde“, stellte er fest. „Dein Haar ist wunderschön und du …“ Er atmete bedächtig aus. Sein Mund war wie ausgetrocknet. „Es ist kein Geheimnis, dass du wunderschön bist, Hannah. Das musst du auch wissen. Jeder sieht es. Was meinst du, wie das auf mich gewirkt hat? Und dann warst du noch so hochnäsig, und ich sehe aus wie ein Hinterwäldler. Nur deswegen habe ich die dämliche Wette abgeschlossen. Ich habe dich aber nicht wegen der Wette geküsst. Ich war einfach überwäl…“
„Wir haben noch ein neues Kalb“, unterbrach sie ihn, sah ihn aber nicht an.
Tyrel biss die Zähne aufeinander. „Hörst du mir überhaupt zu?“
Sie straffte sich und tat überrascht. „Wieso, Mr. Fox, ich habe gesagt, Sie können reden. Ich habe nicht gesagt, ich werde zuhören.“
„Verdammt, Hannah, ich …“
„Es ist einsam.“
„Was?“
„Das neue Kalb. Was ist mit seiner Mutter?“
Ty fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Sie kann nicht aufstehen. Das passiert schon mal nach einer schwierigen Geburt. In ein oder zwei Tagen wird es vermutlich besser sein. Hör mal, ich …“
„Es braucht Kolostrum. Und wir haben keines mehr.“
„Zum Donnerwetter, wirst du …“
„Sie müssen welches besorgen. Ich kann das natürlich auch machen, wenn Sie mir sagen, wo ich es bekomme.“ Hannah sah ihn herausfordernd an.
Die Spannung zwischen ihnen stieg.
„Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt, Hannah“, gestand er ihr leise und ging das entsetzliche Risiko ein, dass ihm das Herz brechen konnte.
Hannah starrte ihn einen Moment sprachlos an. Ihr Blick war offen und verletzlich. Ty wagte es nicht, Luft zu holen. Dann wirkte sie plötzlich verschlossen und unnahbar. Sie lachte laut auf.
„In mich verliebt? Und Sie glauben, das kümmert mich? Oder erwarten Sie, dass ich überrascht bin? Sie sind nicht der erste Mann, der mir so etwas sagt. Sie sind bloß der kühnste. Was bilden Sie sich ein! Glauben Sie wirklich, ich könnte es ernst mit Ihnen …“ Die Stimme versagte ihr, und er glaubte schon, sie wäre den Tränen nah. „Ein Cowboy aus North Dakota von einer heruntergekommenen Ranch! Wissen Sie, wer ich bin?“
Tyrel biss die Zähne aufeinander. Zorn wallte in ihm auf. „Es ist mir völlig egal, wer Sie sind.“ Jetzt benutzte auch er wieder die förmliche Anrede.
Im ersten Moment wurde Hannah blass. Es zeigte sich etwas Eigenartiges in ihren Augen. Trauer? Einsamkeit? Hoffnung? Aber es war gleich darauf wieder verschwunden, erstickt von ihrem Stolz.
„Ich bleibe nur hier, bis ich meinen Lohn bekommen habe und keinen Tag länger“, erklärte sie leise. „Noch sechs Tage, und der Albtraum ist vorüber.“
„Sie arbeiten also bei den Fox.“ Ed Norton war ein kleiner, hagerer Mann mit einem Stoppelbart und einem ähnlichen Ausdruck in den Augen, wie ihn seine friedlichen Holsteiner Kühe hatten, die er mit seinem Schwiegersohn und seinen beiden Töchtern molk.
„Ja, das ist richtig“, erwiderte Hannah. Da sie nicht mit Ty hatte reden wollen, war sie zu Nate gegangen und hatte ihn gefragt, wo sie Kolostrum bekäme.
„Die beiden haben wohl Schwierigkeiten mit ihrer Herde, nicht wahr? Ein paar Muttertiere verloren, oder?“, fragte Ed Norton und überprüfte die Melkapparatur.
„Ein paar“, erwiderte sie und betrachtete die befremdlichen Geräte, die an den Eutern der Wiederkäuer hingen.
„Ja, die Kleinen brauchen das Kolostrum. Damit bekommen sie ihre ersten Antikörper, wissen Sie? Und unsere Kühe geben so viel Milch“, erklärte er. „Wir haben die beste Herde weit und breit, aber das liegt daran, dass wir sie sorgfältig auswählen“, behauptete er und klopfte einer knochigen Kuh auf den Rücken. „Es muss sein, Betty. Es geht nicht anders.“
Hannah wollte eigentlich nur das Kolostrum holen und sofort umkehren. Aber sie hörte dem alten Mann zu.
„Was muss sein?“, fragte sie.
„Ich muss sie abgeben.“ Die Stimme versagte ihm.
„Abgeben?“ Hannah straffte sich. „Sie meinen an den Schlachter?“
„Sie ist schon fast zehn Jahre bei mir“, sagte er. „Meine Frau – Gott hab sie selig – hat ihr noch den Namen gegeben. Aber leider gibt das Tier kaum mehr acht Liter.“
„Acht Liter! Am Tag?“
„Es ist so viel weniger geworden. Aber trotzdem …“ Er schüttelte den Kopf und klopfte dem Tier den
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