BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
zusammengerolltes Kleidungsstück.
Sie nahm es entgegen, und ihre Finger streiften sich dabei. Unwillkürlich hielt Hannah den Atem an. Sie bemühte sich, ihre Aufmerksamkeit trotzdem auf den Overall zu richten. „Lass mich raten. Er hat Howard gehört?“ Der am Kragen eingestickte Name bestätigte ihr diese Vermutung.
„Glaub mir, es ist für uns beide besser, wenn du den anziehst“, gestand er ihr mit rauer Stimme.
Sie hatte schon ablehnen wollen, aber bei dem heiseren Klang seiner Stimme vermochte sie keine klaren Gedanken mehr zu fassen und folgte widerspruchslos seiner Aufforderung. Gemeinsam machten sie sich an die Arbeit.
Ein paar Stunden später sah Houdini aus wie neugeboren. Er war gewaschen, rasiert, gebürstet und geschmückt worden.
Hannah hingegen war bespritzt, umgestoßen und niedergetrampelt worden. Sie fühlte sich erschöpft, hatte aber noch nie so viel Spaß gehabt.
„Na Howard?“, meinte Ty im Scherz, nachdem einige seiner Bekannten sie mit Tys Hilfsarbeiter verwechselt hatten. „Ich fühle mich, als wäre ich unter eine Dampfwalze geraten. Es wird himmlisch sein, sich ins Bett zu legen.“
Ins Bett.
Ihre Blicke trafen sich. Sie standen sich dicht gegenüber, und eine atemberaubende Sekunde lang hoffte Hannah, er würde sie hier auf der Stelle küssen.
„Ty!“, rief jemand, und der Zauber des Augenblicks war vorbei.
Mühsam drehte Tyrel sich nach dem Rufer um. „Walt“, begrüßte er ihn.
Hannah nutzte die Zeit, um sich zu fangen.
„Mensch, ich wusste gar nicht, dass wir uns hier treffen würden“, sagte der Neuankömmling, der einen Bauch hatte, als hätte er ein Fass verschluckt.
„Ja, wir haben Houdini hergebracht.“ Ty deutete auf den Bullen.
„So.“ Walt sah den Bullen nicht an. Stattdessen glitt sein Blick von Hannahs Gesicht zu ihrem Namensschild. „Howard, du siehst aber gut aus“, meinte er.
Im ersten Moment war Hannah sprachlos. Ein Tag wie der heutige war etwas absolut Ungewöhnliches für sie. Hätte ihr jemand vor zwei Monaten gesagt, dass sie einen Bullen für einen Viehmarkt herausputzen und sich dazu einen Overall überziehen würde, hätte sie es nicht geglaubt. Aber noch weniger vermochte sie zu fassen, dass es ihr den größten Spaß gemacht hatte. Sie hatte viel gelacht und empfand eine unbändige Vorfreude bei dem Gedanken, dass sie die kommende Nacht mit Tyrel Fox verbringen würde. Ganz in diesem Übermut reichte sie Tys Bekanntem die Hand und sagte mit tiefer Stimme: „Nett, dich wiederzusehen, Walt.“
„Ich habe gedacht, dem alten Walt fallen die Augen aus dem Kopf.“ Tyrel schob seinen Teller von sich und trank einen Schluck Kaffee. Er mochte ein Narr sein, aber er würde keinen Wein zu seinem Essen trinken, so wie Hannah es tat. Die Versuchung, die Hannah für ihn darstellte, war schon groß genug, ohne dass Alkohol ins Spiel kam. Als er ihr aus dem nassen Overall geholfen hatte, war er fast an die Grenze seiner Selbstbeherrschung geraten.
Hannah stellte ihr Glas beiseite und schaute zu ihm hinüber. Es war erstaunlich für ihn, wie sich die unterschiedlichsten Empfindungen in ihren Augen widerspiegelten, ohne dass sich ihre sinnlichen Lippen im Geringsten bewegten. „Ich kam mir hinterher fast wie Howard vor.“
„Mir kamst du nicht so vor.“
Beide erinnerten sich daran, wie Ty an Howards verrostetem Reißverschluss herumhantiert hatte, um ihn aufzubekommen.
Ty versuchte, das Thema zu wechseln und so zu tun, als wären ihm die Worte nicht herausgerutscht. Verflixt, ihm musste doch etwas anderes einfallen, etwas Unverfänglicheres.
„Es ist nicht meine Schuld“, wusste er nur zu sagen.
Sie schaute ihn mit diesen unglaublich blauen Augen verwundert an, und plötzlich machte es keinen Sinn mehr, so zu tun, als spürte er nicht jedes Mal diese Spannung im Magen, wenn sie in seiner Nähe war.
„Ich will solche dummen Dinge gar nicht sagen, aber ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Das ist mir schon beim ersten Mal passiert, als ich dich mit der weißen Hose im Matsch neben deinem verdammten Golf stehen sah.“ Er hob die Schultern und wusste, jetzt hatte er seinen letzten Rest Stolz aufgegeben. „Es geht mir jetzt noch genauso wie an dem Tag. Deshalb muss ich dich warnen, Hannah …“ Er griff nach seiner Tasse Kaffee und trank noch einen Schluck. „Eine Decke zwischen uns würde keine bessere Wirkung haben als ein rotes Tuch auf einen spanischen Stier. An deiner Stelle würde ich mich in eine Ritterrüstung
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