BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)

und warf Emilys Schlafsack und die mit Ballons geschmückte Reisetasche hinten in den Pick-up. Nora schien endlich erkannt zu haben, dass eine Beziehung mit ihm keine Zukunft haben konnte.
    „He, Boss!“
    Mike drehte sich um und schirmte die Augen gegen die nachmittägliche Sonne ab. Sein Vormann kam gemächlich auf ihn zu. „Was ist, Rick?“
    Rick schüttelte den Kopf und wies mit dem Daumen über seine Schulter. „Kommst du gleich wieder aus der Stadt zurück?“
    „Ja. Ich werde nur etwa eine halbe Stunde fort sein.“
    „Gut. Kannst du auf der Rückfahrt anhalten und Donna ein paar Tacos besorgen?“
    Mike lächelte amüsiert. „Ich dachte, sie ist wild auf Eis?“
    „Das war letzte Woche“, erwidert Rick und seufzte theatralisch. „Diese Woche sind es Tacos.“
    „Klar. Sag ihr, ich bring ihr welche mit.“
    „Danke, Boss.“ Rick war schon auf dem Weg zum Stall. „Ich stehe in deiner Schuld.“
    „Schon okay.“ Mike erinnerte sich noch sehr gut, was es hieß, mit einer schwangeren Frau zurechtkommen zu müssen. Vicky hatte andererseits, im Gegensatz zu Donna, die ganze Situation gehasst. Sie hatte sich die ganzen neun Monate lang nur beschwert. Sie hatte die Veränderungen an ihrem Körper gehasst, sie hatte das Baby gehasst. Aber vor allem anderen hatte sie Mike gehasst, weil er das Baby gezeugt hatte und für alle Unannehmlichkeiten, die sie ertragen musste, verantwortlich war.
    Doch so unerträglich und lang diese Schwangerschaft ihm auch vorgekommen war, als die Krankenschwester ihm seine Tochter überreichte, war nichts davon mehr wichtig gewesen. Mike erinnerte sich noch genau, wie Emily ausgesehen hatte – so winzig und rot im Gesicht, weil sie aus Leibeskräften schrie. Er hatte diesen Moment wie ein Wunder empfunden, und Mike war sicher, man konnte ihm am Gesicht ablesen, dass er vom ersten Augenblick an ein treuer Sklave seiner Tochter gewesen war. Seit damals konnte Emily ihn um ihren kleinen Finger wickeln.
    Er hatte sich immer drei oder vier Kinder gewünscht. Der Gedanke, die Ranch vom Gelächter der Kinder widerhallen zu hören, machte ihn glücklich. Aber gleich darauf wurde er wieder ernst, denn so wie die Dinge standen, würde Emily sein einziges Kind bleiben. Was sehr traurig war, vor allem für Emily selbst. Mike hatte auch nicht damit gerechnet, den Rest seines Lebens allein leben zu müssen. Er wünschte sich nichts sehnlicher als eine Frau und eine große Familie.
    Aber seine erste Ehe war ein riesiger Fehler gewesen. Er hatte eine Chance erhalten, und er hatte sie völlig vertan, und das hatte sein Vertrauen in die Frauen erschüttert. Er durfte sich nicht erlauben, neues Glück zu suchen, weil er auf keinen Fall eine neue Enttäuschung für Emily riskieren wollte, nur damit er nicht mehr allein sein musste. Seine Tochter stand an erster Stelle für ihn, und er würde alles tun, um sicherzugehen, dass sein kleines Mädchen immer glücklich war.
    Nora hatte einen Plan.
    Sie hatte sogar das schwerste Geschütz aufgefahren. Sie war mit Jenny und Frannie einkaufen gegangen und hatte Dessous gekauft, die so sexy waren, dass sie eigentlich ein Loch durch die Tüte hätten brennen müssen, in der sie eingepackt waren. Sie hatte sich das Haar frisieren lassen und die Nägel manikürt und kam sich hübsch und gepflegt vor. Jetzt war sie für jeden Kampf gut vorbereitet.
    Sie wünschte nur, sie wäre nicht so nervös. In ihrem Magen flatterten Schwärme von Schmetterlingen, und ihr Mund war so trocken, dass es wehtat, wenn sie schluckte. Aber sie atmete tief ein und machte sich selbst Mut. „Komm schon, Nora. Du schaffst es schon, Mädchen.“ Sie würde den Plan niemals in die Tat umsetzen können, wenn sie in Ohnmacht fiel, bevor sie überhaupt angefangen hatte.
    Voller Unruhe sah sie durch die Windschutzscheibe zum Ranchhaus hinüber. Das Licht in der Küche zeigte ihr an, wo sich Mike gerade aufhielt. Ihr Herz klopfte nur noch heftiger. Er war allein. Heute Abend fand Emilys Pyjamaparty statt. Gerade deswegen hatte Nora sich ja den heutigen Abend ausgesucht. Dies war ihre große Chance.
    Nora straffte die Schultern und versuchte, ihre Nervosität in den Griff zu bekommen, während sie die Auffahrt hinauffuhr. Das vertraute Geräusch von Kies unter den Wagenreifen schien sie willkommen zu heißen. Sie stellte den Motor ab, griff nach ihrer Handtasche, stieg aus und schlug leise die Wagentür hinter sich zu.
    Sie sah kurz zu Ricks und Donnas kleinem Haus hinüber. Zufrieden